Edouard Lalo: Instrumentalkonzerte; Symphonie Espagnole für Violine & Orchester op. 21; Guitare für Violine & Orchester op. 28; Fantaisie Norvégienne für Violine & Orchester; Romance-Sérénade für Violine & Orchester; Fantaisie-Ballet für Violine & Orchester; Introduction & Scherzo für Violine & Orchester; Violinkonzert op. 20; Cellokonzert d-moll; Concerto Russe für Violine & Orchester op. 29; Klavierkonzert f-moll: Lorenzo Gatto, Woo Hyung Kim, Elina Buksha, Vladyslava Luchenko, Violine, Ori Epstein, Cello, Nathanael Gouin, Klavier, Orchestre Philharmonique Royal de Liège, Jean-Jacques Kantorow; 3 CDs Alpha 233; Aufnahmen 01+07/2015, Veröffentlichung 03/2016 (188'36) – Rezension von Remy Franck

Die konzertante Musik von Edouard Lalo (1823-1892) in einer Box mit drei CDs zu präsentieren, ist eine gute Idee, und da vieles auch interpretatorisch gut geraten ist, kann man diese Produktion empfehlen.

Sie beginnt mit einer recht lyrischen und farbigen Aufnahme der ‘Symphonie Espagnole’. Gewiss, wir sind weit entfernt von der faszinierenden Einspielung mit Vengerov und Pappano, aber Lorenzo Gatto und Kantorow geben der Musik viel Eleganz, ohne mit der Tür ins spanische Haus zu fallen.

Der junge Koreaner Woo Hyung Kim (*1991) spielt ‘Guitare’ für Violine und Orchester sowie das Violinkonzert virtuos und rassig-schwungvoll. Allerdings wirkt er im Konzert manchmal etwas harsch, insgesamt flatterhafter und unausgeglichener als die sehr überlegen sowie ausgewogen und dennoch vital und leidenschaftlich spielende Ukrainerin Vladyslava Luchenko (1988), die in der ‘Fantaisie Novégienne’, der ‘Romance-Sérénade’, der ‘Fantaisie Ballet’ sowie ‘Introduction et Scherzo’ mit viel Musikalität und Empfindungskraft brilliert.

Im Cellokonzert ist Ori Epsteins bezaubernd lyrischer Celloton in ständigem Dialog mit dem Orchester. Leider klingt sein Cello nicht allen Lagen wirklich schön, sondern manchmal etwas matt. Aber musikalisch spielt der junge Israeli hinreißend.

Sehr gefühlvoll und instrumental auf hohem Niveau spielt Elina Buksha das ‘Concerto russe’, das auch vom Orchester eine leidenschaftliche Darstellung erfährt.

Nathanaël Gouin ist der Solist im Klavierkonzert, und wenn er auch technisch gut spielt, so bleibt sein Spiel doch interpretatorisch recht flach und nicht genügend inspiriert. Kantorows Dirigat, das sonst durchwegs durch viel Geschmeidigkeit überzeugt, bleibt hier der Durchlüftung der Musik, wie sie etwa Louis de Froment oder Jean Martinon erreichten, viel schuldig.

Und dann noch zum Booklet: Wenn unter jedem Werk der Name des Solisten abgedruckt worden wäre, bräuchte der Leser nicht ständig hin und her zu blättern, um ein paar Seiten weiter in einer Liste den jeweiligen Interpreten herauszusuchen. Nachdenken, Herr oder Frau Booklet-Editor!

It’s certainly a good idea to reunite Edouard Lalo’s music for various solo instruments and orchestra in one box, and apart from the Piano and the Violin Concertos, the performances are impressing. The two best and musically rewarding performers here are violinist Vladyslava Luchenko and cellist Ori Epstein.

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