Franz Liszt: Klaviersonate h-Moll + Consolation Nr. 3 + Petrarca-Sonett Nr. 104 + Venezia e Napoli; 1 SACD Ars Produktion 38239; Donka Angatschewa, Klavier; Aufnahme 06/2017, Veröffentlichung 08/09/2017 (52') – Rezension von Remy Franck

Kraftvoll greift die bulgarische Pianistin Donka Angatscheva in die Tasten, und entsprechend düster und grollend wird der Anfang der h-Moll-Sonate. Es gibt aber auch zarte Töne im ersten Satz, und viel Drängendes. Aus diesen dramatisch formulierten Kontrasten und dem herrischen Auftreten gegenüber Zärtlichkeit lebt die Interpretation. Read More →

Felix Mendelssohn Bartholdy: Warum toben die Heiden op. 78 Nr. 1 + Kyrie eleison + Ehre sei Gott in der Höhe, op. posth. + Richte mich, Gott op. 78 Nr. 2 + Heilig, heilig ist Gott, der Herr Zebaoth op. posth. + Jauchzet dem Herrn alle Welt, op. 69 Nr. 2 + Klaviertrio Nr. 2 C-Moll op. 66 + Cellosonata Nr. 2 D-Dur op. 58 (Adagio) - Flemish Radio Choir, Hervé Niquet, Pekka Kuusisto, Violine, Pieter Wispelwey, Cello, Alasdair Beatson, Klavier; 1 CD Evil Penguin Records Classic 0024; Aufnahme 09 & 10/2016, 03/2016; Veröffentlichung 08/09/2017 (54’06) – Rezension von Jan-Geert Wolff

Wenn einem eine CD mit Dirigent Hervé Niquet auf den Schreibtisch kommt, war die Vorfreude bisher groß, hat er einen doch noch vor kurzem live mit seinem ‘Le Concert Spirituel’ derart in den Bann geschlagen, dass dem Kritiker schier die Lobesworte fehlten. Statt großer Barockmeister aus Italien gibt es nun Romantik pur: Mendelssohn mit dem ‘Flemish Radio Choir’. Doch wie ernüchtert ist man nach nur wenigen Sekunden! Read More →

Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen BWV 988; Jean Muller, Klavier; 1 CD Hänssler Classic HC17059; Aufnahme 12/2015, Veröffentlichung 15/09/2017 (49'20) – Rezension von Remy Franck

Die wohl kürzeste Aufnahme der Goldberg-Variationen ist jene von Glenn Gould, der mangels Wiederholungen und schnellen Tempi 1955 auf 37 Minuten kam. Von Ralph Kirckpatrick gibt es eine Aufnahme von 43 Minuten, aber die meisten Einspielungen dauern um die 75 Minuten. Die Unterschiede kommen daher, dass einige Pianisten oder Cembalisten die Wiederholungen alle spielen, andere sie ganz oder teilweise weglassen. Das ist auch bei Jean Muller der Fall. Read More →

Ludwig van Beethoven: Klaviertrios (Folge 4): Allegretto in Es-Dur für Klaviertrio +Klaviertrio B-Dur (Gassenhauer) + Klaviertrio Es, op. 38; Swiss Piano Trio; 1 CD audite 97.695; Aufnahme 12/2015 und 3/2017, Veröffentlichung 9/2017 (63:20) – Rezension von Uwe Krusch

Das ‘Swiss Piano Trio’ ist nun beim vierten Teil seiner Gesamteinspielung der Beethoven-Trios angekommen. Dass sie sich auf fünf Scheiben erstreckt und nicht wie sonst auf drei, liegt daran, dass diese Musiker das übliche Gehege der elf gezählten Trios abgrasen, aber auch noch außerhalb des Zauns fündig werden. In dieser Aufnahme haben sie ihren Pfad ein wenig verlassen und präsentieren nur frühere Werke, die (ursprünglich) bis 1800 entstanden. Read More →

Spontan und delikat
Der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi, spielt bei Linn zwei Klavierkonzerte aus Mozarts Wiener Zeit, das ‘Krönungskonzert’ KV 537 (Nr. 26) und das Konzert KV 503 (Nr. 25). Ohne in irgendeiner Weise mit persönlichen Akzenten für neue Ansätze zu sorgen, erweist sich Piemontesi als zuverlässiger Mozart-Interpret, der die beiden Werke recht spontan, mit viel Liebe zum Detail und ebenso viel Delikatesse spielt. Das ‘Scottish Chamber Orchestra’ unter Andrew Manze begleitet eher unauffällig (CKD 544). Read More →

Romanza; 18 Songs von Igor Krutoy; Anna Netrebko, Sopran, Yusif Eyvazov, Caféhaustenor, London Session Orchestra, Igor Krutoy + Opernarien, Anna Netrebko, versch. Solisten, Orchester & Dirigenten; 2 CDs Panorama 4797679; 2011-2015 + 2003-2016, Veröffentlichung 08/2017 (76'54 + 65'57) – Rezension von Remy Franck

18 Titel gibt es auf der ersten CD von ‘Romanza’, dem ersten gemeinsamen Album von Anna Netrebko und ihrem Ehemann Yusif Eyvazov. Der russische Komponist Igor Krutoy hat die Stücke für die beiden komponiert. Nur in drei der insgesamt 18 Stücken singt das Paar im Duett. In den anderen Kompositionen ist jeweils nur einer der beiden zu hören. Read More →

Franz Schubert: Schwanengesang, D. 957 + andere Lieder; Roman Trekel, Bariton, Oliver Pohl, Klavier; 1 CD Oehms Classics OC463; Aufnahme 01/2017, Veröffentlichung 09/2017 (71'24) – Rezension von Remy Franck

Franz Schuberts ‘Schwanengesang’, ein von seinem Verleger Tobias Haslinger sozusagen als Testament des Komponisten zusammengestellter, posthum veröffentlichter Zyklus ist ein ziemlich zusammenhangsloses Opus, das Roman Trekel und Oliver Pohl wieder auseinandergenommen, neu gemischt und mit fünf weiteren Lieder quasi als Prolog ergänzt haben. « Dieses Setting macht klar, worum es dann auch in den anderen Gesängen gehen wird, um Leben und Tod », ist im Textheft zu lesen. Read More →

Italian Rococo at the Hermitage; Baldassare Galuppi: Concerto Nr. 1 g-Moll, Concerto für Flöte D-Dur, Trio für Traversflöte, Violine und Continuo G-Dur, Tommaso Giordani: Trio C-Dur; Anton Ferdinand Titz: Quartett für Streicher Nr. 1; Giovanni Paisiello: Quartett für Föte und Streicher; Claire Genewein, Traversflöte, La Cetra Consort; 1 CD Solo Musica SM 258; Aufnahme 07/2013, Veröffentlichung 06/2017 (59'12) – Rezension von Uwe Krusch

Ob Russland zumindest in seinem westlichen Teil ein europäisches Land ist, diese Überlegung wird zumindest heute niemand ernsthaft stellen. Jedoch war der russische Adel im 18. und 19. Jahrhundert eindeutig nach Europa ausgerichtet. Als eines der augenfälligen Beispiele kann dafür die Eremitage in St. Petersburg gelten, in der über 80.000 Werke bildender Kunst versammelt sind, von denen der Besucher nur einen klitzekleinen Teil sehen kann und trotzdem von der Menge erschlagen wird. Read More →

Frédéric Chopin: Préludes, Mazurken und andere Charakterstücke, bearbeitet für Violoncello und Klavier; Tomasz Strahl, Violoncello, Janusz Olejniczak, Klavier; 1 CD Dux 1381; Aufnahme 12/2016, Veröffentlichung 06/2017 (59'12) – Rezension von Uwe Krusch

Antoni Orlowski, ein Kommilitone von Chopin und nicht weniger begabt, war der erste, der Werke des großen polnischen Komponisten bearbeitete, um sie anderen interessierten Kreisen zugänglich zu machen. Nach diesen Anfängen gab und gibt es vielleicht heute noch kein Halten mehr für eine Reihe von anderen Komponisten, die die Werke Chopins bearbeiteten. oder auch ausführende Künstler, die für ihr Instrument solche Bearbeitungen vornahmen. Read More →

Ignaz Jan Paderewski: Klavierkonzert a-Moll op. 17; Zygmunt Stojowski: Symphonische Rhapsodie für Klavier und Orchester; Jonathan Plowright, Klavier, Polska Orkiestra Sinfonia Iuventus, Lukasz Borowicz; 1 CD Warner Classics 190295787561; Aufnahmen 02/2017, Veröffentlichung 09/2017 (54'45) – Rezension von Remy Franck

Nach meinem Vertrauensverlust in die Qualität des polnischen ‘Iuventus’ Orchesters gilt meine Bewunderung dem Dirigenten Lukasz Borowicz, der wohl im Schweiße seines Angesichts die Musiker vom bloßen Spielen zum Musizieren gebracht hat. Read More →

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