Verdis ‘Rigoletto’ haben Regisseure schon oft mehr oder weniger erfolgreich aus dem Mantua des 16. Jahrhunderts in moderne Zeiten und völlig neue Umgebungen verlegt. Der Stoff verträgt relativ viel, und auch wenn Michael Mayer seine Inszenierung im Las Vegas der Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts spielen lässt, bliebe er in einem akzeptablen Rahmen, wäre da nicht ein gravierender Fehler: Er macht aus Rigoletto einen Barkeeper, so weit so gut, aber keinen Krüppel und keinen ‘Hofnarren’. Und damit nimmt er der Figur wesentliche, grundlegende Komponenten, die Rigolettos ganzes Handeln und Denken und seine außergewöhnliche Fürsorge für seine Tochter Gilda bestimmen und erklären. Read More →
Als Vorbereitung auf die gewaltige Auferstehungssymphonie singt der Chor des Bayerischen Rundfunks zunächst zur Läuterung, zur Purifikation, die Bearbeitung des Rückert-Liedes ‘Ich bin der Welt abhanden gekommen’ für 16 Stimmen a cappella von Clytus Gottwald.
Was danach folgt, ist ein Klangfest von außergewöhnlicher Qualität. In völligem Einvernehmen mit dem Dirigenten hinterlassen Orchester, Chor und Solisten einen tiefen Eindruck allein durch die absolute Souveränität und die extrem kultivierte Klangqualität. Read More →
Als ich mir dieses Video zunächst einmal mit Bild anschaute, war ich eher enttäuscht von dem Ganzen, vom Bild wie auch von der Musik. Ich legte dann den Film zwei Wochen lang beiseite und hörte mir die Aufnahmen dann ohne Bild an. Die Konzentration auf die Musik war zumindest streckenweise nützlich. Im ‘Feuervogel’ gibt es wunderbar flirrende Farben und die Transparenz des Orchesters bringt faszinierende Klänge zutage. Aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dem Tanz des Königs Kastschei doch erheblich an Spannung mangelt. Auch die Berceuse und das Finale sind erschreckend spannungs- und ausdrucksarm, eigentlich langweilig. Read More →
Eine satt-süffige Mozart-Symphonie und eine dramatisch aufgebaute, mit viel Rubato angereicherte Vierte von Tchaikovsky standen auf dem Programm des Konzerts, welches das ‘Chicago Symphony’ am 2. Februar 1985 in der Londoner ‘Royal Festival Hall’ gab. Schon damals war Marketing ein wichtiges Wort: Decca hatte die Tchaikovsky-Symphonie mit Solti und den Chicagoer Musikern kurz vorher herausgebracht, und auf der Tournee sollte der Verlauf angekurbelt werden. Read More →
Mehrere Charakteristiken fallen einem sofort auf bei dieser Missa Solemnis: die Transparenz und die Klarheit des symphonisch-vokalen Klangbilds, die Ausgewogenheit der Darstellung und der breite Atem, mit dem Harnoncourt den feierlichen Charakter der Komposition maximal betont, und gleichzeitig Beethovens Verhältnis zu Gott in ein meines Erachtens richtiges Licht rückt: Es ist eine durchaus dramatische Haltung, ein Ringen um Gott und um den Glauben. Der Wiener Klerus hatte zur Missa Solemnis eine ehe negative Haltung, weniger wohl wegen der Musik, als vielmehr wegen der Zweifel, die man an Beethovens Religiosität hegte. Read More →
Ce documentaire montre la soprane Katia Ricciarelli lors des répétitions et en représentation de l’opéra ‘I Capuleti e i Montecchi’ de Bellini, d’après ‘Roméo et Juliette’ de Shakespeare. Dans ses nombreuses interventions parlées elle communique au spectateur sa passion pour cet opéra. Le film contient aussi d’excellentes prises de vue de la Fenice, notamment le transport des coulisses par bateau.
Dieser Dokumentarfilm zeigt Katia Ricciarelli in Proben und Aufführung ihrer Lieblings-Oper ‘I Capuleti e i Montecchi’ von Vincenzo Bellini. Der Film zeigt interessante Aufnahmen aus dem ‘Teatro La Fenice’ in Venedig, so z.B. das Ausladen der Bühnendekoration vom Schiff auf die Hinterbühne.
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Verdis ‘Un Ballo in Maschera’ aus Parma ist traditionelles Operntheater auf hohem musikalischem Niveau. Pierluigi Samaritani und Massimo Gasparons Produktion mag klassisch sein, aber sie entspricht wenigstens dem Geist der Oper und ist opulent in der Ausstattung.
Der Tradition der Inszenierung entspricht das Musikalische: Operntheater, wie es sein soll, mit einem guten Dirigenten, der sein Handwerk versteht und mit einem ausgeprägten Sinn für die Dramatik der Musik dirigiert. Gianluigi Gelmetti führt Orchester und Chor sicher durch die anspruchsvolle Partitur. Nicht ganz so positiv sieht es auf Sängerseiten aus. Read More →
Der Livemitschnitt von Bruckners Vierter Symphonie mit dem Cleveland Orchestra entstand in Stiftsbasilika St. Florian. Franz Welser-Möst dirigiert hier die letzte Version aus dem Jahre 1888 in einer rezenten kritischen Edition des amerikanischen Musikwissenschaftlers Benjamin Korstvedt.
Wie in allen anderen Bruckner-Interpretationen lebt Welser-Mösts ‘Romantische’ von den markierten Kontrasten zwischen den kräftigen Passagen und den ruhigeren Stellen, die er sehr zart und reflektiv gestaltet. Read More →
Wiederveröffentlichung (bei Euroarts) eines 1985 für den Stuttgarter Südfunk gedrehten Fernsehfilms, der bereits bei Arthaus Musik erschienen war. Die Aufzeichnung entstand 1985 in Mailand, wo Verdis Requiem zum 200. Geburtstag des Dichters Alessandro Manzoni am Uraufführungsort, der Kirche von San Marco, wiederaufgeführt wurde. Ganze zwei Stunden lang zeigt sie Abbado bei ganz ausführlichen Proben mit dem Orchester allein, mit den Sängern und einem Repetitor am Klavier sowie mit dem ganzen Ensemble in der Kirche. Read More →
‘Stiffelio’, l’opéra que Giuseppe Verdi présenta en 1850 à Trieste, se base sur une une histoire d’adultère dans la maison d’un pasteur qui fut mal acceptée par le public et la censure. Le compositeur en recycla la musique sept ans plus tard sous le titre ‘Aroldo’, avec une intrigue située au Moyen-Age. Le Stiffelio original ne fut retrouvé qu’en 1960 et ressuscité en 1993 au ‘Metropolitan Opera’ de New York. Read More →