Johannes Brahms: Symphonie Nr. 3; Antonin Dvorak: Symphonie Nr. 8; Bamberger Symphoniker, Jakub Hrusa; 2 SACDs Tudor 1743; Aufnahmen 05/2018 + 02/2018, Veröffentlichung 06/2019 (76') – Rezension von Remy Franck

Mit seiner zweiten Brahms-Dvorak-Kombination ist Jakub Hrusa nicht weniger erfolgreich als mit der ersten.

Die Dritte Brahms ist in einer durchwegs kontrollierten, eher breit geatmeten, aber flüssigen Interpretation zu hören, die im lyrischen Musizieren des Orchesters durchaus Platz für Emotionen lässt. Vor allem sind es die warmen Farben, die hier begeistern, der blumige, reiche Orchesterklag mit satten Streichern, wundervollen Holzbläsern und opulentem Blech, perfekt in der Dynamik und in der Balance.

Eine sehr langsame, schöne und fast schwärmerische Einleitung gibt es in Dvoraks Achter, und dann bricht ein frenetischer Enthusiasmus aus, ehe wieder idyllische Stimmungen beschworen werden, getrieben von alertem Musizieren: der erste Satz ist ein Wahnsinnsspaß.

Das Adagio ist durchaus nicht so ruhig, wie man es sonst hört, sondern lebt von kräftiger Gestik und belebenden Kontrasten. Das Allegretto ist so grazioso anmutig, wie Dvorak das vorgegeben hat, und endet mit einer erwartungsfreudigen Coda, die das Finale ankündigt, welches fein differenziert wird in seinen verschiedenen Stimmungen, mit einer perfekten Balance zwischen einem fabelhaften melodischen Charme und einer spontanen Lebenskraft.

Mithin haben wir es hier mit einer Aufnahme zu tun, die neben jenen von Herbert von Karajan und vor allem jenen von Harnoncourt und Honeck auf gleicher Ebene anzusiedeln ist.

Jakub Hrusa is no less successful with his second Brahms-Dvorak album than with the first one. Brahms’s Third Symphony can be heard in a thoroughly controlled, rather broadly breathed, but fluid interpretation that leaves room for emotions in the orchestra’s lyrical playing. Warm colours, rich strings, wonderful woodwinds and opulent brass, perfect in dynamics and balance make this a very good performance. Dvorak’s Eighth begins with a very slow, beautifully shaped introduction, and then a frenetic enthusiasm breaks out, before idyllic moods are conjured up again, driven by an alert tempo: the first movement is really fun. The Adagio is by no means as calm as one would normally hear it, but lives on strong gestures and invigorating contrasts. The Allegretto is graceful and ends with an expectant coda announcing the finale, which is finely differentiated in its various moods, with a perfect balance between melodic charm and a spontaneous vitality. So, this is a recording that is on the same level as those by Herbert von Karajan and especially those by Harnoncourt and Honeck.

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