Gustav Mahler: Symphonie Nr. 3; Carolyn Watkinson, Mezzosopran, Royal Concertgebouw Orchestra, NOS Women’s Choir, Holland Boys Choir, Bernard Haitink; 1 Blu-ray Arthaus Musik 109120; Stereo; Bild 4:3; Live 1983 (103') – Rezension von Remy Franck

Bernard Haitink hat Gustav Mahlers Symphonien mehrfach aufgenommen, mit verschiedenen Orchestern. Von der Dritten Symphonie gibt es Aufnahmen mit dem ‘Concertgebouw’ (1966, 1983 u. 1995), mit den Berliner Philharmonikern (1990) und mit dem ‘Chicago Symphony’ (2006). Von den ca. 140 Aufnahmen der Symphonie stammen also nicht weniger als fünf von Haitink. Und dennoch muss man bis ins Jahr 1966 zurückgehen, um seine beste Interpretation (mit Maureen Forrester im Gesangspart) zu hören. Unmittelbar daneben stelle ich diese Videoaufnahme von 1983, eine Interpretation, die auch als Studioproduktion auf der Philips-CD zu hören ist. Read More →

Knackiges aus dem Innenleben der Mailänder Scala
‘Teatro alla Scala – The Golden Years’ nennt sich eine Reihe, aus der Dynamic nun die erste Folge veröffentlicht hat. Es sind Fernsehfilme von 1981, die aus dem ursprünglichen Filmmaterial digitalisiert wurden. Es gibt in den Filmen recht viel Leerlauf, aber auch immer wieder hoch interessante Szenen. Richtig wertvoll sind vor allem die Interviews mit Mario del Monaco (sehr direkt, sehr informativ), Giulietta Simionato und Antonio Votto (mit knackigen Aussagen zur Rivalität Callas-Tebaldi) sowie Giuseppe di Stefano (mit provozierenden Aussagen über Pavarotti – er arbeitet gegen sein Instrument – und Callas – sie sang und fühlte wie ein Mann-). Read More →

Memorial Concert for Claudio Abbado; Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 3 (Ausz.), Franz Schubert: Symphonie Nr. 8 (Unvollendete, Allegro moderato; Friedrich Hölderlin: Brot und Wein; Alban Berg: Violinkonzert (Dem Andenken eines Engels); Gustav Mahler: Symphonie Nr. 3 (Adagio); Isabelle Faust, Lucerne Festival Orchestra, Claudio Abbado, Andris Nelssons; 1 Blu-ray Accentus ACC10319; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2014 (99') – Rezension von Remy Franck

Es war wohl das Schönste und Bewegendste was ein Orchester machen kann, wenn sein Chefdirigent gestorben ist: ein Stück ohne ihn zu spielen, aber ganz erfüllt von seinem Geist. So geschehen im KKL Luzern bei einem Gedächtniskonzert für Claudio Abbado. Das Festspielorchester musizierte den ersten Satz der ‘Unvollendeten’ von Franz Schubert. Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 4; Maria Ewing, Sopran, Royal Concertgebouw Orchestra, Bernard Haitink; 1 Blu-ray (oder DVD) Arthaus Musik 109109 (109108); Stereo; Bild 4:3; 1982 (62') – Rezension von Remy Franck


1982 wagte Bernhard Haitink mehr als heute, wo der mittlerweile 86-Jährige ruhiger geworden ist. Seine 1982 aufgezeichnete Interpretation der Vierten Symphonie ist daher mit ihrem emotionalen Rubato und den auffallenden Dynamik-Variationen, mit ihren kräftigen Akzenten und Farbtupfern eine gefährliche Sache, mehr bedrohlich als sinister, und alle Heiterkeit scheint mehr Wunschdenken zu sein als Realität: die so verletzbare Mahlersche Seele wird nicht nur im langsamen Satz ergreifend präsent. Read More →

Jerome Kern/Oscar Hammerstein II: Showboat; Heidi Stober (Magnolia Hawks), Michael Todd Simpson (Gaylord Ravenal), Bill Irwin (Cap’n Andy Hawks), Patricia Racette (Julie La Verne), Morris Robinson (Joe), Angela Renée Simpson (Queenie), Harriet Harris (Parthy Ann Hawks), Kirsten Wyatt (Ellie Mae Chipley), John Bolton (Frank Schultz), San Francisco Opera Dance Corps, San Francisco Opera Orchestra & Chorus, John DeMain; Stage Director: Francesca Zambello; 1 Blu-ray EuroArts 2059684; Bild 16:9; Stereo & Surround; Live 6/14 (144' + 33' Dokumentation) – Rezension von Remy Franck

Mehrere bedeutende amerikanische Opernhäuser haben sich zusammengetan, um Jerome Kerns Musical ‘Showboat’ aus dem Jahr 1927 auf die Bühne zu bringen. Herauskam eine aufwändige und musikalisch glanzvoll besetzte Produktion, die eine ähnliche Wirkung hat wie wenn die größten Opernhäuser eine Operette auf höchstem Niveau produzieren. Kerns Musical auf ein Libretto von Oscar Hammerstein ist wohl nicht oft so anspruchsvoll und doch in allen Hinsichten genuin realisiert worden. Read More →

Wolfgang A. Mozart: Don Giovanni; Ildebrando D’Arcangelo (Don Giovanni), Anett Fritsch (Elvira),Tomasz Konieczny (Il Commendatore), Lenneke Ruiten (Donna Anna), Andrew Staples (Don Ottavio), Valentina Naforniţa (Zerlina), Luca Pisaroni (Leporello), Alessio Arduini (Masetto), Wiener Philharmoniker & Philharmonia Chor Wien, Christoph Eschenbach; Inszenierung: Sven-Eric Bechtolf; 1 Blu-ray C-Major 04050033; Bild 16:9; Stereo & Surround; Live 2014 (180') – Rezension von Remy Franck

Dass Hotels Schauplätze von Liebeleien sowie Ehebrüchen sind und für Sextrieb jeder Art einen oft sicheren Ort bilden, ist kein Geheimnis. Daher kann man auch noch verstehen, dass Sven-Erich Bechtolf seinen ‘Don Giovanni’ in ein Hotel verlegte. Dass dabei so manches zurecht gebogen werden muss und manches Detail inkohärent wirkt, konnte nicht ausbleiben. Auch so manche Regie-Idee erweist sich als töricht. Doch man hat Schlimmeres erlebt. Eine Regie-Großtat ist die Inszenierung jedenfalls nicht, dazu ist sie dann doch zu oberflächlich und verliert sich im Detail, statt in die Tiefe zu gehen. Auch der Anblick des quasi unveränderten Bühnenbilds während der drei Stunden, die die Oper dauert, ist des Guten ein bisschen viel. Read More →

Giuseppe Verdi: Un Ballo in Maschera; Placido Domingo (Gustavo III), Josephine Barstow (Amelia), Leo Nucci (Anckarström), Florence Quivar (Ulrica), Sumi Jo (Oscar), Jean-Luc Chaignaud (Christiano), Kurt Rydl (Horn), Goran Simic (Ribbing), Wiener Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker, Sir Georg Solti; Mise en scène: John Schlesinger; 1 Blu-ray Arthaus Musik 100 105; Image 4:3; Stereo; 1990 (145’) – Rezension von Manuel Ribeiro

Dieser ‘Ballo in Maschera’ ist Herbert von Karajans letzte Produktion für die Salzburger Festspiele. Er hatte noch die Tonaufnahme gemacht, die bei DG herauskam, konnte aber die Aufführungen 1989 in Salzburg nicht mehr leiten, da er zuvor starb. Read More →

Aribert Reimann: Lear; Bo Svokus (King Lear), Katja Pieweck (Goneril), Hellen Kwon (Regan), Siobhan Stagg (Cordelia), Erwin Leder (Narr), Lauri Vasar (Graf von Gloster), Andrew Watts (Edgar), Martin Homrich (Edmund), Chor der Staatsoper Hamburg, Philharmoniker Hamburg, Simone Young; Regie: Karoline Gruber; 1 Blu-ray Arthaus Musik 109064; Stereo & Surround; 2014 (156’20) – Rezension von Manuel Ribeiro

Shakespeares ‘King Lear’ ist ein sehr düsteres Werk, und wenn es auch nicht die Popularität von ‘Hamlet’ oder ‘Macbeth’ besitzt, hat Aribert Reimann dennoch aus diesem Stoff ein starkes Werk geschaffen. Die Hauptrolle wurde für Dietrich Fischer-Dieskau geschrieben. Der Komponist selbst leitete 1975 die Uraufführung an der Bayerischen Staatsoper, mit Fischer-Dieskau in der Hauptrolle. Read More →

Georges Bizet: Carmen; Elena Obraztsova, Placido Domingo, Isobel Buchanan, Yuri Mazurok, Chor und Orchester der Wiener Staatsoper, Carlos Kleiber; 1 Blu-ray Arthaus Musik 109097; Stereo; Bild 4:3; 12/78 (154’) – Rezension von Alain Steffen

Aufnahmen mit Carlos Kleiber haben immer Kultstatus, obwohl ich diese Kleiber-Hysterie manchmal nicht nachvollziehen kann. Hört man sich seine Operneinspielungen an, so bewies der Dirigent mehr als einmal eine schlechte Hand bei der Auswahl seiner Sänger und er lässt diesen so manches durchgehen, was künstlerisch nicht zu vertreten ist. Das beste Beispiel dafür ist der sterile ‘Tristan’ mit Kollo und Price; aber auch über seinen ‘Freischütz’ und seine ‘Fledermaus’ (CD und DVD) kann man streiten. So bleibt auch diese ‘Carmen’ aus der Wiener Staatsoper in so mancher Hinsicht diskutabel. Read More →

Amilcare Ponchielli: La Gioconda; Eva Marton (Gioconda), Placido Domingo (Enzo), Matteo Manuguerra (Barnaba), Ludmila Semtschuk (Laura) Kurt Rydl (Alvise), Margarita Lilowa (La Cieca) u.a., Chor und Orchester der Wiener Staatsoper, Adam Fischer; Inszenierung & Ausstattung: Filippo Sanjust; Bildregie: Hugo Käch; 1 Blu-ray Arthaus 109089; Bildformat: 4:3; Stereo; 1986 (169‘) - Rezension: Norbert Tischer

Inquisition, Gift und eine Scheintote – selbst ein eher bewahrender Kopf wie Hanslick hatte damit Probleme. In Ponchiellis ‘Gioconda’ fand er nur ‘das alte Theater-Gerümpel’. Auch 1986 hatte sich daran nichts geändert. Zumindest für Filippo Sanjust, der damals die ‘Gioconda’ in Wien herausbrachte. Sein Mut ist auch heute noch zu bewundern. Read More →

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