Ein nicht gerade gängiges Repertoire singen Urszula Kryger und Jadwiga Rappé auf dieser CD.  Die romantischen Duette für zwei Frauenstimmen von Mendelssohn und Schumann ranken sich um Blumen, Vöglein, Frühling, Liebe und Glück. Es sind kleine, bezaubernde Lieder. Während die Duette des Opus 20 von Johannes Brahms noch Mendelssohnschen Geist atmen, sind die aus dem Opus 61 und 66 richtig dramatische Zwiegesänge. Der Komponist berichtete denn auch, dass ihn die Duette viel Arbeit gekostet hätten. Read More →

Joseph Martin Kraus: Arias and Overtures (Proserpin: Ouvertüre, Du i hvars oskuldsfulla blick, Ma tu tremi, Ch'io mai vi possa, Ouvertüre Zum Geburtstage des Konigs Gustav III., Parvum quando cerno Deum, Ouverture Afventyraren, eller Resan till manens, Du temps, qui détruit tout, Sentimi, non partir - Al mio bene, Ouvertüre der Begräbniskantate für Gustav III., Hor mina omma suckar klaga; Monica Groop, Mezzosopran, Helsinki Baroque Orchestra, Aapo Häkkinen; 1 CD Naxos 8.572865; 6/13 (62'23) – Rezension von Remy Franck

Joseph Martin Kraus (1756-1792) ist nicht Mozart, und Schweden hat nicht, wie Österreich, Millionen und Millionen Euro in den Komponisten investiert, um ihn zur Touristenattraktion zu machen. Er ist immer noch recht wenig bekannt. Dennoch hat er, genau wie Wolfgang Amadé, ein recht kurzes Leben gehabt, er wurde nur ein Jahr älter als der Österreicher. Und er ist wirklich mehr als einfach nur ein ‘Zeitgenosse von …’, den man, womöglich mit wohlwollender Geste, an den großen Errungenschaften seiner berühmten Generationsgenossen messen müsste. Kraus hat nach ganz eigenen Ausdrucksformen gesucht. Read More →

Ludwig van Beethoven: Complete String Quartets. Vol. III.; Quartett c-Moll op. 18/4, Große Fuge op. 133, Quartett f-Dur op. 59/1; Quartetto di Cremona; 1 SACD Audite 92682; 6/13 (78’39) – Rezension von Guy Engels

Zunächst ist man sprachlos, aufgewühlt, wenn die letzten Töne dieser Einspielung verklungen sind. Erst allmählich wird man sich dann bewusst, welchen Strudel an Emotionen man einmal mehr mit dem ‘Quartetto di Cremona’ durchlebt hat – insbesondere in der großen Fuge op. 133, die wir bislang noch nie in einer derart berauschenden, zum Teil erschütternden Interpretation gehört haben. Read More →

TRAUERFEIER FÜR RAMEAU
Der amerikanische Cembalist und Leiter des Pariser Barockorchesters ‘Capriccio Stravagante’, Skip Sempé, hat die Trauerfeier für Jean-Philippe Rameau rekonstruiert, die am 27. September 1764 in Paris stattfand. Sie beinhaltet die Totenmesse von Jean Gilles (1668-1705) in einer Neufassung von 1764 sowie Auszüge aus den Rameau-Werken ‘Dardanus’, ‘Castor’ und ‘Pollux’. Die spektakuläre Produktion mit dem ‘Capriccio Stravagante’ und dem ‘Collegium Vocale’ bringt sowohl das Tragische des Ereignisses als auch eine glühende Verehrung für Rameau zum Ausdruck. Read More →

Pieta; Sacred Works by Vivaldi; Clara stella e scintillate, RV 625; Stabat Mater, RV 621, Filliae maestae Jerusalem, RV 638, Concerto in c-Moll, RV 120, Gloria in D-Dur, RV 589, Longe mala, umbrae, terrores, RV 629, Salve Regina in g-Moll, RV 618; Philippe Jaroussky, Ensemble Artaserse; 1 CD Erato 0825646258109; 2014 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Im Alter von 25 Jahren wurde Antonio Vivaldi zum Priester geweiht und wurde Kaplan an der Kirche ‘S.Maria della Pietà’ in Venedig sowie Musiklehrer am ‘Ospedale della Pietà’, einem dieser Kirche angegliederten Waisenhaus für Mädchen. Dort entstanden viele seiner sakralen Werke, wenn auch nicht alle Stücke dieser mit ‘Pietà’ betitelten CD dort geschrieben wurden. Read More →

Antonin Dvorak: Symphonie Nr. 6, Amerikanische Suite op. 98b; Luzerner Sinfonieorchester, James Gaffigan; 1 CD Harmonia Mundi 902188; 10/13 (67'52) – Rezension von Remy Franck

Zunächst ist auf dieser CD eine fein nuancierte, ästhetisch geformte und gepflegte, fein ausgewogene und dennoch kraftvolle Interpretation von Dvoraks 6. Symphonie zu hören. Die Musik ist in keine Richtung hin überzogen und kann in Gaffigans umsichtigem Dirigat natürlich fließen. Read More →

Richard Strauss: Metamorphosen (1946), Konzert für Oboe und kleines Orchester (1945), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Eugen Jochum, Stefan Schilli, Oboe, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; 1 CD Oehms Classics OC 1802; 1959, 2006 (49'18) – Rezension von Remy Franck

Die Metamorphosen für 23 Solostreicher von Richard Strauss, das Lamento des Komponisten über das im 2. Weltkrieg zerstörte Dresden, hat Eugen Jochum mehrmals aufgenommen. Dies ist die zweifellos beste Interpretation, weil sich Jochum hier emotional mehr impliziert und das Symphonieorchester zu einem prächtigen, intensiven Spiel bringt. Read More →

The Image of Melancholy; Werke von Eike, Dowland, Holborne, Biber, Buxtehude, Valent, Sommer / Eike, Byrd, Gow / Eike; Barokksolistene, Bjarte Eike; 1 SACD BIS 2057; 3/12 (66’28) – Rezension von Guy Engels

Die Melancholie hat viele Gesichter. Es ist eine traurige Grundstimmung, die aber durchaus ihre zarte, poetische Seite haben kann. Die vielen Facetten deckt das wunderbare norwegische Ensemble ‘Barokksolistene’ mit sicherem Gespür für die jeweiligen Stimmungen auf. Read More →

Wolfgang A. Mozart: Sämtliche Quintette; Orlando Quartet, Vertavo String Quartet, Berlin Philharmonic Wind Quartet, Ensemble Villa Musica, Nobuko Imai, Bratsche, Martin Fröst, Klarinette, Stephen Hough, Klavier; 4 CDs BIS 9046; 1989-2004 (288') – Rezension von Alain Steffen

Diese CD-Box vereint sämtliche Mozart-Quintette, die das ‘Orlando Quartet’ und verschiedene andere Ensembles zwischen 1989 und 2004 für BIS aufgenommen haben. Herausragend sind in erster Linie die 6 Streichquintette mit dem ‘Orlando Quartet’ und der Bratschistin Nobuko Imai. Die Musiker spielen einen frischen, dynamischen Mozart, begeistern mit wundervoll geschwungenen Phrasierungen und einer sehr farbigen Klangpalette. Der packende, direkte Zugriff des Ensembles und seine Leichtigkeit, Mozarts Musik zu vermitteln, lässt uns diese Aufnahmen anderen, prominenteren, deutlich vorziehen. Read More →

Edvard Grieg: Klavierkonzert op. 16; Wolfgang A. Mozart: Klavierkonzert Nr. 20; Andreas Domjanic, Klavier, Württembergische Philharmonie Reutlingen, Johannes Klumpp; 1 SACD Ars Produktion 38160; 12/13 (63'44) – Rezension von Remy Franck

Ein anregendes musikalisches Erlebnis findet man hin und wieder dort, wo man es nicht unbedingt erwartet. Die Einspielung des Grieg-Konzerts durch Andreas Domjanic und die Württembergische Philharmonie Reutlingen unter Johannes Klumpp lässt aufhorchen, weil es keine ‘Middle of the Road’-Lektüre ist, sondern eine Interpretation, in der man eine außergewöhnliche gestaltende Kraft feststellt, und das beim Pianisten so gut wie beim Dirigenten. Read More →

  • Pizzicato

  • Archives