El Sistema at Salzburg Festival; Gustav Mahler: Symphonie Nr. 1; George Gershwin: Cuban Overture; Alberto Ginastera: Danzas de Estancia op. 8a; Leonard Bernstein: Mambo; Konzert & Dokumentation des White Hand Choirs mit Werken von Piazzolla, Rutter, Palma, Mozart, Cespedes, Freites; White Hands Choir of Venezuela, National Children's Symphony Orchestra of Venezuela, Simon Rattle, Jesus Parra, Naybeth Garcia; 1 Blu-ray C-Major 717004; Stereo & Surround; Bild 16:9; Live 8/13 (146') – Rezension von Remy Franck

Dies ist für mich, musikalisch und menschlich, die schönste, die ergreifendste, die beglückendste Videodisc, die ich seit Jahren gesehen habe. Nach vielen DVDs und CDs mit dem Jugendorchester Simon Bolivar ist die Entdeckung des Kinder-Symphonieorchesters aus Venezuela und des ‘White Hands Choir’ in Konzerten der letztjährigen Salzburger Festspiele ein Element mehr in meiner Bewunderung von ‘El Sistema’, jenem unvergleichlichen Musikprojekt, mit dem Venezuela die Musikwelt seit Jahren bereichert. Gewiss, dieses Orchester ist die Spitze des Eisbergs (oder besser: des Vulkans), und von den Hunderttausenden an jungen Musikern, die in Venezuela im Rahmen von ‘El Sistema’ ausgebildet werden, sind die mehr als zweihundertfünfzig, die im Salzburger Konzert mitwirken, die allerbesten. Read More →

Bela Bartok: Konzert für 2 Klaviere, Schlagzeug & Orchester; Franz Schubert: Fantasie op. 103; Wolfgang A. Mozart: Sonate für 2 Klaviere D-Dur; Claude Debussy: En blanc et en noir für 2 Klaviere; Carlos Infante: Sentimento aus Danses Andalouses; Francis Poulenc: Elegie für 2 Klaviere; Witold Lutoslawski: Paganini-Variationen; Johannes Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 5; Darius Milhaud: Brasileiras aus Scaramouche; Güher & Süher Pekinel, Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, Zubin Mehta; 1 DVD + 1 CD Arthaus 102 191; Bild 16:9; Stereo; 2012/2010 (111') – Rezension von Remy Franck

Die Zwillingsschwestern Güher und Süher Pekinel sind auf dieser DVD sowohl mit Orchester als auch im Recital zu erleben. In Bartoks Oeuvre spielt das Klavier oft eine motorische Rolle. Das wird von den Interpreten je nach Auffassung und Temperament mehr oder weniger stark betont. Das Pekinel-Duo bleibt zwar dem motorischen Element nichts schuldig, aber es geht den beiden türkischen Pianistinnen in erster Linie ganz klar um Farben. Wie erfindungsreich Bartok in dieser Hinsicht war, kommt hier gut zum Ausdruck, zumal Zubin Mehta mit seinem Florentiner Orchester in der Pflege von Farben ebenfalls sehr sorgfältig vorgeht. Purer musikalischer Expressionismus! Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 5; Concertgebouw Orkest, Nikolaus Harnoncourt; 1 Blu-ray RCO 14106; Bild HD 16:9; Stereo & Surround; 10/13 (68') – Rezension von Remy Franck

Schon in seiner Teldec-Einspielung der Fünften Bruckner mit den Wiener Philharmonikern hatte ich den Eindruck, dass Harnoncourt nach etwas suchte, was er letztlich nicht fand, und dieser Eindruck stellt sich bei diesem Video erneut ein, auch wenn die Tempi schneller geworden sind. Eine gewisse Breite ist im Ansatz aber immer noch zu spüren in diesem abgeklärten Bruckner, der in seiner Zurückhaltung Feierlichkeit meidet und Dramatik unterdrückt. Harnoncourt gibt so ein eher strenges Bild der Musik. Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7; Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim; 1 DVD Accentus 202177; Bild HD 16:9; Stereo & Surround; 202177; 6/10 (72’20) – Rezension von Alain Steffen

Etwa 30 Jahre nach Barenboims erster Aufnahme von Bruckners 7. Symphonie (mit dem Chicago Symphony Orchestra) ist der Dirigent seinem Konzept treu geblieben. Damals wie in dieser Neuproduktion setzt er den emotionalen Gehalt der Musik in das Zentrum seiner Interpretation. Freilich besaß der ‘junge’ Barenboim schon das Gefühl für das Wesentliche, aber noch nicht die handwerkliche Fertigkeit, über die er heute verfügt. Und natürlich ist Barenboims gegenwärtiges tiefgründiges Empfinden nicht mit seinem unkomplizierten Umgang mit Bruckners Musik Anfang der Achtzigerjahre zu vergleichen. Read More →

Richard Wagner: Parsifal; Poul Elming (Parsifal), Falk Struckmann (Amfortas), Matthias Hölle (Titurel), Hans Sotin (Gurnemanz), Ekkehard Wlaschiha (Klingsor), Linda Watson (Kundry), Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele, Giuseppe Sinopoli; Regie: Wolfgang Wagner; 1 Blu-ray C-Major 715 804 ; Stereo & Surround; Bild 16:9; 1998 (268') – Rezension von Manuel Ribeiro

Wolfgang Wagners Bayreuther ‘Parsifal’-Inszenierung von 1998 ist traditionell und bis ins letzte Detail ausgefeilt. Im Gegensatz zu seinem Bruder Wieland Wagner gelingt es ihm, mit modernen Mitteln eine im 13. Jahrhundert angesiedelte Interpretationsdramaturgie zu gestalten, so wie die Handlung es verlangt. Die Produktion ist ästhetisch gelungen, und dürfte jedem Wagner-Anhänger beim Anhören und Ansehen gewiss Freude bereiten. Read More →

Johannes Brahms: Tragische Ouvertüre op. 81; Arnold Schönberg: Zwischenspiel & Lieder der hölzernen Taube aus Gurre-Lieder; Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 (Eroica), Mihoko Fujimura, Mezzosopran, Lucerne Festival Orchestra, Claudio Abbado; 1 DVD Accentus 20282; Bild 16:9; Stereo & Surround; Live 8/13 (105') – Rezension von Remy Franck

Im August 2013 dirigierte Claudio Abbado das Eröffnungskonzert des ‘Lucerne Festival’, dem 75., an der Spitze des zehn Jahre zuvor, 2003, von ihm gegründeten Lucerne Festival Orchestra. Passend zum Festivalthema ‘Revolution’ hatte der Dirigent die dritte Symphonie von Ludwig van Beethoven, die ‘Tragische Ouvertüre’ von Johannes Brahms und das Orchesterzwischenspiel sowie das ‘Lied der Waldtaube’ aus Arnold Schönbergs monumentalen ‘Gurre-Liedern’ aufs Programm gesetzt. Read More →

Maurice Ravel: L'enfant et les sortilèges; Serge Prokofiev: Peter und der Wolf; Nederlands Dans Theater; Camille Maurane, Colette Herzog, Françoise Ogéas, Heinz Rehfuss, Jeanne Berbié, Jeannine Collard, Michel Sénéchal, Sylvaine Gilma, Choeur de la RTF, Maîtrise de la RTF, Orchestre National de la RTF, Lorin Maazel; Antony Dowell, Erzähler, Orchestra of the Royal Ballet School Covent Garden, Paul Murphy; 1 Blu-ray Arthaus Musik 108 133; Bild 16:9; Stereo; 1986/1997 (81') - Rezension von Remy Franck

Diese Videodisc bietet eine gute Werkkombination an. Jiri Kylians ‘L’enfant et les sortilèges’ von 1986 ist ein fantasievoll auf Ravels Musik choreographiertes Ballett, für das die alte Maazel-Aufnahme (DG) von 1969 benutzt wird. Dass im Booklet die Sänger nicht aufgelistet sind, ist Schlamperei. Das Zusammenwirken von Kylians Poesie und Maazels feiner orchestraler Arbeit funktioniert bestens. Read More →

A Tribute to Krzysztof Penderecki - Tren (Threnody), To the Victims of Hiroshima, Duo concertante per violino e contrabbasso, Concerto Grosso No. 1 for 3 Cellos and Orchestra, Credo; Anne-Sophie Mutter, Violine, Roman Patkoló, Kontrabass, Arto Noras, Ivan Monighetti, Daniel Müller-Schott, Cello, Iwona Hossa, Sopran, Ewa Vesin, Sopran, Ekaterina Semenchuk, Mezzosopran, Krystian Krzeszowiak, Tenor, Nikolay Didenko, Bass, Sinfonia Varsovia, Warsaw Philharmonic Choir, Polish National Opera Choir Wielki Theatre Choir, Warsaw Boys' Choir, Krzysztof Urbański, Charles Dutoit, Valery Gergiev; 1 DVD Accentus ACC20276; Bild 16:9; Stereo & Surround; Live 2013 (122') – Rezension von Remy Franck

In Europas flächenmäßig größtem Opernhaus hatten am 23. November 2013 rund 1800 Leute Platz genommen, um Penderecki zu feiern, „Polens bedeutendsten zeitgenössischen Künstler“, wie Kulturminister Bodgan Zdrojewski sagte. Der Konzertabend war einzigartig und wurde glücklicherweise in Bild und Ton dokumentiert. Die DVD davon ist jetzt bei Accentus erhältlich. Read More →

**** - Giuseppe Verdi: La Traviata; Ermonela Jaho, Francesco Demuro, Vladimir Styanov, Chiara Fracasso, Serena Gamberoni, Nicolo Ceriani, Orchestra dell'Arena di Verona, Julian Kovatchev; Regie: Hugo de Ana; 1 Blu-ray Arthaus Musik 108 112; Bild: 16:9; Stereo & Surround; Live 2011 (132') - Rezension von Remy Franck

Für diese Traviata aus der Arena von Verona hat Hugo de Ana, Regisseur und Set-Designer in einer Person, die Bühne in einen riesigen Bilderrahmen verwandelt. Kein schlechter Ansatz, weil die Ideen vieler Leute vom kleinen und großen Weltgeschehen tatsächlich immer nur ein Bild sind, ein Auszug – und oft ein falscher -, der Wirklichkeit. De Ana hat Ideen und er setzt sie in interessanter Weise um, ohne die Musik in Gefahr zu machen. Er kann sogar die Intimität der Verdi-Oper in der riesigen Arena wahren. Read More →

Richard Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg; Michael Volle (Sachs), Roberto Sacca (Stolzing), Anna Gabler (Eva), Peter Sonn (David), Georg Zeppenfeld (Pogner), Markus Werba (Beckmesser), Wiener Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker, Daniele Gatti; Regie Stefan Herheim; 2 Blu-ray EuroArts 2072684; Stereo & Surround; Bild HD 16:9; Live 8/13 (270') – Rezension von Remy Franck

Wenn ein Regisseur eine Oper nicht im musikalischen Kern erstickt, indem er Musik und Bühne auseinanderreißt, muss man heute schon dankbar sein. Wenn er dann noch Ideen hat, die die Bühne neuartig beleben und die Musik stützen, ja direkt aus der Musik zu kommen scheinen, ist das schon Zuschauerglück. Stefan Herheims Salzburger Inszenierung der ‘Meistersinger’ ist gut für solches Glück. Der Regisseur holt das letzte Quäntchen Witz aus Wagners komischer Oper, ja er visualisiert sogar mehr Witz als Daniele Gatti musikalisch darin findet. Read More →

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