Giovanni Battista Pergolesi: Lo frate ‘nnamorato; Nicola Alaimo (Marcellino), Elena Belfiore (Ascanio), Patrizia Biccirè (Nena), Jurgita Adamonyté (Nina), Barbara di Castri (Luggrezia), David Alegret (Carlo), Rosa Bove (Cardella), Laura Cherici (Vannella), Europa Galante, Fabio Biondi; Inszenierung: Willy Landin; 1 Blu-ray Arthaus Musik 108 066; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2011 (160’) – Rezension von Manuel Ribeiro
Je mehr Opern von Giovanni Battista Pergolesi zugänglich gemacht werden, umso deutlicher wird seine Rolle in der Entwicklung der Oper. ‘Lo frate ‘nnamorato’ (Der verliebte Bruder) ist ein Jugendwerk und sehr charakteristisch für die Gattung, die er mit seinem Talent prägte. Die verzwickte Liebesgeschichte wurde als Buffooper konzipiert und 1732 im neapolitanischen Dialekt uraufgeführt am ‘Teatro dei Fiorentin’ in Neapel.
Der Regisseur Willy Landin hat die Oper in ein gemütliches und farbiges italienisches Dorf in den Fünfzigerjahren verlegt. Leider fehlt der Inszenierung jene Spritzigkeit, die sich glücklicherweise in der Musik wiederfindet. Read More →
Wolfgang Amadeus Mozart: Messe KV 262 (Missa longa), Litaniae de venerabili altaris sacramento KV 243; Sylvia Schwartz, Elisabeth von Magnus, Jeremy Ovenden, Florian Boesch, Arnold Schönberg Chor, Concentus Musicus Wien, Nikolaus Harnoncourt; 1 Blu-ray EuroArts 2072634; Live 7/12 (90') – Rezension von Remy Franck
Diese Videodisc enthält einen Mitschnitt der ‘Ouverture Spirituelle’ bei den Salzburger Festspielen 2012 im Dom der Mozartstadt. Es ist ein irritierendes Konzert. Ob davor jemand Harnoncourt so sehr belästigt hatte, dass sich das in einer interpretatorischen Hypernervosität äußerte? Schon das Kyrie ist seltsam überakzentuiert und über-energetisch, ja direkt kämpferisch und wir so seines Sinnes beraubt. Read More →
Charles Ives: Three Places in New England; Jean Sibelius: Symphonie Nr. 4; Richard Wagner: Dämmerung & Siegfrieds Rheinfahrt; Interviews mit Michael Tilson Thomas; Boston Symphony Orchestra, Michael Tilson Thomas; 1 DVD ICA Classics ICAD 5111; Bild 4:3; Enhanced Mono; 1970/2013 (104')
Edward Elgar: Enigma Variations (Konzert und Probe), Interviev mit Leonard Bernstein; BBC Symphony Orchestra, Leonard Bernstein; 1 DVD ICA Classics ICAD5098; Bild 4:3; Stereo; 4/82 (65') - Rezension von Remy Franck
Im Jahre 1969 dirigierte der damals 25-jährige Michael Tilson Thomas zum ersten Mal das ‘Boston Symphony Orchestra’. Als ‘Assistant Conductor’ erreichte er unmittelbar einen derartigen Ruhm, dass einige seiner Konzerte gefilmt wurden. ICA hat diese Schätze ausgegraben, und in diesem bunt gemischten Programm zeigt MTT in allen drei Stücken sein früh entwickeltes Dirigiertalent. Read More →
Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 25; Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 5; Verbier Festival Orchestra, Gabor Takacz-Nagy; 1 DVD Idéale Audience 3079948; Bild: 16:9; Stereo; Live 7/12 (51') - Rezension von Remy Franck
Mit einer phänomenal rhetorischen 25. Symphonie des 17-jährigen Mozart beginnt diese stark DVD von Idéale Audience. In einem motorisch pulsierenden, nervig-intensiven Musizieren kommen dank der Nuancierungskraft des Dirigenten auch die Schattenseiten ergreifend heraus, jene kurzen Klagen, die hier einem Wimmern gleichkommen. Das Trio im 3. Satz katapultiert den Hörer in eine andere Welt. Sooo kontrastreich, sooo expressiv habe ich diese Symphonie noch nie gehört.
In Beethovens’ Fünfter erreicht Takacz-Nagy nicht ganz diesen Grad an musikalischer Kommunikation, aber die Symphonie wirkt doch dank markanter Dynamikwechsel und Rubati sehr lebendig. Takacz-Nagy hat die ganze Symphonie in seinen Händen, seinen Arnen und seinem Gesichtsausdruck. Der zweite Satz ist ein Juwel orchestralen Feinschliffs. Sehens- und hörenswert!
A magic account of Mozart 25th symphony and a beautifully refined version of Beethoven’s Fifth elevate this DVD to a top notch.
Giuseppe Verdi: Falstaff; Donald Gramm (Sir John Falstaff), Benjamin Luxon (Ford), Max René Cosotti (Fenton), John Fryatt (Dr Caius), Bernard Dickerson (Bardolfo), Ugo Trama (Pistola), Kay Griffel (Mrs Alice Ford), Elizabeth Gale (Nannetta), Nucci Condo (Mrs Quickly), London Philharmonic Orchestra, Glyndebourne Chorus, John Pritchard; Mise en scène: Jean-Pierre Ponnelle; 1 DVD Arthaus Musik 102 315; Image 4:3; Stéréo; 1976 (123’) – Critique de Manuel Ribeiro
Devant le constat que l’année Verdi n’aura finalement pas été trop bien servie par les éditeurs, réjouissons-nous d’un DVD qui présente un très bon enregistrement live du festival de Glyndebourne.
‘Falstaff’ était le dernier opéra d’un Verdi vieillissant. La première eut lieu le 9 février 1893. Dans le temps, l’œuvre ne trouva point la faveur du public qui ne saisit pas bien le propos d’une musique dans laquelle Verdi et Shakespeare, par le librettiste Arrigo Boito interposé, se sont permis de proposer au monde de l’opéra un style innovant combiné à une critique sarcastique et sans compromis. Read More →
Peter von Winter: Das Labyrinth - Der Zauberflöte Zweyter Teil; Christof Fischesser, Julia Novikova, Malin Hartelius, Münchener Bachchor, Mozarteumorchester, Ivor Bolton; Regie: Alexandra Liedtke; 1 Blu-ray Arthaus Musik 101677; Bild 16:9; Stereo & Surround; Live 8/12 (158') - Rezension von Remy Franck
Das riecht nach Hollywood: ein Riesenerfolg fordert die Produzenten heraus, einen ersten Aufguss und eventuell sogar noch mehr Folgen zu drehen, wobei Niveau und Ideenreichtum schnell abnehmen. Das ging auch Emanuel Schikaneder so, der nach dem Text für Mozarts ‘Zauberflöte’ eine weitere Sequenz geschrieben hat, zu der sein Freund Peter von Winter nur wenige Jahre danach die Musik komponierte: ‘Das Labyrinth. Der Zauberflöte zweyter Theil’. Read More →
Ludwig van Beethoven: Fidelio op. 72; Elisabeth Söderström, Curt Appelgren, Elizabeth Gale, Robert Allman, Ian Caley, London Philharmonic Orchestra, Bernard Haitink; Regie: Peter Hall; 1 DVD Arthaus Musik 102307; Bild 4:3; Stereo; 1979 (128') - Rezension von Remy Franck
« Sir Peter Halls außergewöhnliche Produktion des ‘Fidelio’ 1979 in der Glyndebourne Festival Opera könnte eine Inszenierung sein, wie Beethoven sie sich vorgestellt hätte », schreibt das Label Arthaus in der Werbung. Tatsächlich, hier ist alles, wie es sein soll, handelnde Personen und Bühnenbild entsprechen dem, was Beethoven und Joseph Sonnleithner vorgegeben haben. Dabei ist die Bühne in ihrer opulenten Architektur ein reines Vergnügen fürs Auge. Peter Hall führt die Sänger sicher durch die Oper und lässt sie mit sparsamer, aber effizienter Gestik und Mimik ihre Charaktere glaubwürdig entwickeln. Read More →
Piotr Tchaikovsky: Symphonie Nr. 5; Johannes Brahms: Symphonie Nr. 4; Verbier Festival Orchestra, Charles Dutoit, Manfred Honeck; 1 DVD Idéale Audience 3079958; Bild 16:9; Stereo; Live 7/12 (88') – Rezension von Remy Franck
Aus der Verbier-Festivalhalle kommen diese beiden Einspielungen mit dem Jugendorchester des Schweizer Festivals. Charles Dutoit faxt nicht lange und will Tchaikovskys Fünfte nicht gefühlsmäßig ergründen. Er zieht die durchaus gängige virtuos-symphonische Lesart vor, die sehr gut zu dem Eliteorchester passt, das die Symphonie als bestens geölte Spielmaschine mit viel Elan und Verve kraftvoll und brillant zu Gehör bringt.
Nicht weniger souverän spielt dasselbe Orchester die ungleich schwierigere Vierte Symphonie von Johannes Brahms unter Manfred Honeck, der warme Farben, fein herausgearbeitete Schattierungen und viele Nuancen benutzt, um die Komposition wirksam werden zu lassen. Read More →
Music Of The French Baroque; Il Giardino Armonico; Regie: Paul Fenkart; 1 DVD Arthaus Musik 100 394; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2002 (60'00) – Rezension von Remy Franck
‘Il Giardino Armonico’ ist eine fröhliche Truppe, bekannt für abgebeizte Musik. Der im skurrilen Lustschloss Hellbrunn gedrehte Film fügt eine weitere Dimension hinzu: In der üppig-manieristischen Umgebung und ihrem visuellen Überschwang akzentuieren die Mailänder Gärtner in einer theatralischen Inszenierung das Überschäumende der Musik von Dieupart, de Visée, Forqueray, Marais , Telemann und Rameau.
Italian musicians, an Austrian mannerist castle (Hellbrunn) and French Baroque music: this film is an opulent and histrionic baroque feast.
Des musiciens italiens, un château maniériste autrichien (Hellbrunn) et la musique baroque française: ce film est une fête baroque opulente et théâtrale.
Richard Wagner: Tristan und Isolde; René Kollo (Tristan), Gwyneth Jones (Isolde), Robert Lloyd (Marke), Hanna Schwarz (Brangäne), Gerd Feldhoff (Kurwenal), Peter Edelmann (Melot), Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin, Jiri Kout; Inszenierung: Götz Friedrich; 1 Blu-ray Arthaus Musik 108083; Bild 16:9; Stereo & Surround; Live 1993 (233') – Rezension von Remy Franck
Dies ist ein Livemitschnitt eines Gastspiels der Deutschen Oper in Tokio im Jahre 1993. Zwei angeblich unverwüstliche Sänger wurden für die beiden Hauptrollen engagiert: René Kollo und Gwyneth Jones. Beide, sie 56, er 55, sind eigentlich jenseits der Grenze, jenseits von Gut und Böse. Und dennoch beeindrucken beide ‘Dinosaurier’ durch ihre Stimmreserven, ihr Durchhaltevermögen und ihre Gestaltungsfähigkeit. Read More →