Zum Tode von Kurt Masur, am heutigen 19. Dezember, veröffentlichen wir erstmals im Internet das im Dezember 2008 in der Druckausgabe von Pizzicato erschienene Interview von Remy Franck mit Kurt Masur. Es fand im Vorfeld von zwei Konzerten mit dem 'Orchestre National de France' in Luxemburg statt.

Kurt Masur
Photo: Sascha Gusov

Sie waren jahrelang Chefdirigent eines deutschen Orchesters, dann eines amerikanischen und nun leiten Sie in Paris das ’Orchestre National’. Müssen Sie sich eigentlich immer anpassen, auch an einem Klang, denn diese Klangkörper sind ja doch dann sehr verschieden?
Nein, ich muss mich gar nicht anpassen, denn meine Vorstellung ist immer dieselbe, aber das Resultat ist trotzdem verschieden, weil die Orchester ja auch ihren eigenen Charakter haben. Ich versuche natürlich bei jedem Orchester, stilistisch gesehen, genau das zu erreichen, was ich für richtig halte. Read More →

Beethoven-Aufnahmen, Beethoven-Interpretation und ein Ausblick auf die Tournee 20126: Alain Steffen hat sich mit dem 'Music Director' des 'Pittsburgh Symphony Orchestra', Manfred Honeck unterhalten.

Manfred Honeck
(c) Jason Cohn

Herr Honeck, zusammen mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra haben Sie kürzlich die 5. und 7. Symphonie von Ludwig van Beethoven aufgenommen (Pizzicato-Rezension hier). Inwieweit haben sich die Beethovenrezeption und das allgemeine Beethovenbild mit der Zeit verändert?
(lacht) Die Antwort dazu könnte ein ganzes Buch füllen. Ich denke, man muss zuerst von der Zeit und dem sozialen Umfeld ausgehen, in denen Beethoven gelebt hat. Read More →

Ivan Ilić was born in California, where he was in contact with music since childhood. At age 17, he was accepted to the University of California Berkeley where he received a Bachelor's Degree in mathematics and music. With the help of a fellowship from Berkeley, he continued his studies at the Conservatoire Supérieur de Paris in 2001 where he received a Premier Prix in piano. He pursued graduate studies at l'École Normale de Musique de Paris, where his mentors were Christian Ivaldi and François-René Duchâble. Following his studies, he performed throughout Europe, North America and Asia. His recordings of Debussy and Godowsky have garnered ecstatic reviews, as well as his more recent album "The Transcendentalist". French label Paraty has just released Ilić’s new album, a recording of "For Bunita Marcus" by Morton Feldman. The new CD was one of the subjects of an interview with Remy Franck, below:

Ivan Ilic
(c) Benoît Maire

This is the english version of the original French text published on November 4, 2015.

The CD review is here

Ivan, how did you first come into contact with music?
I was born into a family of non-musicians, but my parents are great music-lovers. As a family the four of us would drive forty minutes to San Francisco to listen to concerts. Then, during the forty-minute return, we would discuss and share what we had heard. It was an enriching experience! Read More →

Das 'Royal Stockholm Philharmonic Orchestra' ist auf Tournee. Alain Steffen hat sich mit dem Chefdirigenten Sakari Oramo unterhalten.

Sakari Oramo
(c) B. Ealovegae

Auf ihrer Tournee mit dem ‘Royal Stockholm Philharmonic Orchestra’ spielen Sie drei sehr unterschiedliche Werke des 20. und 21. Jahrhunderts: Andres Hillborgs ‘Exquisite corpses’, das Violinkonzert von Jean Sibelius und die 5. Symphonie von Serge Prokofiev. Ehe wir auf die Werke zu sprechen zu kommen, die Frage wie wichtig gerade heute Tourneen für ein Symphonieorchester sind.
Extrem wichtig! Einerseits können wir uns mit der internationalen Konkurrenz messen – obwohl man im Bereich der Kunst nicht von Konkurrenz sprechen soll – und in den besten Sälen spielen, andererseits ist eine Tournee ein sehr wichtiges Training für das Orchester selbst. Sie fördert die Dynamik und die Flexibilität, aber auch den Geist des Orchesters als Ganzes. Man muss sich schnell an neue Gegebenheiten, z.B. neue Akustikverhältnisse anpassen, man lernt aber auch, mit Stresssituationen umzugehen und sich eine gewisse Abgeklärtheit anzueignen. Read More →

Leopold Hager, der im Oktober 2015 seinen 80. Geburtstag feierte, stammt aus Salzburg und studierte in seiner Heimatstadt am Mozarteum Dirigieren, Orgel, Klavier, Cembalo und Komposition. Nach ersten Engagements in Mainz, Linz und Köln war er Generalmusikdirektor in Freiburg/Breisgau, dann Chefdirigent des Mozarteum Orchesters Salzburg und anschließend bis 1996 auch des RTL-Symphonieorchesters Luxemburg. Von 2005 bis 2008 wirkte er als Chefdirigent an der Wiener Volksoper. Pizzicato-Mitarbeiter Alain Steffen hat sich mit ihm unterhalten.

Leopold Hager
(c) Casa da Musica / Joao Messias

Maestro, Ihre Karriere kam Mitte der Siebzigerjahre so richtig in Schwung. Wie würden Sie die Jahre vorher in Mainz, Linz und Freiburg zusammenfassen?
Ich habe die Karriere gemacht, die man damals machte und eigentlich auch heute noch machen sollte. Man geht als junger, werdender Dirigent an ein Theater und lernt die Stücke vom Klavier aus kennen, also als Korrepetitor. Dadurch arbeitet man direkt mit den Sängern und lernt das Handwerk des Dirigierens von der Pike auf. Read More →

Der israelische Pianist Boris Giltburg (*1984), Reine-Elisabeth Gewinner und Naxos-Exklusivkünstler, ist einer der aufstrebenden Musiker unserer Zeit. Pizzicato-Mitarbeiter Alain Steffen hat sich mit ihm unterhalten.

Boris Giltburg

Im Jahr 2013 haben Sie den renommierten ‘Reine Elisabeth’ Wettbewerb in Brüssel gewonnen. Was hat sich seither für Sie verändert?
Mein Lebensrhythmus hat sich komplett verändert. Die Zeit nach dem Wettbewerb war durch die vielen Konzerte und neuen Eindrücke eine regelrechte Herausforderung, und das sowohl in künstlerischer wie auch persönlicher Hinsicht. Read More →

Alban Gerhardt
©Neda-Navaee

Alban Gerhardt, in Ihrem Konzert mit den Solistes Européens Luxembourg unter Christoph König spielen Sie das Cellokonzert von Robert Schumann. Welchen Platz nimmt dieses Konzert unter den großen Cellokonzerten des 19. Jahrhunderts ein?
Eigentlich ist das Cellokonzert von Schumann das erste wirklich große Werk dieser Gattung, wenn es auch vorher bereits die Konzerte von Haydn und Saint-Saëns gegeben hat. Ihm folgt im 19. Jahrhundert eigentlich nur noch das Konzert von Dvorak. Leider ist es so, dass gerade Dvoraks melodiöses und doch sehr virtuoses Konzert jenes von Schumann in den Schatten stellt. Read More →

Né en Californie, en contact avec la musique dès son plus jeune âge, Ivan Ilic est reçu à dix-sept ans à l'Université de Berkeley en Californie, où il remporte un Premier Prix de piano ainsi qu'un 'Bachelor's Degree' en mathématiques. Grâce à une bourse de Berkeley, il poursuit ses études au Conservatoire Supérieur de Paris en 2001 et obtient un Premier Prix de piano. Il se perfectionne à l'École Normale dans les classes de Christian Ivaldi et de François-René Duchâble. Dès lors il se produira à travers l'Europe, l'Amérique du Nord, et l'Asie. Ses enregistrements de Debussy, Godowsky et son album 'The Transcendentalist' reçoivent des critiques dithyrambiques. Un nouvel album, son enregistrement de 'For Bunita Marcus' de Morton Feldman vient de sortir chez Paraty (Critique ici). C'est un des sujets de l'entretien que Rémy Franck a eu avec le pianiste.

Ivan Ilic
(c) Benoît Maire

Ivan Ilic, comment s’est passé votre rencontre avec la musique?
Je suis né dans une famille non pas de musiciens, mais de grands mélomanes. On allait toujours en famille, tous les quatre, en voiture, jusqu’à San Francisco, à quarante minutes, assister à des concerts, et puis, pendant les quarante minutes du retour, on discutait, on échangeait ce qu’on avait entendu. Donc c’était assez riche! Read More →

Alain Steffen im Gespräch mit der außergewöhnlich vielseitig interessierten deutsch-japanischen Pianistin und Musikwissenschaftlerin Sophie-Mayuko Vetter.

Sophie Mayuko Vetter
© by Wilfried Beege

Frau Vetter, Sie haben vor wenigen Wochen die Klavierkonzerte KV 453 und KV 595 sowie diverse Raritäten von Mozart für Oehms aufgenommen. Wie war die Zusammenarbeit mit den Hamburger Symphonikern?
Es war ein beglückendes Erlebnis! So gab es magische Momente eines ‘jetzt oder nie’, die man sonst eher in Konzerten vermuten würde, aber auf CDs gerade deswegen essentiell sind. Diese Projektphase begann mit drei Probetagen für unseren Konzertabend, woran sich die Aufnahmetage angeschlossen haben. Danach hatte ich aber bei weitem noch nicht genug – ich war am Morgen nach der Aufnahme schon beim Aufwachen ganz traurig, dass wir nicht einfach weiter aufnahmen! Read More →

Acelga, das ist nicht nur die spanische Bezeichnung für den vitaminreich belebenden Mangold, sondern auch der Name eines ebenso energiegeladenen Bläserquintetts. Bestehend aus den fünf jungen Musikern Hanna Mangold (Flöte), Sebastian Poyault (Oboe), Julius Kircher (Klarinette), Amanda Kleinbart (Horn) und Antonia Zimmermann (Fagott), hat sich das 2012 gegründete Acelga Quintett binnen kurzer Zeit als eines der führenden Quintette seiner Generation etabliert. Seitdem es 2013 beim Deutschen Musikwettbewerb in Stuttgart mit einem Stipendium des Deutschen Musikrats ausgezeichnet, in die 58. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler aufgenommen wurde und sich im darauf folgenden Jahr beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD einen 3. Platz erspielte, gastiert das Ensemble regelmäßig bei Konzertreihen und Festivals in ganz Deutschland sowie im Ausland. Diese Woche steht für die luxemburgische Hornistin Amanda Kleinbart ein Heimspiel beim 'Festival International Echternach' an. Dass die fünf jungen Musiker nicht nur auf der Bühne gut harmonieren spürt man beim Pizzicato-Interview ganz deutlich.

Alcega Quintett
(c) Daniel Delang

Wie kam es zur Gründung des Acelga Quintetts?
Sebastian Poyault: Bei dieser Frage müssen wir immer schmunzeln, da eigentlich keiner von uns das Quintett gegründet hat. Ein guter Freund hatte es voller Enthusiasmus ins Leben gerufen und musste aus zeitlichen Gründen schon nach wenigen Tagen wieder aussteigen. Stattdessen kam dann Julius als neuer Klarinettist. Read More →

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