Karim's Journey; A Voyage of Discovery; Film by Christopher Nupen; 1 DVD Allegro Films A17CND; Bild 16:9; Stereo; 2009 (58'30) – Rezension von Remy Franck

Mit der Portrait-Sensibilität, die ihm eigen ist, hat Christopher Nupen die Entwicklung eines ganz jungen Künstlers verfolgt, Karim Said, einem Protégé von Daniel Barenboim. Nupen hat Karim während sieben Jahren beobachtet, also von 11 bis 18 Jahren. Read More →

Nikolai Rimsky-Korsakov: Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch; Vladimir Vaneev (Prinz Yuri), Maxim Aksenov (Prinz Vsevolod), Svetlana Ignatovich (Fevronya), John Daszak (Grishka), Alexey Markov (Fyodor), Netherlands Opera Chorus, Netherlands Philharmonic Orchestra, Marc Albrecht; Regie: Dmitri Tcherniakov; 1 Blu-ray Opus Arte BD7109D; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2012 (187') – Rezension von Remy Franck

Die Uraufführung von Rimsky-Korsakovs letzter Oper ‘Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch’ 1907 am Mariinsky-Theater in St. Petersburg brachte dem Komponisten bloß einen Achtungserfolg. Etliche Musikkritiker sahen in der Oper lediglich einen misslungenen Versuch, Wagners ‘Parsifal’ nachzuahmen. Doch die Oper des Russen ist letztlich mit ‘Parsifal’ nicht wirklich zu vergleichen, musikalisch sicher gar nicht und thematisch auch nicht, denn hier geht es nicht um die Erlösung der Menschheit, sondern um die Suche nach irdischem Glück, so wie es die Eremitin Fevronija in harmonischer Einheit von Mensch und Natur lebt. Read More →

‘DEUTSCHES REQUIEM’ MIT ABBADO
Im Wiener Musikverein dirigierte Claudio Abbado 1997 das Deutsche Requiem von Johannes Brahms, so nuancenreich, so durchhörbar, so beeindruckend in der Ausformung der Gesten, wie man es selten zu hören bekommt. Ein exzellentes Orchester (Berliner Philharmoniker) ein superber Chor (Schwedischer Radio Chor, Eric Ericson Chor) und absolut hinreißende Solisten (Barbara Bonney, Bryn Terfel) lassen dieses auch akzeptabel gefilmte Konzertvideo (das vormals bei TDK erhältlich war) zu einem nachhaltigen Erlebnis werden (EuroArts 2012784). Read More →

Jacques Offenbach: Orphée aux Enfers; Alexandru Badea (Orpheus), Elizabeth Vidal (Eurydice), Dale Duesing (Jupiter), Thomas Stache (Zerberus), Michele Patzakis (Venus), u.a., Chor und Orchester des Théâtre de la Monnaie, Patrick Davin; Inszenierung und Ausstattung: Herbert Wernicke; Bildregie: Dirk Gryspeirt; 1 DVD Arthaus 100 403; Bild 16:9, Stereo; 1997 (143‘) – Rezension von Norbert Tischer

Ein Hund ist der eigentliche Hauptdarsteller in dieser Aufzeichnung von Offenbachs ‘Orphée aux Enfers’ aus der Brüsseler Monnaie: Zerberus, der alles kommentiert und lenkt. Thomas Stache spielt ihn und in Pausen gibt er mit gekonnt platziertem ‘Wuff, Wuff!’ die Einsätze. Geht es um Rasanz und Spielfreude, dann können seine ‘unverkleideten’ Kollegen durchaus mithalten. Dale Duesing etwa, der als Himmelsvater mit irdischen Gelüsten rasant über die Bühne flitzt. Oder Alexandru Badea als schmachtender Latin-Lover Orphée, der seine Geigen-Soli selbst fiedelt. Und wenn Merkur Franck Cassard als fliegende Klatsch-Spalten-Journaille hereinschwebt und Schmierblätter regnen lässt, dann hält es einen kaum noch im gemütlichen Fernseh-Sessel. Read More →

Richard Strauss: Salome; Erika Sunnegardh, Mark S. Doss, Robert Brubaker, Dalia Schaechter, Mark Milhofer, Orchestra del Teatro Comunale di Bologna, Nicola Luisotti; Regie: Gabriele Lavia; 1 Blu-ray Arthaus Musik; Bild 16:9; Stereo & Surround; Live 2010 (109') – Rezension von Remy Franck

Blutrot ist der Bühnenboden, die ganze Oper hin durch, in einer Spalte wird Jochanaan gefangen gehalten, und wenn er, die Arme in Seilen hängend, herausgeholt wird aus seinem Verlies, wird ein Käfig über ihn errichtet, Salome beobachtet ihn darin wie einen Affen… Starke Bilder sind das, und starke Bilder gibt es während dieser ganzen ‘Salome’, in der sich die Prinzessin in weißem Kleid wie ein Unschuldslamm zwischen einem Heer von Soldaten bewegt. Read More →

George Benjamin: Written on Skin; Christopher Purves, Barbara Hannigan, Bejun Mehta, Victoria Simmonds, Allan Clayton, Orchestra of the Royal Opera House Covent Garden, George Benjamin; Regie: Katie Mitchell; 1 Blu-ray Opus Arte BD7136D; Bild HD 16:9; Stereo & Surround; 3/13 (90') – Rezension von Remy Franck

Wir sind im 13. Jahrhundert, in der Provence. Ein steinreicher Großgrundbesitzer engagiert einen jungen Künstler, damit dieser für ihn ein illuminiertes Buch schaffen soll, das alles festhält, was er besitzt, Land, Bäume, Weinberge, selbst seine Frau. Doch gerade die ist es, die die Pläne des Reichen durchkreuzt. Sie lehnt sich gegen ihren ‘Besitzer’ auf, verführt den jungen Maler und beeinflusst vor allem den Inhalt des Buchs, in dem sie den Künstler zwingt, sie anders zu malen, als ihr Man sie sieht, sie will sich ihm durch die Malerei als eine andere Frau offenbaren. Read More →

Giacomo Puccini: Turandot; Lise Lindstrom, Marco Berti, Eri Nakamura, Raymond Aceto, Dionysios Sourbis, David Butt Philip, Doug Jones, Orchestra of the Royal Opera House Covent Garden, Henrik Nanasi; Inszenierung: Andrei Serban; 1 Blu-ray Disc Opus Arte OA BD7142 D; Bild: HD 16:9; Stereo & Surround; 2013 (125') - Rezension von Remy Franck

Visuelle und klangliche Opulenz ist angesagt in dieser Produktion von Puccinis ‘Turandot’ im ‘Royal Opera House’ in London. Andrei Serbans Produktion ist fast dreißig Jahre alt, hat aber vorzüglich gealtert. In der farbreichen, idiomatischen Ausstattung von Sally Jacobs, mit vielen Ballett-Einlagen und einer ideenreichen Personenführung bietet sie dem Auge ein prächtiges Schauspiel. Read More →

NAHRHAFTER BRUCKNER
Arthaus Musik veröffentlicht eine DVD, auf der Günter Wand das NDR-Sinfonieorchester in Bruckners Fünfter Symphonie dirigiert, live aufgezeichnet beim Schleswig-Holstein Festival 1998. Wand war damals 86 Jahre alt! Zwar sieht man, wie er sich auf jemanden stützt, als er zum Pult kommt, aber wenn er dann den Taktstock erhebt, und die Musik beginnt, scheint er so sehr von ihr genährt zu werden, wie die Musiker von ihm. Er dirigiert eine spannungsgeladene, zielstrebige und kräftig konturierte Fünfte Bruckner, mit idealen Proportionen und textnah dem organischen Aufbau des Werkes Rechnung tragend. Read More →

Paths Through The Labyrinths - The Composer Krzysztof Penderecki; Ein Film von Anna Schmidt; 1 Blu-ray C-Major 715408; Bild 16:9; Stereo; 2013 (102') – Rezension von Remy Franck

Zum 80. Geburtstag von Krzysztof Penderecki im Jahre 2013 entstand dieses Portrait des Komponisten und Parkarchitekten. Sein Park in Luslawice ist in der Tat von seiner Musik nicht zu trennen. Auf diesem 30 Hektar großen Grundstück hat er nicht nur Bäume gepflanzt, sondern auch eine Konzerthalle mit Akademie errichten lassen, und  auf diesem Grundstück komponiert er quasi alles, was er schreibt, entweder in seinem Arbeitszimmer, im Salon, auf der Terrasse, in einem kleinen, ruhigen Pavillon, oder einfach nur auf einer Parkbank. Read More →

Igor Stravinsky: Le Sacre du Printemps, Capriccio für Klavier & Orchester, Symphony of Psalms; Michel Béroff, English Bach Festival Chorus, London Symphony Orchestra, Leonard Bernstein; 1 DVD ICA Classics ICAD 5124; Enhanced Mono; Bild 4:3; 04/72 (82') – Rezension von Remy Franck

In den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts war das ‘London Symphony Orchestra’ eines der besten Orchester der Welt, wenn es darum ging, Musik des XX. Jahrhunderts aufzuführen. Diese Qualität macht sich Leonard Bernstein in dieser spannenden Aufführung zunutze. Total berauscht von Stravinskys Musik tanzt und tänzelt er auf dem Podium, mit Armbewegungen und Blicken ganzkörperlich die Musik vorzeichnend. In dieser flammenden Interpretation des ‘Sacre du Printemps’ wird alles radikal, archaisch in der Rhythmik und im Gesamtklang, dessen Dissonanzen der Dirigent genau so auskostet wie das zart Melodische. Und so ist es nicht nur die Fulminanz der hoch virtuosen Lesart, die begeistert, sondern die schillernde Farbvielfalt, die Bernstein mit äußerster Suggestion aus dem Orchester holt. Read More →

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