‘La Rondine’ ist leider eines der nur selten aufgeführten Werke Puccinis. Der Komponist hatte als Auftrag für Wien eine Operette zu schreiben, doch schließlich wurde eine Oper daraus, die heute gerne irgendwo zwischen Operette und Oper eingestuft wird. ‘La Rondine’ ist aufgebaut wie ein Konversationsstück, enthält viele Selbstzitate und wunderschöne Melodien, die eine Handlung erzählen, die weniger komplex ist als die der bekannteren Puccini-Opern. Read More →
Wenn ein Künstler vom Publikum mit einer minutenlangen Standing Ovation begrüßt wird, noch ehe er einen Ton gesungen hat, ist ein ganz besonderes Ereignis angesagt. Es ist das ‘Vienna Comeback’, das erste Konzert von José Carreras nach seiner Genesung von der Leukämie, im Jahre 1988. Carreras kam damals nicht mit einem Orchester, nicht mit Opernarien, sondern mit Vincenzo Scalera am Klavier und zeigte im schwierigsten Auftritt überhaupt, dass die Krankheit der Stimme nichts angetan hatte, dass sie genau dieselben Stärken (wie Schwächen) zeigte wie davor. Read More →
Menuhin live, 1976 in Saanen
Tudor fördert mit der DVD ‘Yehudi Menuhin – The Long Lost Gstaad Tapes’ ein Filmdokument zutage, das 40 Jahre lang in den Archiven schlummerte: es handelt sich um ein 1976 in der Kirche von Saanen bei Gstaad mitgeschnittenes Konzert. Yehudi Menuhin spielte besonders gerne in dieser recht einfachen Kirche mit ihren schönen Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert. Die Konzerte dort waren Teil des ‘Menuhin Festivals Gstaad’, das der Geiger 1957 im Schweizer Alpenort gegründet hatte. Read More →
Don Giovanni; Rodney Gilfry (Don Giovanni), Isabel Rey (Donna Anna), Roberto Saccà (Don Ottavio), Matti Salminen (Komtur), Cecilia Bartoli (Donna Elvira), László Polgár (Leporello), Liliana Nikiteanu (Zerlina), Oliver Widmer (Masetto) u.a., Chor und Orchester des Opernhaus Zürich, Nikolaus Harnoncourt; Regie: Jürgen Flimm; Bildregie: Brian Large; Aufnahme 2001 (187’ + 24’)
Cosi fan tutte; Cecilia Bartoli (Fiordilidgi), Liliana Nikiteanu (Dorabella), Agnes Baltsa (Despina), Oliver Widmer (Guglielmo), Roberto Sacca (Ferrando), Carlos Chausson (Don Alfonso), Chor und Orchester der Oper Zürich, Nikolaus Harnoncourt; Inszenierung: Jürgen Flimm; Bildregie: Brian Large; Aufnahme 2000 (275'); 3 Blu-ray Arthaus Musik 109235; Bild16:9; Stereo & Surround; 598' + 46min Bonus – Rezensionen von Remy Franck & Norbert Tischer
Die Inszenierung von Mozarts ‘Le Nozze di Figaro’ aus Zürich ist vor allem etwas für Regie-Freaks, die Mozarts ‘Figaro’ in einer individuellen, trotzdem aber schlüssigen Inszenierung sehen möchten. Denn Jürgen Flimm verstrickt seine Protagonisten in ein psychologisch verzweigtes Geflecht, setzt die latente Erotik des ‘tollen Tags’ mit einem Hauch von Décadence subtil in Szene. Das Ensemble agiert wie ein gut eingespieltes Film-Team. Jede Bewegung ‘sitzt’ ohne kalkuliert zu wirken. Man spürt, wie die Funken zwischen intelligenten Menschen sprühen. Read More →
Isoliert betrachtet ist diese in der ‘Suntory Hall’ in Tokio entstandene Gesamtaufnahme der Beethoven-Symphonien unter Mariss Jansons eine hochkarätige Produktion, die nach der Veröffentlichung im Schuber jetzt auf drei einzelnen Blu-ray-Discs bzw. DVDs erhältlich ist. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielt, wie erwartet, auf sehr, sehr hohem Niveau, Jansons dirigiert meist zügig und mit Elan, in den leichteren Symphonien beschwingt und in den anderen mit dramatischem Impetus. Er setzt manchmal kräftige, effektvolle Akzente, die einen Eindruck von Spontaneität vermitteln, aber im Großen und Ganzen wirkt dieser Beethoven sehr gut vorbereitet, hochglanzpoliert, interpretatorisch im Mainstream. Read More →
Endlose Energie, unerschöpflicher Enthusiasmus, unglaubliches Charisma … dieser Film ist quasi eine fünfzig Minuten lange Aneinanderreihung von Superlativen zur Person Leonard Bernstein, aus dem Munde von Musikern, Dirigentenkollegen, Freunden, Bekannten und seinen Kindern, angereichert mit biographischen Daten und Anekdoten: ein schillerndes Porträt, das der einmaligen Persönlichkeit Bernsteins als Dirigent und Komponist hundertprozentig gerecht wird. Read More →
C-Major wartet mit einer Wiederveröffentlichung einer 2008 entstandenen ‘Turandot’-Aufnahme aus dem Opernhaus in Valencia auf, die zu den besten auf Blu-ray erhältlichen Mitschnitten der Oper zu zählen ist. Das liegt zum guten Teil an der atemberaubenden Inszenierung. Das opulente Bühnenbild von Liu King, die Kostüme von Chen Tong Xun und die feinfühlige Regie von Chen Kaige haben alles, was eine gute und spektakuläre ‘Turandot’ braucht. Read More →
1962 ist Hans Knappertsbusch 74 Jahre alt. Auf einem schwarz drapierten Sockel sitzt er, wie ein Gott auf dem Olymp und leitet an diesem 31. Mai im ‘Theater an Jahr der Wien’ ein Konzert der Wiener Philharmoniker im Rahmen der Wiener Festwochen. Das Programm beginnt mit Leonore 3. Wenige Dirigenten wagten es, diese Ouvertüre in einem so irre langsamen Tempo zu dirigieren. Und wenn, dann hätten sie wohl schnell die Kontrolle verloren und bloß einen schweren und formlosen Teig produziert. ‘Kna’ gelingt es, eine große Spannung aufzubauen und aufrechtzuerhalten und die dramatische Kraft der Ouvertüre wiederzugeben. Read More →
‘Mars the bringer of war’ im Spiegel der glorifizierten Kriegsmaschinerie vom Dritten Reich bis zum kalten Krieg in Ost und West sowie dem selbst inszenierten Weltuntergang. Eine ‘Venus’ voller Farben zwischen Modeschau, Barbie und Wassernixen-Bad. Read More →
Ein Geniestreich ist der Mitschnitt einer Fidelio-Aufführung aus der Züricher Oper, der bereits einmal von TDK veröffentlicht worden war. Welch eine atemberaubende Leonore (Camilla Nylund), welch ein subtiler Florestan (Jonas Kaufmann)! Read More →
















