Giovanni Simone Mayr: Medea in Corinto; Roberto Lorenzi (Creonte), Enea Scala (Egeo), Davinia Rodriguez (Medea), Michael Spyres (Giasone), Mihaela Marcu (Creusa), Paolo Cauteruccio (Evendro), Nozomi Kato (Ismene), Marco Stefani (Tideo), Regie: Benedetto Sicca, Chorus of the Transylvania State, Orchestra Internationale d’Italia, Fabio Luisi; 2 DVDs Dynamic 37735; Stereo & Surround; Bild 16:9; Aufnahme 2015, Veröffentlichung 06/2016 (167') – Rezension von Manuel Ribeiro

Trotz leicht verständlicher Handlung ist Giovanni Simone Mayrs Oper ‘Medea in Corinto’ recht vielschichtig. Korinth freut sich über die angesagte Hochzeit der Tochter des Königs Creonte, Creusa, mit dem Prinzen Giasone. Jedoch werden die Glücksgefühle getrübt wegen der Präsenz von Medea, Giasones verlassener Frau (bekannt als vielbeschäftigte Opernhexe). König Creonte befiehlt Medea, noch vor Sonnenuntergang die Stadt zu verlassen. Doch kommt König Egeo aus Athen auch mit ins Spiel, denn ihm wurde Creusa ebenfalls versprochen. Die Hexe Medea und König Egeo denken sich einen Racheplan aus…

Das Regiekonzept dieser Inszenierung vom ‘Valle d’Itria-Festival’ in Italien ist unkompliziert, teils traditionell, teils zeitlos, jedoch verständlich für ein breites Publikum, das sich hier jedes Jahr vor dem ‘Palazzo Ducale’ trifft. Die Mauern des Palasts, die als hintere Kulisse dienen, geben dem Bühnenbild den Charme der Antike. Die Bühne selbst ist schlicht, aber liebevoll konzipiert, mit vielen passenden roten Blumen geschmückt. Auch die Kostüme sind passend in dieser einfachen, aber gepflegten Inszenierung.

Musikalisch ist ebenfalls nicht viel auszusetzen. Sängerisch wie auch darstellerisch sind die beiden Sopranistinnen beindruckend. Mit Ihrem dunklen Timbre überzeugt Davinia Rodriguez als rachgierige Hexe. Mihaela Marcu singt eine exzellente Creusa. Ihre helle und frische Stimme passt bestens zu der  jungen und wohl etwas naiven Prinzessin die zwischen zwei starken Männerfiguren steht.

Michael Spyres ist in der Rolle des Helden Giasone ebenfalls eine gute Wahl, auch wenn ihm hohe Töne hin und wieder Probleme bereiten.

Orchester und Chor musizieren mit Raffinement und Sensibilität unter dem Dirigenten Fabio Luisi.

Mangelhaft ist die Tonqualität, die bedingt durch die Aufnahme im Freien, ziemlich trocken erklingt.

This is a nice, traditional staging of Giovanni Simone Mayr’s Medea in Corinto. The cast is mostly good and the orchestral playing is as satisfying as the choir’s performance.

 

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