Durch die Zusammenarbeit von Patrick Summers und David Pountney bei den Bregenzer Festspielen kam ein technisch aufwändiges, vielleicht ein wenig gewagtes, aber keineswegs schockierendes Spektakel zustande, eine Vorstellung halt, wie sie typisch ist für Bregenz. Und wie so oft, ist auch diesmal die musikalische Seite der Bühne unterlegen. Dabei sollte doch eigentlich eine Oper zunächst ein musikalisches Event sein. Read More →
Am Ende des Wagner-Jahres 2013 erschien bei Arthaus die Wiederveröffentlichung einer ‘Tristan’-Aufzeichnung aus dem Münchner Nationaltheater im Jahre 1998. ‘Tristan’-Inszenierungen sind meistens düstere Tragödien, in denen pathetisch agierende, bedeutungsschwangere Personen mit ernsten Gesichtern Trostlosigkeit propagieren. Diesem Fixbild wollte Regisseur Peter Konwitschny einen optimistischen ‘Tristan’ in hellen Farben gegenüber stellen. Sein ‘Tristan’ ist keine ‘lähmende Tragödie’, sondern eine jubelnde, weitgehend heitere Hymne an die Liebe. Read More →
Bildluxus und Klangkatastrophe: Die 2012 in der Arena von Verona mitgeschnittene Aufführung von Verdis ‘Aida’ präsentiert diese Oper in der Opulenz der Arenen-Originalinszenierung von 1913. Alle Kostüme, die Regieführung und alle Bühnenbilder gleichen denen der historischen Produktion. 200 Statisten, 164 Chormitglieder, 60 Mitglieder des Ballettes, 14 Kinder und 35 kostümierte Musiker wirken neben den Solisten und dem Orchester mit. So weit, so gut. Wären da nur nicht die schrecklichen Sänger (Marco Berti als Radames, Hui He als Aida, Andrea Ulbrich als Amneris, …). Read More →
‘The Cunning Little Vixen’ (Das schlaue Füchslein) von Leos Janacek ist ein verkanntes Werk, das jedoch in Sachen Wirkung auf den Zuschauer ein großes Potenzial hat. In dieser Produktion zeigt Regisseur Laurent Pelly viel Kreativität, um den schönen musikalischen Farben von Janacek und der poetischen Idee des Librettos mit seiner Inszenierung gerecht zu werden. Auf einer märchenhaften, fantasievoll ausgestatteten Bühne erzählt Pelly Janaceks heiter besinnliche Parabel über die Vergänglichkeit aller Lebewesen ideenreich und mit gut dosiertem Witz. Read More →
Das muss ich Gustavo Dudamel hoch anrechnen: Er macht aus Verdis Requiem kein Showstück, sondern gibt dem liturgischen Chorwerk eine Dimension, die sowohl der Dramatik der Musik als auch der spirituellen Seite gerecht wird. Sogar der emotionale Charakter der Komposition kommt, außer wenn Grigolo singt, mit erstaunlicher Justesse zum Ausdruck – und das ist richtig, wenn man bedenkt, dass Verdis Requiem zunächst ein Requiem für die Hinterbliebenen ist. Read More →
Die 1957 uraufgeführte Oper ‘Die Bluthochzeit’ beruht auf der lyrischen Tragödie gleichen Namens von Federico Garcia Lorca. Im Mittelpunkt des dramatischen Geschehens befindet sich ein Paar, dessen Vermählung durch Konflikte zwischen ihren jeweiligen Familien kompromittiert wird. Leonardo, der ehemalige Geliebte der Frau, stammt aus einer Familie, die für den Tod des Vaters vom zukünftigen Bräutigam verantwortlich gemacht wird. In der Hochzeitsnacht flieht die Frau mit ihrem einstigen Geliebten, und beide werden vom wutentbrannten Ehemann verfolgt. Read More →
Ende 2013 stellten die Programmverantwortlichen von Arthaus Musik wohl fest, dass es im Verdi-Jahr 2013 keine wirklich bemerkenswerten Videos mit Verdi-Opern gegeben hatte, zumal die von der Konkurrenzfirma so gross angekündigte Verdi-Gesamtaufnahme sich als der wohl größte künstlerische Flop der DVD-Operngeschichte erwiesen hatte. Und sie erinnerten sich daran, dass sich in dem von TDK aufgekauften Fundus eine ‘Aida’ aus dem Jahr des ‘Centenario Verdiano’ befand, dem Jahr des 100. Todestags von Giuseppe Verdi. Diese haben sie nun neu heraus gebracht. Read More →
Eigentlich wollte ich mir diesen ‘Colón Ring’ gar nicht ansehen. Es hätte mir viel Ärger erspart. Ich tat es dennoch, weil ein Rezensent ja auch eine Verantwortung gegenüber seinen Lesern hat und Hilfestellung leisten soll in einem immer breiteren Angebot an Tonträgern. Hier also mein Leidensbericht.
Das DVD-Set besteht aus einem Dokumentarfilm über die Produktion und den gekürzten Fassungen – oder soll ich gleich sagen: den amputierten Fassungen – der vier Teile des Wagnerschen ‘Rings’.
Wir hatten darüber berichtet: Katharina Wagner sollte diesen ‘Colón Ring’, so genannt, weil er am ‘Teatro Colón’ in Buenos Aires aufgeführt wurde, inszenieren. Doch die Wagner-Urenkelin kam, sah und … reiste sofort wieder ab. Read More →
Verdis Oper ‘Luisa Miller’ wurde am 8. Dezember 1849 im ‘Teatro San Carlo’ in Neapel uraufgeführt. Das Libretto stammt von Salvatore Cammarano, nach ‘Kabale und Liebe’ von Friedrich Schiller. Cammarano musste Schillers Trauerspiel nicht nur in ein operntaugliches Libretto umarbeiten, sondern auch Wünsche der Zensur berücksichtigen, wodurch Schillers Sozialkritik eliminiert und der Stoff ein pures Familiendrama wurde. Read More →
Eigentlich müsste man sich freuen können, eine weitere Produktion der ‘Toten Stadt’ von Erich Wolfgang Korngold als DVD zu besitzen, zumal die musikalische Qualität der hier vorliegenden finnischen Produktion herausragend ist. Man kennt die Sensibilität von Mikko Franck: Hier kann er sie ganz ausspielen lassen, und so bietet er uns denn eine klangschwelgerische, nuancenreiche, emotional-expressive, detailgenaue Darbietung der genialen Partitur des 23-jährigen Korngold. Er wird hervorragend vom Finnischen Orchester und von den Chören unterstützt, und an manchen Stellen entdeckt man sogar neue Klangschönheiten der einzigartigen Musik. Read More →