Ludwig van Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 1 op. 15 & 5 op. 73 (Empereur); Lars Vogt (Klavier, Dirigent), Royal Northern Sinfonia; 1 CD Ondine ODE12922; Aufnahmen 10/2016 + 01/2017, Veröffentlichung 28/04/2017 (73'20) – Rezension von Remy Franck

Kraftvoll-virtuoses Klavierspiel, schlankes Orchester, moderate Tempi ohne Extremwerte, …bis dahin ist alles im Bereich von Normalität. Und dennoch gibt es in diesen Interpretationen etwas ganz Besonders, etwas was mir sehr gut gefällt und die Sache wirklich bereichernd werden lässt: das ist das fein justierte Spiel mit Nuancen in der Dynamik und ein gefühltes Rubato, das immer wieder zu sehr schönen Gefühlsregungen führt. Read More →

Camille Saint-Saëns: Proserpine; Véronique Gens (Proserpine), Marie-Adeline Henry (Angiola), Frédéric Antoun (Sabatino), Andrew Foster-Williams (Squarocca), Jean Teitgen (Renzo), Münchner Rundfunkorchester, Flemish Radio Choir, Ulf Schirmer; 2 CDs Ediciones Singulares ES1027; Aufnahme 10/2016, Veröffentlichung 05/2017 ( 94'50) – Rezension von Remy Franck

Proserpine, die Titelheldin dieser 1887 in Paris uraufgeführten Oper von Saint-Saëns ist eine italienische Kurtisane, die sich in den Aristokraten Sabatino verliebt hat, aber der fühlt sich überrumpelt, als sie von ihm die totale Liebe verlangt. Er zieht es dann vor, die Schwester seines Freundes Renzo zu heiraten, die keusche Angiola. Proserpine schwört, die Nebenbuhlerin umzubringen, und ein Teil der Oper handelt von ihren Intrigen. Read More →

Lou Harrison: Violin Concerto, Grand Duo; Harrison/Cage: Double Music; Tim Fain, Violine, Michael Boriskin, Klavier, PostClassical Ensemble, Angel Gil-Ordonez; 1 CD Naxos 8.559825; Aufnahmen 2016, Veröffentlichung 04/2017 (61'46) – Rezension von Remy Franck

Lou Harrison (1917-2003) hat eines der apartesten Violinkonzerte des 20. Jahrhunderts geschrieben. Er komponierte es in den Jahren 1940 bis 1959 für Violine und Schlagzeugorchester.Die Violine bewegt sich recht melodisch und lyrisch auf vor einem Hintergrund sehr verschiedener Schlagzeugkombinationen und das ist im Kontrast von Farben und Rhythmik ungemein wirkungsvoll. Read More →

Grand Opéra; Giacomo Meyerbeer: Opernarien aus Le Prophète, Robert le Diable, Alimek oder Die beiden Kalifen, L'Etoile du Nord, L'Africaine, Il Crociato in Egitto, Le Pardon de Ploermel, Ein Feldlager in Schlesien, Emma di Resburgo, Les Huguenots; Diana Damrau, Sopran, Pei Min Yu, Sopran, Pascale Obrecht, Sopran, Joanna Curelaru, Mezzosopran, Kate Aldrich, Mezzosopran, Charles Workman, Tenor; Laurent Naouri, Bariton, Orchestre et Chœur de l’Opéra national de Lyon; Emmanuel Villaume; 1 CD Erato 0190295849016; Aufnahmen 09/2015, Veröffentlichung 03/2017 (81'27) – Rezension von Remy Franck

Dass Giacomo Meyerbeer im heutigen Opernbetrieb nicht die Stelle hat, die er verdient, ist gewusst. Das mögen noch die Nachwehen von Hasstiraden sein, die den Juden Meyerbeer wegen seines zu großen Erfolgs in der Versenkung verschwinden lassen wollten. Einer der Hasser war Richard Wagner, und es gibt Gründe, anzunehmen, dass gerade Meyerbeers Erfolg und Wagners eigene Schwierigkeiten diesen zum Antisemiten machten. Read More →

Concerti III; Francis Poulenc: Concerto pour deux pianos & orchestre; Colin McPhee: Tabuh-Tabuhan; John Adams: Grand Pianola Music; GrauSchumacher Piano Duo, Trio Mediæval, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Brad Lubman; 1 CD Neos 21703; Aufnahmen 10/2014, Veröffentlichung 03/2017 (71'02) – Rezension von Remy Franck

Poulencs französischer Esprit und sein französischer Humor sind nicht leicht darzustellen. Wenn man aber akzeptiert, dass auch andere Wege zu seiner Musik möglich sind, und sie z.B., wie die Interpreten der vorliegenden CD das machen, näher an Prokofiev gerückt wird, mit einem etwas breiteren Farbspektrum, bis ins Schwarze hinein, dann kann das durchaus bereichernd wirken. Doch so wie man Champagner einem Sekt vorziehen kann, wird man vielleicht auch die alte und viel feinere Dutoit-Aufnahme (Decca) bevorzugen. Read More →

Johannes Brahms: Streichsextette Nr. 1 & 2; Renaud Capuçon, Christoph Koncz, Violine, Gérard Caussé, Marie Chilemme, Viola, Gautier Capucon, Clemens Hagen, Cello; 1 CD Erato 0190295888374; Liveaufnahme 03/2016, Veröffentlichung 04/2017 (76'49) – Rezension von Norbert Tischer

Mit den Capuçon Brüdern, Christoph Koncz, Gérard Caussé, Marie Chilemne und Clemens Hagen haben sich sechs hochkarätige Musiker zusammengefunden, um die beiden Streichsextette von Johannes Brahms zu spielen. Read More →

Karol Szymanowski: Litania do Marii Panny (Litany to the Virgin Mary) op. 59 Stabat Mater op. 53, Symphonie Nr. 3 (The Song of the Night) op. 27; Aleksandra Kurzak, Sopran, Agnieszka Rehlis, Mezzosopran, Dmitry Korchak, Tenor, Artur Rucinski, Bariton, Warsaw Philharmonic Orchestra and Choir, Jacek Kaspszyk; 1 CD Warner Classics 9029583284: Aufnahmen 2016, Veröffentlichung 03/2017 (60') – Rezension von Remy Franck

Karol Szymanowskis ‘Stabat Mater’, eine seiner bekanntesten Kompositionen, benutzt eine polnische Übersetzung des lateinischen  ‘Stabat Mater’-Texts. Das Werk entstand 1926 und gibt in 25 Minuten eindringlich die Trauer über den Tod Jesu wieder. Jacek Kaspszyk dirigiert die Komposition an der Spitze des sehr gut reagierenden ‘Warsaw Philharmonic’ und des exzellenten Chors stimmungsvoll und packend. Die Solisten sind alle vier vorzüglich. Read More →

Henri Dutilleux: Sonate pour piano; Gabriel Fauré: Ballade, Thème et variations; Aline Piboule, Klavier; 1 CD Artalinna ATL-A017; Aufnahme 08/2016, Veröffentlichung 04/2017 (55') - Rezension von Remy Franck

Ich mag die Eleganz ihres Spiels, das Raffinement ihrer Farbpalette und der Agogik, die feinen Beleuchtungsunterschiede, ihre dynamische Sicherheit: Die junge französische Pianistin Aline Piboule überzeugt in den beiden Meisterwerken von Gabriel Fauré mit einem sehr flexiblen Spiel und auch mit viel rhythmischer Beweglichkeit in einer wirklich herausragenden Deutung der Dutilleux-Sonate, in einem immer wachen und spannenden Vortrag, welcher der Sonate ihren Pass wiedergibt – Dutilleux hatte ja gesagt, er wolle sich mit der Sonate von der kleinen Form entfernen, die er als typisch französisch empfand. Read More →

Francesco Molino: Sonaten für Gitarre und Violine op. 2/1-3 & op. 7/1-3; Luciano Tortorelli, Gitarre, Mauro Tortorelli, Violine; 1 CD Tactus TC761302; Aufnahme 07/2013, Veröffentlichung 02/2017 (71'29) – Rezension von Uwe Krusch

Francesco Molino gehört zu der Generation von Komponisten, der es gelang, der Gitarre über die Statistenrolle hinaus zu einem vollwertigen Konzertinstrument zu machen. Das geschah an der Wende zum 19. Jahrhundert. Ein Beispiel hierfür sind die beiden hier erstmalig eingespielten Werke aus der zweiten Dekade dieses Zeitraums. Read More →

Hanns Eisler: Hangmen also die!, The 400 Million, The Grapes of Wrath, Kleine Sinfonie, Hörfleissübung; Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin, Johannes Kalitzke; 1 CD Capriccio C5289; Aufnahmen 07/2016, Veröffentlichung 03/2017 (60'21) – Rezension von Uwe Krusch

Als Mitbegründer der heute noch beliebten Störtebeker-Festspiele auf Rügen sowie als Filmkomponist ist Hanns Eisler wohl weniger bekannt denn als Komponist eines reichhaltigen Liedschaffens, dass von seiner politischen Einstellung geprägt wurde. Zur Filmmusik kam er in Hollywood, wohin er als Jude und Kommunist aus dem nationalsozialistischen Deutschland geflohen war. Als Schüler von Arnold Schönberg war er ein Vertreter der Zwölftonmusik, die er allerdings nach seiner Façon verwendete. Read More →

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