Die französische Flötistin Hélène Boulègue hat bei Naxos die zweite und letzte Folge des Gesamtwerks für Flöte des französischen Komponisten André Jolivet bei Naxos herausgebracht. Alain Steffen hat sich mit ihr über dieses Projekt unterhalten.

 

Hélène Boulègue
Photo: Eric Chenal

Hélène Boulègue, Sie haben soeben die zweite CD (Rezension) veröffentlicht, die dem Gesamtwerk für Flöte von André Jolivet gewidmet ist. Allerdings ist Jolivet keineswegs ein einfacher Komponist. Woher kommt diese Anziehungskraft für seine Musik?
Als ich zum ersten Mal Musik von Jolivet hörte, muss ich dreizehn oder vierzehn Jahre alt gewesen sein. Ich war in meinem Zimmer mit einer meiner Flöten-CDs als Hintergrundmusik und machte meine Hausaufgaben. Und plötzlich erregte die Musik meine Aufmerksamkeit. Ich hörte auf zu lernen, hörte ein paar Sekunden lang zu und eilte dann zum Plattencover, um zu sehen, worum es ging. Ich hatte gerade die Einleitung zum Chant de Linos gehört, einem der am häufigsten von Flötisten gespielten Stücke von André Jolivet, und ich beschloss sofort, dass ich es eines Tages spielen würde. Read More →

Bei Berlin Classics hat Matthias Kirschnereit eine CD mit selten gespielten kleineren Werken von Ludwig van Beethoven herausgebracht. Alain Steffen hat sich mit dem Pianisten unterhalten.

Matthias Kirschnereit
(c) Neda Navaee

Herr Kirschnereit, Ihre letzte CD heißt Beethoven Unknown (Pizzicato-Rezension) und stellt selten gespielte  Werke des Meisters vor. Gibt es denn wirklich noch unbekannte Stücke von Beethoven?
Also, der Titel ist schon etwas provokant und muss auch relativ betrachtet werden. Alle Werke Beethovens sind verlegt, es gibt keine verstaubte Partitur mehr auf irgendeinem Speicher oder in irgendeinem Archiv. Read More →

Zwei Brüder, ein Instrument: Ivan und Michael Pochekin zeigen sich im Duo miteinander verwachsen – aber jeder ist auch in seinen eigenen Projekten äußerst produtiv. Der jüngste Wurf gelang Ivan Pochekin mit einer imponierenden neuen Aufnahme der beiden Shostakovich-Violinkonzerte. Das bot sich an, denn der 1987 in Moskau geborene Geiger war mit dem Russischen Nationalorchester unter Leitung von Valentin Uryupin schon bestens 'eingespielt'. Heraus gekommen ist nun eine Aufnahme, die Shostakowichs tiefgründige Botschaften ins Zeitlose transferiert – und sich gerade jetzt besonders aktuell anfühlt. Im Interview mit Stefan Pieper bringt Ivan Pochekin seine Haltung auf den Punkt.

Herr Pochekin, erzählen Sie mir etwas über die Geschichte dieses Projekts?
Ein Jahr zuvor hatten Valentin Uryupin und ich zusammen mit dem Russischen Nationalorchester die ‘In Spe’-Sinfonie von Vyacheslav Artyomov mit Solovioline und Cello für das Label Divine Art aufgenommen. Die Zusammenarbeit lief so gut, also beschloss ich, mit dem gleichen Team weiter zu machen. Meiner Meinung nach ist das RNO einfach vorbildlich in der Aufführung russischer Musik. (Pizzicato-Rezension) Read More →

Philharmonie Luxembourg
(c) Wade Zimmermann

Für die Eröffnung der Luxemburger Philharmonie im Jahre 2005 komponierte Krzysztof Penderecki im Auftrag der Luxemburger Regierung seine 8. Symphonie, Lieder der Vergänglichkeit. Remy Franck erinnert sich an die Vorbereitungen. Read More →

Krzysztof Penderecki
(c) Bruno Fydrich

Krzysztof Penderecki ist tot. Seine Musik lebt weiter, wie auch die Erinnerungen an ihn. Wichtige Aussagen des Komponisten gibt es in einem Pizzicato-Interview, das unserer (ebenfalls verstorbener) Mitarbeiter Guy Wagner 2001 in Krakau mit dem Komponisten führte.

Herr Penderecki, Sie schreiben in Ihrem Buch ‘Labyrinth der Zeit’: ‘Ich bin ein Hybride’. Wie sehen Sie diesen Begriff?Ich sehe ihn vor allem in Bezug auf meine Abstammung. Meine Familie ist sehr gemischt. Meine Großmutter väterlicherseits ist eine Armenierin, stammt eigentlich aus Persien, hat also eine ganz andere Kultur mitgebracht. Read More →

Since 2016, Czech conductor Jakub Hrusa (*1981) is Chief Conductor of the Bamberg Symphony, but his newest recording featuring Josef Suk's Asrael Symphony was made live with the Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in Munich. Remy Franck made the following interview with the conductor.

Jakob Hrusa
(c) Petra Klackova

You had a remarkable success with Brahms (reviews here and here) and other non-Czech composers, but you have nevertheless developed a particularly great sensitivity for Czech music. What does it you mean to you?
For me conducting music of Czech composers is like breathing. So natural, so lovely. Sometimes – like with breathing – I even stop noticing how extraordinary a privilege it is: to be an ambassador of these precious cultural creations and understand them to the smallest detail. In my career, I have tried to avoid being pigeon-holed. Out of my love and respect to music of other territories, I have always actually done more non-Czech music than Czech. Read More →

Die Pianistin Sophie Pacini, Beethoven-Botschafterin von BR Klassik, hat die Bedeutung des Komponisten im Zusammenhang mit der Corona-Krise untersucht. Den Text hat sie Pizzicato freundlicherweise zur Veröffentlichung überlassen.

Sophie Pacini

Ist diese Zeit gerade eine eindringliche Botschaft an uns? Will Beethoven gerade deutlicher zu uns durchdringen, als durch das zirkulierende, permanent-Spiel seiner Werke? Brauchen wir Taubheit für das Werte-Verständnis von Anhörung? Read More →

Latvian soprano Marina Rebeka, Artist of the Year at the International Classical Music Awards (ICMA), just released her CD Elle on the Prima Classics label. Remy Franck made the following interview with the singer.

Marina Rebeka
(c) Jānis Deinats

Your repertoire is mainly Italian, though you sang already several French roles. Why did you decide to dedicate one entire CD to this repertoire?
I always loved singing the French repertoire. The text has such a big importance, and the instrumental colors in the orchestra portray the inner emotional world of the singer, which you deliver in words. This incredibly colorful palette of sounds in an orchestra requires a rich arsenal in the human voice. It is a good challenge for me. Also, the French language with all its nasal sounds adds a specific charm to it. Read More →

Der sechzehnjährige deutsche Cellist Philipp Schupelius ist Gewinner des Discovery Award der International Classical Music Awards 2020. Der in Berlin aufgewachsene Musiker studiert zurzeit bei Prof. Wolfgang-Emmanuel Schmidt am Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Berlin, einer der größten und renommiertesten Einrichtungen der musikalischen Nachwuchsförderung in Deutschland. Am Rande von Konzerten beim VP Bank Classic Festival in Bad Ragaz (Schweiz) haben Isabel Roth, Martin Hoffmeister (MDR) und Remy Franck (Pizzicato) das folgende Interview mit Philipp Schupelius gemacht.

Philipp Schupelius
(c) Andreas Domjanic

Philipp, was bedeutet es für Dich als jungen Musiker, den Discovery Award der ICMA gewonnen zu haben?
Es ist eine sehr große Ehre! Ich freue mich, weil der Preis für junge Musiker so wichtig und hilfreich ist, und weil ich weiß, was aus früheren Preisträgern geworden ist. Read More →

The recording of French composer Pascal Dusapin's opera Penthesilea won an ICMA award in the category Contemporary Music. Olivier Vrins, contributor of the ICMA Jury member Crescendo made the following interview with the composer.

Pascal Dusapin

Your opera Penthesilea has been unanimously acclaimed, notably at the last ICMA and the Belgian Caecilia Awards. It is considered by some to be the most accomplished and powerful opera you have composed so far. The music is so strong that it can perfectly do without the image. To what do you attribute the success of this work?
I’m obviously very happy with the success of this opera. By a happy combination of circumstances, the Penthesilea disc was released just as I was rehearsing my latest opera, Macbeth Underworld, which was staged here at La Monnaie a few months ago. I was immersed in Macbeth every day, and one evening I listened to Penthesilea in the apartment where I lived, in the centre of Brussels. Read More →

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