‘I due Foscari’ ist ein Werk des jungen Giuseppe Verdi, das man zu Unrecht eher selten auf der Bühne erleben kann. Mit 34 Jahren war Verdi an der Spitze der italienischen Opernwelt angekommen und 1848 schrieb er an seinem Librettisten Francesco Maria Piave: « Wenn die Thematik von Natur aus traurig ist, kann es leicht passieren, dass durchweg Grabesstimmung herrscht – wie beispielsweise bei Foscari. Die Oper ist ihrem ‘Anstrich’ von vorne bis hinten zu einförmig.“ Eine verwirrende Aussage über diese düstere Handlung, die sich hauptsächlich auf drei Rollen konzentriert, den Dogen Francesco Foscari, seinen letztlebenden Sohn Jacopo Foscari sowie dessen Frau Lucrezia. Read More →
Dies ist eine in allen Hinsichten packende, zwischen Aufgewühltheit und Zärtlichkeit, Reflektion und Vorwärtsdrängen alternierende Neunte Mahler, und generell ist Barenboim dabei mit 74 Minuten relativ schnell. Das Erlebnis ist umso grösser als die sehr direkte und doch auch räumliche Aufnahme ein physisches Erfahren der Musik ermöglicht. Barenboim hatte einen guten Tag, als er das Werk aufnahm: er ist sehr inspiriert und kann diese Inspiration vermitteln, um das große Geheimnis der Symphonie spürbar werden zu lassen. Read More →
Bei dieser ‘Roméo et Juliette’-Produktion handelt es sich um einen wirklichen Opernfilm, aufgenommen in der herrlichen Kulisse des Schlosses von Zvikov in der Tschechischen Republik. Für den Film zeichnete sich Barbara Willis Sweete verantwortlich. Aus vermischten Stilelementen von Film und Oper setzt sie die tragische Geschichte recht anspruchsvoll zusammen. Die wunderbaren Naturaufnahmen machen einige heftige und unschöne Schnitte wett. Read More →
Von Mozarts ‘Entführung aus dem Serail’ gibt es überdurchschnittlich viele gute Videoaufzeichnungen, sowohl was die Inszenierung als auch die Musik anbelangt. Ganz wenige kleine Einschränkungen gibt es für diese Produktion aus Glyndebourne. Read More →
Trotz leicht verständlicher Handlung ist Giovanni Simone Mayrs Oper ‘Medea in Corinto’ recht vielschichtig. Korinth freut sich über die angesagte Hochzeit der Tochter des Königs Creonte, Creusa, mit dem Prinzen Giasone. Jedoch werden die Glücksgefühle getrübt wegen der Präsenz von Medea, Giasones verlassener Frau (bekannt als vielbeschäftigte Opernhexe). König Creonte befiehlt Medea, noch vor Sonnenuntergang die Stadt zu verlassen. Doch kommt König Egeo aus Athen auch mit ins Spiel, denn ihm wurde Creusa ebenfalls versprochen. Die Hexe Medea und König Egeo denken sich einen Racheplan aus… Read More →
Chungs Abschied vom ‘Philhar’
Ein Konzertmitschnitt von 2015 aus dem ‘Théâtre Antique d’Orange’ zeigt ein rein französisches und recht populäres Programm mit dem ‘Orchestre Philharmonique de Radio France’ unter seinem Chefdirigenten Myung-Whun Chung. Das Bonbon im Kuchen ist das Konzert für 2 Klaviere von Francis Poulenc mit Martha Argerich und Nicolas Angelich, funkenstiebend in den Ecksätzen, berückend im Mittelsatz. Read More →
In ihrer ‘Alcina’-Inszenierung beim Festival von Aix-en-Provence, scheut sich die Regisseurin Katie Mitchell vor nichts. Wie sie selber sagte, sei es ihr wichtig, statt einer von Künstlichkeit und Ästhetik geprägten Welt, die Wahrheit und das Verborgene der Handlung zu zeigen. Also die erotischen Spiele, die Lügen, die Macht, die Aggressionen. Read More →
Der Pianist Josef Bulva, ist, was die intellektuelle Vorbereitung des erzielten Klangs anbelangt, wohl einzigartig. Jede Note scheint in seinem Spiel genau definiert, was Kolorierung, Lautstärke, und vor allem Positionierung im Gesamtklang anbelangt. Dank zwei gleichwertiger Hände sind Bulva keine technischen Grenzen gesetzt, und wenn er denn zudem noch auf seinem Lieblingsinstrument, dem Steinway 582310 spielt, wird der Klavierklang in einem stupenden Maße optimiert. Read More →
John Gay wollte eigentlich mit dieser englischsprachigen Oper seine Unzufriedenheit äußern, erstens gegen Händel, der mit seinen italienischen Opern einen Erfolg nach dem andern feierte, zweitens gegen Premierminister Robert Walpole, unter dessen korruptem politischen System die Unterschichten stark zu leiden hatten. Korruption und Kriminalität gehörten zum Alltag. Read More →
Herbert von Karajan hatte wie kein anderer Dirigent die Bedeutung der Film- und Videoproduktion für die Verbreitung von Musik erkannt. Dieser Dokumentarfilm zeigt, wie sich der Maestro die Filmsprache aneignete, wie akribisch genau Karajan das Thema Musikfilm vorbereitete, wie viel Zeit und Gedanken er darauf wendete, wie Musik im Film am besten, am eindringlichsten, am wirkungsvollsten und am nachhaltigsten herüberzubringen war, wie der Klang durch das Bild intensiviert werden konnte. Read More →
















