‘Le Dialogue des Carmélites’ von Francis Poulenc ist eine der wirkungsvollsten und beeindruckendsten Opern des 20. Jahrhunderts. Das im Auftrag des Verlegers Ricordi geschriebene und an der Mailänder Scala uraufgeführte Werk geht auf das von Gertrud von Le Fort inspirierte Theaterstück von Georges Bernanos zurück. Die Oper ist musikalisch packend, obwohl eigentlich recht wenig ‘opernhaft’, und hochdramatisch, auch wenn es wenig ‘Handlung’ gibt, sondern vor allem Dialoge. Read More →
Verlegen bin ich, nachdem ich mir diese neun Beethoven-Symphonien als Zyklus, also hintereinander, angeschaut und -gehört habe. Einerseits ist die Qualität, was Orchesterklang und Musikfluss anbelangt, sehr hoch und zeigt, dass das ‘Concertgebouw Orkest’ zweifellos eines der besten Orchester Europas ist, ein perfekt geöltes Instrument mit einem brillanten Sound und vielen herausragenden Solisten. Read More →
Auch wenn Henry Purcell nur 35 Jahre alt wurde, hatte er in seinem kurzen Leben die Zeit, italienische und französische Einflüsse aufzunehmen, die seinen englischen Barockstil stark beeinflussten. ‘The Fairy Queen’ ist eine Semi-opera, oder Masque, basierend auf einem Libretto, das Shakespeare aus seinem ‘Sommernachtstraum’ adaptiert hatte. Sie entstand 1692, drei Jahre vor Purcells Tod. Read More →
Nach den drei großen ‘Tragédies lyriques’ der 1730er Jahre (‘Hippolyte et Aricie’, ‘Castor et Pollux’ und ‘Dardanus’), besonders aber nach dem Erfolg von ‘Les Indes galantes’ (1735), wandte sich Jean-Philippe Rameau in der Folgezeit der Ballettoper zu, wobei er neben abendfüllenden Werken auch zahlreiche Einakter mit den verschiedensten Gattungsbezeichnungen komponierte. Zu diesen gehören auch die Einakter ‘Daphnis et Eglé’ (als Pastorale bezeichnet) und ‘La Naissance d’Osiris’ (Ballet héroique), die 1753 bzw. 1754 für den Hof in Fontainebleau entstanden, also weit weg von den oft perfiden Pariser Kritikern. Dort konnte Rameau viel freier mit Musik in diversen europäischen Stilen experimentieren. Read More →
Seit 1980 findet in Pesaro jedes Jahr das ‘Rossini Opera Festival’ statt. Im 35. Jahr des Festivals präsentiert Arthaus Musik vier Opern in einer ‘Rossini Festival Opera Collection’. Von Rossinis Erstlingswerk ‘Demetrio e Polibio’, über ‘Sigismondo’ bis hin zu ‘Adelaide di Borgogna’, Rossinis erster ernster Oper, und seiner vorletzten Oper ‘Le Comte Ory’ bietet die Zusammenstellung einen Querschnitt der Opernschöpfungen des italienischen Komponisten. Read More →
Claudio Abbado ist bekannt für originelle und interessante Programmgestaltungen. Dieser Konzertmitschnitt aus der Berliner Philharmonie dreht um die faszinierende Figur des Prometheus, – des ‘Vorausdenkenden’ –, der von den vier eingespielten Komponisten ganz verschieden gesehen wird: als Menschenschöpfer, als Befreier, als Lichtbringer und als ewiger Wanderer. Bedauerlicherweise sind sowohl Beethovens als auch Nonos Auseinandersetzung nicht komplett: eine verpasste Möglichkeit! Nur gut, dass die musikalische Qualität überzeugend ist. Read More →
Das Mariinski-Theater in St. Petersburg ist eines der renommiertesten Opern- und Balletthäuser der Welt. Erbaut im Jahr 1860 und benannt nach Maria Alexandrowna von Hessen-Darmstadt, der Frau des Zaren Alexanders II., ist es die künstlerische Heimat vieler russischer Solisten und eines bekannten Balletts und Orchesters. Read More →
Wegen ihrer spezifischen Stimmfarbe, ihrer weitgestreckten Stimme mit guter Höhe und ihrer Stimmflexibilität ist Ewa Podlès (*1952) eine der brillantesten Koloraturaltistinnen unserer Zeit. Sie wird vom Barock bis zum zeitgenössischen Repertoire auf den großen Bühnen der Welt gefeiert. Read More →
“Es war das Beste, was England im Verdi-Jahr 2013 zu bieten hatte, ein Glanzstück der Operninterpretation », jubelte die Kritik über die Inszenierung von Verdis ‘Les Vêpres siciliennes’ am Londoner ‘Royal Opera House’, die mit dem Olivier Award ausgezeichnet wurde. Erstaunlicherweise gibt sich Regisseur Stefan Herheim relativ traditionell, aber er kann leider nicht auf einige Geschmacklosigkeiten verzichten. Read More →
Wie alle religiösen Konzepte ist auch ‘Parsifal’ eine Mischung zwischen Innigkeit, Andacht, Erbauung und ‘religiösem Kitsch’. Das hat Stephen Langridge berücksichtigt. Aus dem Kreis der Menschheit am Beginn der Aufführung entwickelt sich, personifiziert in Parsifal, die Suche nach Erlösung, wie man die auch immer definieren will. Die Symbolik ist leicht verständlich, trotz der eher surreal verschlüsselten Optik, die oft für Verstörung sorgt. Read More →