Gut ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung der CD-Einspielung aus Freiburg folgt nun der Mitschnitt von der Deutschen Oper Berlin auf DVD- (oder auch Blu-ray). Damit kehrt die zwischenzeitlich völlig vergessene bzw. weggeschobene Oper nach rund 90 Jahren wieder an den Ort ihres ersten großen Erfolges zurück, wo sie auch jetzt wieder gefeiert wurde. Und das zu Recht. Read More →
Mit Jakob Lenz hat Wolfgang Rihm eine Kammeroper, also ein zugespitztes und wendiges Format erschaffen, mit dem er die Lebenssituation des Protagonisten vor allem im Straßburger Umfeld darstellen kann. Das kleine Ensemble mit drei solistischen Sängern, Lenz, Kaufmann und Oberlin sowie Solistenchor und einem auf zwölf Instrumentalisten fokussierten Orchester schafft eine dichte Atmosphäre. Read More →
Zu Lebzeiten von Berlioz wurde seine opernhaftes Oratorium Fausts Verdammnis in Paris abgelehnt und ansonsten europaweit gefeiert. Diese Szenen aus Goethes Faust mit freien Ergänzungen durch den Komponisten, so die anfängliche Verortung in der ungarischen Puszta und der Höllenritt von Faust am Schluss, werden auch hier konzertant aufgeführt, was auch von Berlioz so gedacht war. Insofern ist das Titelbild der Hülle mit einem Teufel im roten Kostüm irreführend. Read More →
Wenn ein Orchester aus ausgewählten Mitgliedern, allesamt führend bei ihrem Instrument und ein ihm verbundener Dirigent in einer dem täglichen Betrieb entrückten entspannten Atmosphäre zusammen musizieren können, dann kann daraus Großes entstehen. Read More →
‘The Young Debussy’ steht großspurig auf dem Coverblatt dieser Videodisc. Und dabei ist gerade mal ein einziges, 25 Minuten langes Werk des Franzosen, die Première Suite d’Orchestre, auf dem Programm, fein, aber nicht berauschend gespielt vom LSO unter François-Xavier Roth. Davor erklingen eine glatte und langweilige Tannhäuser-Ouvertüre und das Cellokonzert von Lalo, bei dem Edgar Moreau dem Solopart vieles schuldig bleibt, weil er bloß schön spielt und jedwede Intensität vermissen lässt. Außerdem hat man den Eindruck, Moreau spiele einfach vor sich selber hin und wolle vom Orchester nichts wissen. Read More →
In Pier Luigi Pizzis Inszenierung des Don Giovanni für das Sferisterio Opera Festival in Macerata dreht sich alles um Sex. Pizzi belässt die Handlung im 18. Jahrhundert, reduziert die Dekoration so weit wie möglich und benutzt vor allem ein Bett als symbolträchtiges Element. Bei den handelnden Personen sind Berührungen die wichtigsten Gesten, bis hin zu solchen zwischen Don Giovanni und Leporello, was denn auch den Gedanken aufkommen lässt, dass Don Giovanni ein breitbandiger Sex-Aficionado ist, vielleicht ein sogar ein Bisexueller, der nur durch sein rühriges Glied denkt. Read More →
Dieser Salzburger Mitschnitt vom 21. August 1982 gehört zu den schönsten Zauberflöten-Aufnahmen im gesamten Angebot. Sie war bereits auf einer Videodisc von TDK erhältlich und wurde jetzt von Arthaus Musik wiederveröffentlicht. Ponnelle verzaubert das Publikum regelrecht mit seinen phantasievollen Bildern, die mehr auf eine direkte Wirkung hinzielen, als einen symbolischen Charakter beschwören zu wollen. Von der Bildqualität darf man sich allerdings nicht zu viel erwarten; sie entspricht dem Standard der Achtzigerjahre. Read More →
Webers ‘Der Freischütz’, Teil des deutschen Opern-Nationalheiligtums, an der Mailänder Scala unter der Leitung eines koreanischen Dirigenten: ein großartiger Erfolg! Die Inszenierung von Matthias Hartmann ist sehr personenbezogen und arbeitet in einem immer nur andeutenden Bühnenbild mit starker Symbolik aus der Welt der Jäger und der dämonischen Kräfte um Samiel. Eine gute Inszenierung, die die Musik bestens trägt! Read More →
Der Eindruck, der den Interpretationen der Shostakovich-Symphonien durch das ‘Boston Symphony Orchestra’ unter Andris Nelsons anhaftet, bei aller technischen Klasse die Tiefen der Interpretationsmöglichkeiten nicht auszuloten, zeigt sich auch bei dem im März letzten Jahres aufgezeichneten Konzert mit dem anderen Orchester, dem er ebenfalls als Chef verbunden ist. Read More →
‘Il Trespolo Tutore’ ist eine Oper von Alessandro Stradella nach der Komödie von Giovanni Cosimo Villifranchi, die ihrerseits auf Giovanni Ricciardis ‘Liebe ist Gift und Medizin des Intellekts’ zurückgeht. Sie soll seit 250 Jahre nicht mehr aufgeführt worden sein, ist also eine echte Entdeckung. Read More →


















