Johann Sebastian Bach: Partiten für Violine solo; Rachel Kolly, Violine; 1 CD Indesens INDE141; Aufnahme 03/2020; Veröffentlichung 23/11/2020 (71:09) – Rezension von Uwe Krusch

Die aus der Schweiz stammende Geigerin Rachel Kolly hat sich nach mehreren hörenswerten gemischten Programmen (Pizzicato-Rezension) nun ganz auf Bach fokussiert und die drei Partiten für Violine solo eingespielt. Mit einer flüssig klingenden Lesart, die aber gar nicht so schnell ist, wenn man Vergleichsaufnahmen betrachtet, gelingt ihr eine die drei Werke durchziehende Einheitlichkeit in der Darstellung, die gefällt. Read More →

Dramatische Harfen
Die beiden Harfenistinnen Naoko Yoshino und Marie-Pierre Langlamet  haben für Indésens eine Sammlung von kurzen Stücken von Albeniz, Granados, Respighi, Franck, Ravel, Bartok und de Falla aufgenommen, denen sie deutlich mehr geben als bloßen Charme. Jedes Werk erhält einen eigenen Charakter und vor allem schärfen die beiden Musikerinnen den dramatischen Ausdruck mit einem generell sehr zupackenden und energischen Spiel. Da sind wir weit entfernt von lieblichem Harfenspiel. (Indésens INDE138) – ♪♪♪♪♪ Read More →

Dietrich Buxtehude: Sonaten für Violine, Viola da Gamba und Cembalo op. 1 und 2; Les Timbres (Yoko Kawakubo, Violine, Myriam Rignol, Viola da Gamba, Julien Wolfs, Cembalo); 2 CDS Flora 4320; Aufnahme 10/2020, Veröffentlichung 20/11/2020 (131') – Rezension von Uwe Krusch

Wenn man die abwechslungsreich gesetzten Sonaten op. 1 und 2 von Buxtehude hört, dann fallen dem Zuhörer sofort einige Besonderheiten auf. Die Zahl der Sätze ist uneinheitlich und sie sind keine, wie in Italien typisch, Abfolge von Tanzsätzen. Auch in der formalen Gestaltung fügen sie sich nicht Gehabtes, sondern fokussieren auf den sogenannten Stylus phantasticus, der Ausdruck, Virtuosität und Spannung in den Mittelpunkt stellt. Read More →

Claude Debussy: Beau Soir + Bilitis + Green + Il pleure dans mon cœur + Nuit d’étoiles + L’ombre des arbres + Prélude à l’après-midi d’un faune + Romanze + Sonate Nr. 3 + Syrinx; Gionata Sgambaro, Flöte, Frédéric Vaysse-Knitter, Klavier; 1 CD Klarthe K107; Aufnahme 09/2016, Veröffentlichung 20/11/2020 (62'37) – Rezension von Uwe Krusch

Nicht allein wegen des beispielshaften Werkes Syrinx für Flöte allein ist eine komplett mit Flötenmusik (und Klavier) gefüllte CD mit Werken von Claude Debussy eine unmittelbar plausible Sammlung. Dabei werden auch bearbeitete Werke einbezogen, die in dieser Besetzung noch nicht geläufig sind. Read More →

Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 1-5 + Klavierkonzert Nr. 5 + Violinkonzert op. 61; Lalo: Symphonie Espagnole op. 21; Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 + Violinkonzert op. 77 + Konzert op. 102 für Violine, Cello, Orchester; Schubert: Symphonie C-Dur Nr. 9; Dvorak: Symphonien Nr. 8 & 9 + Cellokonzert op. 104 + Slawische Tänze Nr. 2 & 10; J. Strauss II: An der schönen blauen Donau + Frühlingsstimmen + Pizzicato Polka + Tritsch Tratsch Polka; Strauss: 4 Letzte Lieder + Muttertändelei op. 43/2 + Waldseligkeit op. 49/1 + Zueignung op. 10/1 + Freundliche Vision op. 40/1 + Die heiligen drei Könige op. 56/6 + Ruhe, meine Seele op. 27/1 + Meinen Kinde op. 32/3 + Wiegenlied op. 41/1 + Morgen op. 27/4 + Das Bächlein op. 88 + Das Rosenband op. 36/1 + Winterweihe op. 48/4; Mahler: Des Knaben Wunderhorn; Mozart: Konzertarien KV 383, 505, 578, 583; Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg-Ouvertüre; Weber: Oberon-Ouvertüre; Audio-Dokument George Szell - A Memoir (Interviews & Proben); Artur Schnabel, Benno Moiseiwitsch, Pablo Casals, Elisabeth Schwarzkopf, Alfred Brendel, Dietrich Fischer-Dieskau, Emil Gilels, David Oistrach, Mstislav Rostropovich, Wiener Philharmoniker, London Philharmonic Orchestra, Czech Philharmonic Orchestra, Radio-Symphonie-Orchester Berlin, London Symphony Orchestra, Cleveland Orchestra, George Szell; 14 CDs Warner Classics 0190295267186; Aufnahmen 1934-1970, Veröffentlichung 30/10/2020 - Rezension von Remy Franck

Warner Classics widmet dem 1897 in Ungarn geborenen und 1970 verstorbenen amerikanischen Dirigenten George Szell eine gut gefüllte Box mit CDs, die als komplementär anzusehen ist zu der Box von Profil (Pizzicato-Rezension). Szells sehr eigenwilliger Dirigierstil ergab das, was sein Markenzeichen war: ein schlankes, präzises, hervorragend strukturiertes und unglaublich detailreiches, oft auch hoch intensives Musizieren, das auch seine Solisten ansteckte. Read More →

**** - Ludwig van Beethoven: 9 Symphonien; Concertgebouworkest Amsterdam, David Zinman (1), Leonard Bernstein (2), Nikolaus Harnoncourt (3), Herbert Blomstedt (4), Mariss Jansons (5), Roger Norrington (6), Carlos Kleiber (7), Philippe Herreweghe (8), Antal Dorati (9), Roberta Alexander, Jard van Nes, Horst Laubenthal, Leonard Mroz, Chor des Concertgebouworkest; 5 CDs RCO 19005; Radio Live Recordings 1978-2010, Veröffentlichung 20/11/2020 - Rezension von Remy Franck

Aus dem Archiv der Radiomitschnitte hat das Concertgebouworkest Amsterdam eine Box mit allen Beethoven-Symphonien zusammengestellt. Der PR-Mitteilung des Orchesters zufolge waren die meisten dieser Aufnahmen bisher unveröffentlicht. Hier ist, was ich mir beim Abhören der neun Aufnahmen notiert habe.       Read More →

El canto do cisne negro; José Elizondo: Otono en Buenos; Constantino Gaito: Sonate für Cello und Klavier; Joaquin Nin: Seguida Espagnola für Cello und Klavier; Manuel Maria Ponce: Sonate für Cello und Klavier; Luis Saglie: Se juntan dos palomitas aus Canciones para Violeta für Cello und Klavier; Heitor Villa Lobos: O canto do cisne negro; Nicole Pena Comas, Cello, Hugo Llanos Campos, Klavier; 1 CD Ars Produktion 38 579; Aufnahme 02/2020, Veröffentlichung 20/11/2020 (61'56) – Rezension von Uwe Krusch

Es gibt CDs, die springen einen sofort beim ersten Ton an und andere lässt man erst auf sich wirken. Diese Aufnahme gehört zu den springenden. Zum einen gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Labels, so dass es passiert, dass vorher die Laustärke als angenehm empfunden wurde und die nächste Scheibe trotz ähnlicher Besetzung viel lauter (oder auch leiser) ist. Zum anderen meint man zu Beginn dieser Aufnahme, dass der schwarze Schwan in Drohgebärde, also mit geöffneten Flügeln, vorgestrecktem Hals und fauchend vor einem steht. Was an der dick voluminös halligen technischen Realisierung und nicht an den Interpreten liegt. Read More →

Richard Wagner: Tristan und Isolde; Juyeon Song (Isolde), Roy Cornelius Smith (Tristan), Tamaro Gallo (Brangäne), John Paul Huckle (Marke), Brian Davis (Kurwenal), Alexander Kaimbacher (Melot, Hirt, Seemann), Siarhei Zubkevich (Steuermann), Ostrava Opera Men’s Chorus, Janacek Philharmonic Orchestra, Robert Reimer; 3 CDs Navona Records NV6321; Aufnahme 09/2020, Veröffentlichung 20/11/2020 (211') - Rezension von Remy Franck

Wenn ein amerikanisches Independent-Label eine Aufnahme von Wagners Tristan und Isolde auf den Markt bringt, dann versursacht das zunächst einmal ein Anheben der Augenbrauen als Zeichen der Skepsis. Eine Oper, die kaum ein Opernhaus noch zufriedenstellend besetzen kann, mit einem Orchester, das kaum Wagner-Erfahrung hat, einer zierlichen Koreanerin als Isolde und einem amerikanischen Tristan, der die Rolle 2018 erstmals gesungen hat? Read More →

Jonathan Leshnoff: Piano Concerto + Symphony No. 3; Joyce Yang, Klavier, Stephen Powell, Bariton, Kansas City Symphony, Michael Stern; 1 SACD Reference Recordings FR-739; Aufnahme 05/2016 + 11/2019, Veröffentlichung 20/11/2020  (60') - Rezension von Remy Franck

Jonathan Leshnoff komponiert Musik, die keinerlei Erklärung braucht, die für sich selber spricht und auch anspricht. Sie ist zwar komplex geschichtet, aber auch einfallsreich sowie brillant orchestriert und prägt sich einem mit zutiefst reflektiven Passagen und rhythmischem Pulsieren ein. Mit Avantgarde hat dieser Zeitgenosse nichts am Hut, mit Musik aber sehr wohl. Das zeigt sich erneut in Leshnoffs viersätzigem Klavierkonzert, das der 1973 geborene Amerikaner im Jahre 2019 beendete. Read More →

Joseph Haydn: Symphonie Nr. 100 + Nelson Messe; Mary Bevan, Sopran, Catherine Wyn-Rogers, Mezzosopran, Jeremy Budd, Tenor, Sumner Thompson, Bariton, Handel and Haydn Society, Harry Christophers; 1 CD Coro COR16181; Aufnahme 01/2020, Veröffentlichung 11/2020 (64'47) - Rezension von Uwe Krusch

Harry Christophers ist mit Chor und Orchester der Handel and Haydn Society dabei, eine neue Aufnahmereihe vorzulegen, bei der er jeweils eine Londoner Symphonie und eine Messe von Joseph Haydn kombiniert. Im zweiten Teil hat er die 100., als Militär-Symphonie bezeichnet, mit der Missa in Angustiis, auch Nelson-Messe genannt, assoziiert. Das ist insofern nachvollziehbar, als beide einen Bezug zu den Kriegszeiten haben, in denen sie geschaffen wurden. Read More →

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