Sergei Prokofiev; Klavierkonzerte 1-5; Vladimir Krainev, Klavier, Moskauer Philharmoniker, Dmitrij Kitajenko; 2 CDs Melodiya 10 02 227; 1976 (121'23) – Rezension von Remy Franck

Wenn Sie nicht wirklich wissen, was mit Ihnen geschieht, wenn Ihnen die Noten wie ein Feuerwerk um die Ohren fliegen, dann sollten sie sich gleich mal aus diesem Set den ersten Satz von Prokofievs Drittem Klavierkonzert anhören. Vladimir Krainev und Dimitrij Kitajenko bringen den Satz zur Implosion. Und die zwingende Kraft, die der Dirigent im zweiten Satz aufbaut, ist nicht weniger packend. Denn hier ist es eindeutig Kitajenko, von dem die gestalterische Kraft ausgeht, auf der Krainev wie ein Balletttänzer seine Pirouetten drehen kann. Read More →

Maurice Ravel: Alborada del gracioso, Pavane pour une infante défunte, Rapsodie Espagnole; Camille Saint-Saëns: Symphonie Nr. 3 op. 78 'Orgelsymphonie'; Joseph Adam, Orgel, Seattle Symphony Orchestra, Ludovic Morlot; 1 CD Seattle Symphony Media SSM1002; 6&9/13 (64'23) – Rezension von Remy Franck

Das vom Label Naxos her bekannte ‘Seattle Symphony’ veröffentlicht seine Aufnahmen jetzt auf dem neu gegründeten Hauslabel ‘Seattle Symphony Media’. Unter den ersten Veröffentlichungen befindet sich eine unter dem französischen Chefdirigenten Ludovic Morlot entstandene Platte mit rein französischem Programm, in der Morlot seinerseits sein interpretatorisches Können in diesem Repertoire unterstreicht, während die Musiker seines Orchesters ihr hohes Niveau beeindruckend unter Beweis stellen. Read More →

Through Time. Werke für Fagott von Heitor Villa-Lobos, Jean Françaix, Wolfgang A. Mozart, Antonio Vivaldi, Edward Elgar; Rui Lopes, Fagott, English Chamber Orchestra, 1 CD Solo Musica, SM 211, 04/2012 (57’28) – Rezension von Guy Engels

Das Fagott ist eines jener Instrumente, die eine lange Geschichte haben, immer dabei sind, ohne jedoch groß in Erscheinung zu treten. Auftritte mit Solo-Fagottisten sind eine Seltenheit im Konzertbetrieb. Am ehesten erlebt man sie noch in schönen, markanten Orchesterpassagen. Der portugiesische Fagottist Rui Lopes zeigt uns die vielen Gesichter seines Instrumentes, das lyrisch, zart besaitet sein kann, sich als Charmeur hervortut oder auch neckisch, unbeschwert auftritt. Read More →

MEHR SCHUMANN MIT HOLLIGER
Das WDR Sinfonieorchester und Heinz Holliger setzen ihre Reihe der Einspielungen aller Orchesterwerke von Robert Schumann mit den Symphonien Nr. 2 und 3 fort. Wie schon in den beiden anderen Symphonien (Pizzicato-Rezension hier) sind Holligers Interpretationen sehr ausgefeilt. Kräftige Farben, sehr spontan wirkende Akzente und anregende Rubati kennzeichnen die Aufnahmen, die zwar keinerlei neuen Aspekte vermitteln, aber durchaus attraktiv sind. Am spannendsten finde ich das lustig torkelnde Finale der Rheinischen Symphonie, das sicherlich das eigenartigste Stück dieser CD ist. Read More →

Ralph Vaughan Williams: Piano Quintet in C minor, Quintet in D major, for violin, cello, clarinet, horn & piano, Six Studies in English Folksong, Romance for viola & piano; London Soloists Ensemble; 1 CD Naxos 8.573191; 7/13 (73'04) – Rezension von Remy Franck

Ralph Vaughan Williams komponierte seine beiden Quintette 1998 und 1903. Beide wurden von der Witwe des Komponisten der ‘British Library’ übergeben, mit der Auflage, sie nicht vor 1990 zu veröffentlichen. Von den beiden Stücken ist das Klavierquintett eindeutig das bessere Werk, und das Andante ist in der stimmungsvollen Interpretation des Londoner Ensembles ein echter Hit, das ganze Werk aber schon ein richtiges Meisterwerk. Die Aufnahme ist wunderschön und leidenschaftlich! Read More →

Jean Françaix: Concerto pour clarinette et orchestre; Marek Podkowa: Orexis; Wolfgang A. Mozart: Klarinettenkonzert KV 622; Roman Licznerski, Sinfonietta Cracovia, Szymon Bywalec; 1 CD Dux 0719; 2013 (67'25) – Rezension von Remy Franck

Dies ist eine CD, auf der ein etwas heterogenes Programm die Qualitäten des Solisten – in diesem Fall ist es der polnische Klarinettist Roman Licznerski – in ganz unterschiedlichen Stilen zeigen soll. Dennoch ist die Schallplatte interessant, nicht zuletzt wegen des selten gespielten Klarinettenkonzerts von Jean Françaix (1968). Read More →

Johann Michael Haydn: Der Kampf der Buße und Bekehrung; Sylvia Hamvasi, Elisabeth Scholl, Tünde Szaboki, Zita Varadi, Maria Zadori, Soprani, Purcell Choir, Orfeo Orchestra, György Vashegyi; 1 CD Carus 83351; 5/09 (79’59) – Rezension von Guy Engels

‘Der Kampf der Buße und Bekehrung’ ist ein Oratorium, das der Salzburger Fürsterzbischof Schrattenbach für drei Sängerinnen schreiben ließ, die er aus Italien in die Domstadt geholt hätte. Um möglichst schnell eine neue Komposition zu haben, machten sich gleich drei Komponisten an die Arbeit: Anton Cajetan Adlgasser, der 11-jährige Wolfgang A. Mozart und Michael Haydn, der den zweiten Teil vertonte, und allein diese Komposition ist erhalten geblieben. Read More →

Fernando Lopes-Graça: Nove Danças Breves, Variações sobre um tema popular português, op. 1, Klaviersonate Nr. 2 op. 26, Ao Fio dos Anos e das Horas; Artur Pizarro, Klavier; 1 CD Capriccio C5196; 2013 (79') – Rezension von Remy Franck

Die zwei längsten Werke dieser dem Da Motta-Schüler Fernando Lopes-Graça gewidmeten CD bestehen aus einer Folge von Miniaturen, in denen der portugiesische Komponist auf höchst anregende Weise Klangfarben und Rhythmen nachspürt. Für Artur Pizarro bieten sie die Gelegenheit, sein Farbmischer-Talent unter Beweis zu stellen. Read More →

Christoph W. Gluck: Opern-Arien; Daniel Behle, Tenor, Armonia Atenea, George Petrou; 1 CD Decca 478 6758; 7/13 (63’50)
Johannes Brahms: Die Schöne Magelone; Daniel Behle, Tenor, Sveinung Bjelland, Klavier, Hans-Jügen Schatz, Erzähler; 2 CDs Capriccio 5203; 3/13 (o.A.) – Rezensionen von Alain Steffen

Ohne Medienrummel, dafür aber konsequent und wohlüberlegt baut der junge Tenor Daniel Behle seine Karriere auf. Stimmlich ist er so manchem seiner Kollegen überlegen, weil er den wundervollen Lyrismus eines Klaus Florian Vogt ebenso besitzt wie das Metall und die Durchschlagskraft eines Jonas Kaufmann. Mit diesen stimmlichen Atouts ist er natürlich für ein breites Repertoire prädestiniert. Read More →

El Maestro Farinelli; Arien von Porpora & Nebra; Conforto: La festa Cinese (Ouvertüre); Hasse: Sinfonia op. 5 Nr. 6; C.P.E. Bach: Symphonie Wq. 178; Marcolini: La dicha en la desgracia y vida campestre (Ouvertüre); Jommelli: Periodical Overture; Traetta: Armida-Ouvertüre; Bejun Mehta, Countertenor, Concerto Köln, Pablo Heras-Casado; 1 CD Archiv Produktion 4792050; 2013 (68'31) – Rezension von Remy Franck

Diese CD stellt Musik aus der Zeit Farinellis vor, genauer, aus der Zeit, als der berühmte Kastrat Impresario am spanischen Königshof war. Der französische Musikwissenschaftler Olivier Fouré stellte das Programm zusammen, in dem nur zwei Arien enthalten sind. Seine Archivforschung förderte immerhin zwölf Partituren vor die Mikrophone, die hier zum ersten Mal auf CD zu hören sind. Read More →

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