Johannes Brahms: Violinkonzert, Streichquintett Nr. 2 op 111; Antje Weithaas, Violine & Leitung, Camerata Bern; 1 CD Cavi 8553328; Aufnahme: 12/2014, Veröffentlicvhung 11/2015 (68’09) - Rezension von Alain Steffen

Obwohl ich bin nicht immer mit den Interpretationen von Antja Weithaas einverstanden bin, zeigt diese Interpretin zumindest Mut und öffnet neue Türen. Es gibt keine Einspielung, bei der sich Weithaas mit den gängigen Interpretationskonzepten zufrieden gibt. Immer wieder sucht sie, was sich denn noch in der Musik verstecken könnte. Und immer wieder wird sie fündig. Wie auch hier.

Brahms vielgespielten Violinkonzert gewinnt sie neue Facetten, eine neue Dynamik und eine neue Ausdruckskraft ab. Das Experiment, das Konzert mit einem Kammerorchester zu spielen, geht auf und man erlebt als Hörer die Musik ganz einfach neu.

Wenn ich auch beim Streichquintett Nr. 2 op. 111 die Originalfassung vorziehe, so ist die Bearbeitung durch Antje Weithaas und Käthi Steuri mehr als gelungen.

Interessanterweise bleibt der kammermusikalische Charakter erhalten, weil sich die beiden Musikerinnen eben nicht von der Mode beeinflussen lassen, Brahms Kammermusik symphonisch aufzuplustern.

Großes Lob auch an die ‘Camerata Bern’, die eine tolle Arbeit leistet. Wer seinen Brahms-Horizont also erweitern, will, der soll sich diese klanglich ebenfalls gelungene CD nicht entgehen lassen.

Eine weitere Rezension gibt es hier.

Antje Weithaas and Camerata Bern draw interesting new aspects out of the music as well in the Violin Concerto as in the chamber orchestra version of the String Quintet, even though one might prefer here the original score.

 

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