Ein Interview von Remy Franck

Thomas Albertus Irnberger
(c) Irène Zandel

Ein Geiger, der singen lernt, um besser phrasieren zu können, historische Hammerklaviere sammelt, restauriert und spielt, um dem besser nachzuspüren, was die Komponisten sich vorgestellt haben, und diese ganzen Erfahrungen mit einem profunden musikwissenschaftlichen Studium der Werke krönt, das erstaunt in unserer schnelllebigen Zeit, die auf kurzfristig zu erzielende Erfolge aus ist. Der Österreicher Thomas Albertus Irnberger passt daher wohl auch in kein Schema. Read More →

Yehudi Menuhin nannte ihn seinen musikalischen Enkel, heute ist der Daniel Hope einer der bekanntesten Geiger. In Warschau erhielt er von den ICMA (International Classical Music Awards) den Preis für die beste Videodokumentation für den Film 'Terezin', über die Musiker im Gefangenenlager Theresienstadt. Remy Franck hat mit ihm ein Gespräch geführt.

Daniel Hope
(c) Harald Hoffmann

‘Music gives me hope’, sagte der Dirigent Daniel Barenboim. Sie sind Mr. Hope. Was gibt die Musik Ihnen denn?
Musik gibt auch mir Hoffnung, aber ebenso Freude, Genugtuung und vor allem Inspiration. Read More →

Der niederländische Dirigent, Blockflötist und Musikwissenschaftler Frans Brüggen starb am heutigen 13. August im Alter von 79 Jahren. Hier ist eine Würdigung des Dirigenten, von Remy Franck.

Frans Brüggen

Frans Brüggen war eine Ikone der historischen Aufführungspraxis. Von langer Krankheit gezeichnet, gebrechlich, gebeugt, musste er in den letzten Jahren meistens ans Pult geführt werden. Dort aber zeigte er, dass es nicht nur Gestik ist, die einen Dirigenten ausmacht, sondern Charisma, Ausstrahlungskraft. Am Pult war Brüggen immer noch die zentrale Figur des Musikgeschehens, auch wenn seine Zeichengebung ganz gering war. Mit kleinen Bewegungen der Hand oder einem Kopfnicken erzielte er Rubato und Dynamik-Nuancen. Read More →

Es gibt wenige Orte in der europäischen Musikfestival-Landschaft, bei denen sich die oftmals überstrapazierte Rede vom genius loci so überzeugend einlöst wie beim Nordland Music Festival im norwegischen Bodo. Die Hauptstadt der Provinz Nordland liegt nördlich des Polarkreises am äußersten Ende einer malerischen Halbinsel, die weit in den Vestfjord hineinragt. Umgeben wird sie von urzeitlichen Gebirgsformationen, die sich bis zu 1200 Meter über das Meer erheben. Diese einzigartige Küstenlandschaft mit ihren spektakulären Sichtachsen prägt auch den Geist von 'Nordland Musikkfestuke', wie das Festival in der Landessprache heißt. So spiegelt sich die topographische Offenheit und Weitläufigkeit auch in der Programmatik und dem Angebotsspektrum. Ob Klassik, Jazz, Worldmusic, Singersongwriter, Folk oder Electronic – das zehntägige Festival setzt zum einen auf international etablierte Künstler wie 'L’Arpeggiata', 'Britten Sinfonia', Mari Boine oder Bugge Wesseltoft, sie stellt aber auch ebenso originelle wie innovative norwegische Formationen wie 'Pixel' oder 'Elephant 9' vor, die es noch von einem breiteren europäischen Publikum zu entdecken gilt. Im Gespräch mit Andreas Höll erläutert Direktor André W. Larsen seine Vision eines unverwechselbaren Festivals.

Konzert der samischen Sängerin Mari Boine vor grandioser Kulisse

Herr Larsen, das Alleinstellungsmerkmal Ihres Festivals ist die besondere Verbindung von Musik und arktischer Natur. Welche besonderen Spielorte haben Sie dieses Jahr ausgewählt?
Wir versuchen, möglichst viele Open-Air-Spielorte miteinzubeziehen. Wir präsentieren täglich Mittagskonzerte auf dem zentralen Platz in der Stadt, aber wir setzen auch auf spektakulärere Szenerien wie zum Beispiel den 366 Meter hohen Berg Keiservarden, der übrigens nach dem deutschen Kaiser Wilhelm II. benannt ist, der hier vor über einhundert Jahren zu Gast war. Read More →

Der Countertenor Valer Sabadus, Jahrgang 1986, wurde im rumänischen Arad geboren und lebt seit Anfang der Neunzigerjahre in Deutschland. Er debütierte im Jahre 2007 auf der Opernbühne. Seither macht er eine glänzende Karriere, nicht zuletzt auch durch wichtige CD-Aufnahmen, u.a. bei Oehms Classics. In diesem Sommer singt er bei den 'Nuits Musicales d'Uzès' (Frankreich), beim Lucerne Festival und bei der Schubertiade Hohenems. Lesen Sie unser Interview mit einem der besten Countertenöre unserer Zeit.

Valer Sabadus

Sie kamen im Alter von fünf Jahren nach Deutschland. Ihre erste musikalische Ausbildung erhielten Sie in den Fächern Geige und Klavier. War da gar kein Gesang?
Doch, Gesang war eigentlich immer dabei. Ich wurde ja zuhause musikalisch erzogen, weil meine Eltern beide Musiker waren. Meine Eltern haben auch viel gesungen und ich habe immer ‘nachgesungen’. Ich habe immer versucht, das zu imitieren, was ich von meinen Eltern gehört hatte. Mit sieben Jahren bin ich dann einem Chor beigetreten. Read More →

Ein Interview von Remy Franck mit Festivalintendant Hermann Lewen

Hermann Lewen
(c) Mosel Musikfestival - Foto Thewalt,Wittlich

Hermann Lewen, Ihr Mosel Musikfestival ist nun fast 30 Jahre alt. Wie kamen Sie dazu, diese Veranstaltungsreihe ins Leben zu rufen?
Wir sind eines der ältesten klassischen Musikfestivals in Deutschland. Die Idee lag nahe, angesichts der Fülle an herrlichen Kirchen, Barockbauten und Winzerhöfen, ein Festival entlang der Mosel ins Leben zu rufen. Als wir 1985 starteten, galt die Mosel noch als eine Region des Massentourismus, und es wäre schade gewesen, diese Gegend diesem Klischee zu überlassen. Read More →

Im Herbst 2008 gab der spanische Dirigent Rafael Frühbeck de Burgos, damals Chefdirigent und Künstlerischer Leiter der Dresdner Philharmonie, vormals langjähriger Chefdirigent des spanischen Nationalorchesters Madrid, des 'Orchestre Symphonique de Montréal', der Wiener Symphoniker und Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin, ein Interview für Pizzicato. Remy Franck traf den Dirigenten in Paris zu einem Gespräch. Von Aufhören war damals keine Rede. Doch im Juni 2014 sieht die Lage anders aus. Der an Krebs erkrankte Rafael Frühbeck de Burgos hat sich aus dem Berufsleben zurückgezogen. Wir veröffentlichen aus diesem Anlass das 2088 in unserer Printausgabe erschienene Interview.

Rafael Frühbeck de Burgos

Maestro, Sie sind jetzt 75 Jahre alt und dirigieren immer noch recht fleißig. Haben Sie dafür ein besonderes Rezept?
Meine Tochter arbeitet an der Universitätsklinik in Pamplona und ist eine sehr gute Ärztin. Sie lässt mich weder essen noch trinken, und ich muss Sport machen. Aber, wie Sie sehen, betreut sie mich sehr gut. Read More →

In der Konzertsaison 14/15 der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern legt Chefdirigent Karel Mark Chichon den besonderen Fokus auf die Solistenauswahl. Die DRP spielt mit Guy Braunstein (Violine), Alisa Weilerstein (Violoncello), Rudolf Buchbinder (Klavier), Gabriela Montero (Klavier), Elina Garanca (Mezzosopran) u.a.. Programmliche Schwerpunkte der Saison sind Beethoven und Dvorak. Die Saison in ihrer ganzen Vielfalt kann man auf der Homepage des Orchesters entdecken: www.drp-orchester.de. Remy Franck hat sich mit Karel Mark Chichon unterhalten.

Karel Mark Chichon
(c) Marco Borggreve

Maestro Chichon, where do you see the DRP currently in Germany’s orchestra landscape?
I see the DRP as one of the leading radio orchestras of Germany and definitely the leading orchestra of the region. The question now of course is how we continue to increase that quality and how we make this orchestra better known throughout Germany. This is something that is presently being discussed in detail and it will be exciting and interesting to see where it will leads us. Read More →

The label Music & Arts released a CD by American pianist Eric Le Van entitled 'Exile' and featuring several world premieres by composers who fled Europe when nazism and fascism endangered their life. The recording provides valuable insight into the artistic life of Southern California, infused as it has been by émigré transplantation of a veritable golden age of achievement in music. Remy Franck made the following interview with Eric Le Van about his CD which is reviewed in our CD Reviews section.

What was the starting point to conceive the program of your CD Exile?
The idea of ‘Exile’ was not mine, but that of the President of Music & Arts Programs of America, the late Frederick Maroth. Mr. Maroth thought it would be musically and culturally significant to bring to light works by composers who fled Europe to settle in the Los Angeles area during the 1930s. Read More →

Er will nicht mehr in seiner Heimatstadt Novosibirsk leben, weil es dort zu kalt ist, hat sich aber überreden lassen, dort ein Musikfestival zu gründen und künstlerisch zu leiten. Vom 31. März bis 12. April findet Vadim Repins erstes 'Trans-Siberian Art Festival' statt. Remy Franck hat sich mit dem Geiger darüber unterhalten.

Vadim Repin
(c) Gela Megrelidze

Vadim Repin, ich kenne Sie als Musiker, der alles Nicht-Musikalische in seiner Karriere gerne anderen überlässt. Jetzt leiten Sie ein Festival. Wie kam es dazu?
Novosibirsk ist meine Heimatstadt. Es gibt Leute dort, die mich schon vor vielen Jahren gefragt haben, ein solches Festival aufzubauen. Ich habe immer ‘Nein’ gesagt, weil ich die Zeit nicht für reif hielt. Wenn man so etwas macht, müssen alle Sterne richtig stehen. Nun hat Novosibirsk aber einen neuen Konzertsaal bekommen, der nach dem Dirigenten Arnold Katz benannt ist und 1200 Menschen Platz bietet. Das war für mich ausschlaggebend. Ich habe daher dem Vorhaben zugestimmt, und seit einem guten halben Jahr arbeiten wir ganz fleißig am Konzept, am Design, am Programm… Read More →

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