Klaus Heymann feiert am 22. Oktober seinen 80. Geburtstag, 34 Jahre nach Gründung seines ersten Schallplattgenlabels, Marco Polo, 29 Jahre vor der Gründung von Naxos, dem heutigen Marktführer in Sachen Klassik. Klaus Heymann hat die Welt der Tonträger verändert, und ohne ihn hätte sie wohl nicht die Dynamik, die sie heute, bei allen existierenden Problemen, kennzeichnet. Naxos ist nicht nur Major Player im Geschäft, das Unternehmensgruppe ist zum Rückgrat der ganzen Industrie geworden.
Pizzicato hat im Laufe der Jahre mehrere Interviews von Remy Franck mit Klaus Heymann veröffentlicht. Sie erschienen alle in unserer heute nicht mehr existierenden Print-Ausgabe und werden nun als Rückblick und zu Heymanns Geburtstag im Internet zugänglich gemacht.
Klaus Heymann
Interview Nr. 1 – 1997 – 10 Jahre Naxos
“Wir müssen uns alle Gedanken darüber machen, wo in den nächsten Jahren unsere Kunden herkommen…”
Naxos – das ist die unglaublichste Erfolgsstory des Klassik-Plattengeschäfts überhaupt. In nur 10 Jahren – die Firma wurde 1987 von Klaus Heymann in Hong Kong gegründet – eroberte sie phänomenale Marktanteile (17 % in England, 70% in Norwegen) und etablierte sich weltweit als führendes Klassik-Label. Mit über 2.000 CDs hat Naxos auch den bei weitem umfangreichsten Katalog, mit Werken vom frühen Mittelalter bis zur zeitgenössischen Musik. In diesem Katalog finden sich viele Raritäten, die sonst nirgends verlegt worden sind. Die niedrigen Verkaufspreise machen die Naxos-Platten natürlich auch attraktiv. Und so kommt es, dass Naxos 25.000 CDs eines so marginalen Produkts wie die Boulez-Klaviersonaten verkaufen konnte, 20.000 Mal die Lutoslawski-Symphonien und 15.000 Mal Messiaens ‘Vingt regards sur l’Enfant Jésus’. Das anfangs von sogenannten Kennern belächelte Label verkauft heute 16 Millionen Klassik-CDs im Jahr. Und selbst wenn Naxos nicht die großen Stars unter Vertrag hat, so erhält das in Cannes zum Label des Jahres gekürte Unternehmen in den Schallplattenmagazinen oft hervorragende Kritiken.
Heymann, seit 1974 mit der japanischen Geigerin Takako Nishizaki verheiratet, ist Firmenchef, Produzent und künstlerischer Leiter in einer Person. Zusammen mit seiner Frau sucht er die Künstler für sein Label aus, er berechnet alle Kosten genau und hat eine genaue Sicht von dem, was sein Katalog darstellen soll. Fragen an den Mann, der die Majors in ihrem Fundament erschütterte: Read More →
ICMA Young Artist of the Year Pablo Ferrandez was interviewed by ICMA Jury members Luis Sunen (Scherzo) and Guy Engels (Radio 100,7). They talked about his studies, his career, his repertoire and his cello.
Pablo Ferrandez
Pablo, tell us about your first steps with the cello.
I started when I was 3. Because, well, my whole family are musicians. My father is a cellist. My mother invented a method called ‘El mago Diapason’ to teach children music…, it was the perfect environment. Read More →
OPL-Chefdirigent Gustavo Gimeno über sein erstes Jahr in Luxemburg und über die neue Spielzeit. Ein Interview von Alain Steffen.
Gustavo Gimeno
(c) Marco Borggreve
Herr Gimeno, Ihr erstes Jahr als Chefdirigent beim ‘Orchestre Philharmonique du Luxembourg’ haben Sie hinter sich. Welche Bilanz ziehen Sie, was sind die Eindrücke?
Das OPL ist ein äußerst rezeptives, offenes und sehr flexibles Orchester. Die Musiker sind begierig darauf zu arbeiten und sich verbessern. Das sind natürlich für einen Chefdirigenten die besten Voraussetzungen. Die Musiker wissen ganz genau, dass sie hart an sich arbeiten müssen, wenn sie gegen all die Ensembles von Weltklasse aus Wien, Berlin, Dresden, London oder New York bestehen wollen. Read More →
ICMA Jury members Nicola Catto (Musica) and Andrea Meuli (Musik + Theater) met ICMA’s Artist of the Year 2016 for an interview. Read this amazing piece…
Christian Lindberg
Christian Lindberg, You once said that the trombone is the instrument of the last century. Do you still think that it’s the instrument of the current one?
I don’t think so. I’m a little bit disappointed. You see, I have done my work with the trombone and I’m going now into different areas. Of course, I will continue premiering trombone concertos. In 2017, I will premiere my concerto No. 100 by Per Egland, the Swedish composer. But generally things are not going like I would have hoped. I had some masterclasses with really talented young trombone players. And I encouraged them very strongly to follow and try making solo careers. But everyone goes to orchestras (he laughs). Read More →
Vor 50 Jahren, am 17. September 1966, starb der Tenor Fritz Wunderlich an den Folgen eines tragischen Sturzes, neun Tage vor seinem 36. Geburtstag. Mehrere Schallplattenlabels ehren ihn jetzt mit Wieder- und Neuveröffentlichungen. Remy Franck hat folgendes Gespräch mit Wunderlichs Tochter Barbara Wunderlich geführt.
Fritz Wunderlich
(c) Eva Wunderlich
Barbara Wunderlich, Sie waren zwei Jahre alt, als Ihr Vater tragisch verunglückte und verstarb. Haben Sie noch irgendwelche konkrete Erinnerungen an ihn?
Mehr oder weniger konkret. Ich kann mich vor allem an diese so angenehme Stimme erinnern und, dass er mich im Arm gehalten und in den Schlaf gesungen hat. Es gibt private Tonbandaufnahmen, wo er mir ein Mikrophon hinhält und versucht, mich zum Singen zu bringen: « Mach mal Lala!“, allerdings mit geringem Erfolg. Read More →
Julia Fischer und Daniel Müller-Schott haben für das Münchener Label Orfeo die CD 'Duo Sessions' eingespielt, ihre erste Duo-Platte, mit selten zu hörenden Werken für Violine und Cello von Kodaly, Ravel, Schulhoff und Halvorsen. Remy Franck hat sich mit den beiden Musikern über die CD und anderes unterhalten.
(c) Schneiderphotography
Duos für Violine und Violoncello gehören nicht zum gängigen Repertoire. Wie kam dieses Programm zustande?
DMS: Wir hatten 2003 die Ravel-Sonate zusammen gespielt, und das funktionierte so gut, dass wir uns immer wieder neue Stücke vorgenommen haben, und diese CD ist eigentlich das Resultat einer zwanzigjährigen Entwicklung. So lange nämlich kennen wir uns. Read More →
Der deutsche Pianist, Komponist und Klavierpädagoge Peter Feuchtwanger starb am 17. Juni 2016 in London. Exklusiv für Pizzicato hat die Pianistin Sophie-Mayuko Vetter folgende Hommage zusammengestellt.
Peter Feuchtwanger
(c) Stefan Blido
Peter Feuchtwanger wurde am 26. Juni 1939 in München geboren, lebte und unterrichtete aber viele Jahrzehnte in London. Zu seinen Klavierlehrern gehörten Edwin Fischer und Walter Gieseking; sein entscheidender musikalischer Einfluss kam jedoch durch Begegnungen mit Clara Haskil. Zudem studierte er Komposition, Dirigieren, Philosophie sowie indische und arabische Musik. Yehudi Menuhin bat ihn 1966, ein Werk für das Internationale Musikfestival in Bath zu schreiben; es wurde von Menuhin und Ravi Shankar uraufgeführt. Read More →
Ein Interview von Alain Steffen mit der amerikanischen Komponistin.
Jennifer Higdon
(c) Henry J. Fair
Nach vielen Orchesterwerken und Kammermusik haben Sie mit ‘Cold Mountain’ Ihre erste Oper geschrieben. Wie ist es zu diesem Projekt gekommen?
Ich habe einfach gedacht, dass es jetzt an der Zeit wäre, etwas anderes zu tun, eine neue Herausforderung zu suchen. Ich hatte mich viele Jahre lang auf Instrumentalmusik konzentriert und nun einfach Lust, eine Geschichte mit visuellen Elementen zu erzählen. Read More →
Auf dem 'Mutferter Haff' in Luxemburg findet ein Musikfestival statt, das am 1. Juli mit der musikalischen Lesung 'Eine Dosis Poesie' zu Ende geht. Pizzicato hat dem Direktionsbeauftragten Roland Kolber dazu einige Fragen gestellt.
Herr Kolber, die ‘Schumanniade’ ist ein ganz besonderes Festival und findet auf dem sogenannten ‘Mutferter Haff’, also dem ‘Moutforter Hof’ statt. Was ist das genau?
Ungewöhnlich ist der Ort, an dem das Festival stattfindet. Die Konzerte finden effektiv in der Pferdemanege des Hofes statt. Diese wird mit Holzplatten ausgelegt und so hergerichtet, dass jeder Zuhörer die Musik genießen kann. Read More →
Alpha just released Nelson Goerner's latest recording, with Beethoven's Hammerklavier Sonata and Bagatelles op. 126. Remy Franck has made the following interview with the Argentinian pianist.
Nelson Goerner
Photo: J.B. Millot
Mister Goerner, some of the most famous Argentinian pianists, you included, live in Europe. Why?
I think this happens because we are simply too far, geographically, from the European music centres. It would be very unpractical to have to go back and forth all the time! This is sad, for ours is a hugely musical country, and we can be surely proud to have one of the most beautiful halls in the world, the Teatro Colon. Those artists who experience this hall for the first time always do so with amazement. Read More →