Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2; Marlis Petersen, Sopran, Janina Baechle, Mezzosopran, Wiener Singakademie, Wiener Kammerorchester, Gilbert Kaplan; 2 CDs Avie AV2290; 2/13 (86'39) – Rezension von Remy Franck

Die CD mit Mahlers Zweiter Symphonie in einer Bearbeitung von Gilbert Kaplan und Rob Mathes kann nur ein Ziel haben: Werbung zu machen für diese reduzierte Fassung. Doch ist das, was wir hören, eine getreue Wiedergabe dessen, was wir im Saal gehört hätten, oder ist es ein von der Tontechnik aufgeblasenes Klangbild, das möglichst dem nahe kommen soll, das von einem großen Orchester produziert worden wäre? Read More →

Supersonic - Ludwig van Beethoven: Diabelli-Variationen, Sonate Nr. 32 op. 11, 6 Bagetellen op.126; Andras Schiff, Bechstein-Klavier & Franz Brodmann-Hammerklavier; 2 CDs ECM 2294795; 7 & 12/12 --- ♪♪ Diabelli-Variationen, 11 Bagatellen op. 119; Edoardo Torbanelli, Hammerklavier; 1 CD Gramola 99016; 11/11 (58’41) - Rezension von Alain Steffen

Lange Zeit wurden Beethovens Diabelli-Variationen von den Pianisten quasi ignoriert. Erst in den letzten beiden Jahrzehnten finden sich immer mehr Interpreten, die sich mit diesem unterschätzten Werk auseinandersetzen und es auf CD einspielen. Ein Grund, warum die Diabelli-Variationen lange Jahre als minderwertig galten, ist wohl der vermeintlich oberflächliche und virtuose Charakter ohne Tiefgang und künstlerischen Anspruch. Diesem Klischee entspricht Edoardo Torbanellis Einspielung auf dem Conrad Graf-Hammerklavier (1827), die wir hier nur kurz erwähnen, zeigt sie doch sehr deutlich, wie schnell man an diesem Stück vorbeinavigieren kann. Read More →

Franz Schubert: Auf dem Wasser zu singen (tr. Liszt); Wanderer-Fantasie; Litanei (tr. Liszt); Der Müller und der Bach (tr. Liszt); 12 Ländler D. 790; Allegretto D. 915; Ländler n°12 D. 366; 3 Klavierstücke D. 946; Kupelwieser-Walzer; Bertrand Chamayou, Klavier; 1 CD Erato 0825 6463707 8 8; 2014 (70'24) – Rezension von Guy Wagner

Man vermeide es, allzu selbstbewusste Grafiker an das Cover einer CD heranzulassen, ansonsten passiert, was mit dieser ersten Einspielung von Bertrand Chamayou für Erato / Warner geschehen ist. Da werden auf der Rückseite die einzelnen Stücke angegeben, aber die Spieldauer wird weggelassen, und die Nummerierung der CD in Weiß auf leichtem Ocker ist kaum zu lesen. Um mir zu helfen, suchte ich im Internet nach und wurde fündig. Absurd… Read More →

Joseph Haydn: Violinkonzerte H7a Nr. 1, 3, 4; Johann Peter Salomon: Romanze für Violine und Orchester; Midori Seiler, Concerto Köln; 1 CD Berlin Classics 9300550BC; 5/13 (65'54) – Rezension von Remy Franck

Joseph Haydns drei erhaltene Violinkonzert sind eigentlich zu gut, um so wenig gespielt zu werden, wie das leider immer noch der Fall ist. Ihr melodischer Erfindungsreichtum und ihr Esprit lassen sie ungemein originell werden. Stilistisch sind sie der Frühklassik zuzurechnen, jedoch ist das Barock doch noch nicht ganz vergessen.      Read More →

Goodbye Astor, Der letzte Tango von Mozart; Trio Neuklang; 1 CD tnk Berlin 634458379549; 2013 (o.A.) – Rezension von Alain Steffen

‘Goodbye Astor’ oder ‘Der letzte Tango von Mozart’ ist eine Hymne, ja sogar eine regelrechte Liebeserklärung an den Tango. Hier darf man nicht von Cross-over sprechen, denn dafür sind die Arrangements viel zu gekonnt und Spiel viel zu perfekt. Die Tango-Variationen der Werke von Tchaikovsky, Rachmaninov,  Rossini, Bach, Vivaldi oder Schumann entpuppen sich als wahre Perlen. Read More →

Alexandre Tansman: Piano Music (Ballades Nos. 1-3, Arabesques, Suite dans le style ancien, 5 Impressions, 8 Cantilènes); Eliane Reyes, Klavier; 1 CD Naxos 8.573021; 5/13 (74'50) – Rezension von Remy Franck

Alexandre Tansman (1897-1986), Neoklassiker mit manchmal scriabineskem Einschlag, ist ein immer noch zu wenig bekannter Komponist. Und doch war er zu Lebzeiten sehr geschätzt und ein Mann von Welt, der mit Herrschern und Politikern (Mahatma Gandhi, Kaiser Hirohito) ebenso Kontakt hatte wie mit Persönlichkeiten wie Charles Chaplin oder George Gershwin. Tansman kam als Sohn einer jüdischen Familie in Polen zur Welt. Er studierte am Konservatorium in Lodz und an der Universität Warschau. Read More →

Max Bruch: Schottische Fantasie op. 46 für Violine & Orchester; Piotr I. Tchaikovsky: Violinkonzert op. 35; Ning Feng spielt Violinkonzerte; Ning Feng, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Yang Yang; 1 SACD Channel Classics ; 11/12 (71') – Rezension von Remy Franck

Der heute 32-jährige chinesische Geiger, der in seiner Heimat und dann bei Antje Weithaas an der Hochschule für Musik ‘Hanns Eisler’ in Berlin ausgebildet wurde und in der Folge zahlreiche Preise gewann, ist gewiss ein herausragendes Talent. Er beeindruckt nicht nur mit seinen technischen Fähigkeiten, sondern ebenso mit einem warmen, beseelten und stets vollen, lyrischen Ton, der zu großen Emotionen führen kann. Entsprechend romantisch-sensibel spielt er Bruchs Schottische Fantasie, der zudem – nicht zuletzt durch das schwungvolle Orchesterspiel – eine gewisse Grandezza nicht abgeht. Read More →

Franz Schubert: Klavierwerke Vol. 11 (Klaviersonate No. 19 c-Moll, D. 958, Adagio Des-Dur, D. 505, Ungarische Melodie in h-Moll D. 817, Galopp und 8 Ecossaisen D. 735, 10 Variationen in F-Dur, D. 156); Gerhard Oppitz, Klavier; 1 CD Hänssler Classic CD 98.617; 2009 (62'03) – Rezension von Guy Wagner

Auch auf dieser 11. CD seiner Auseinandersetzung mit dem Klavierwerk von Franz Schubert bleibt Gerhard Oppitz seinem Prinzip treu: Er stellt eine der Sonaten oder ein anderes bedeutsames Klavierstück in den Mittelpunkt und umgibt die Komposition mit Werken, die man kaum im Konzert hören kann und die auch zumeist nur selten aufgenommen worden sind. Read More →

Georg Philipp Telemann: Miriways; Markus Volpert, Ulrike Hofbauer, Julie Martin du Theil, Gabriele Hierdeis, L'Orfeo Barockorchester, Michi Gaigg; 2 CDs cpo 777752-2; Live 2012 (147') – Rezension von Remy Franck

Telemanns Oper ‘Miriways’ behandelt einen schon zu des Komponisten Lebzeiten aktuellen politischen Stoff. Nur wenige Jahre vor der Uraufführung am 26. Mai 1728 an der Hamburger Gänsemarktoper trug sich im fernen Persien Folgendes zu: Mir Wais – ein Stammesfürst aus dem afghanischen Kandahar, erkannte die militärische Schwäche der persischen Dynastie und rebellierte erfolgreich gegen die Besatzung. Read More →

Franz Schubert: Sonate 'Arpeggione', D. 821; Robert Schumann: Fünf Stücke im Volkston, op. 102: Claude Debussy: Sonate pour violoncelle et piano; Benjamin Britten: Sonata in C; Gautier Capuçon, Cello, Frank Braley, Klavier; 1 CD Erato 50999 9341582 8; 2012/13 (74'29) – Rezension von Guy Wagner

Zuerst ist man erstaunt: Da geben die beiden exzellenten französischen Musiker ihrer neuen CD  den ‘reißerischen’ Titel ‘Arpeggione’, und dann ist auf ihr nur ein einziges Werk von Franz Schubert. Hinzu kommen Schumann, Debussy und Benjamin Britten. Dabei haben die vier Komponisten doch recht wenig miteinander zu tun. Warum also diese Kombination? Darüber klärt uns das Booklet auf: Es ist eine Hommage an Mstislav Rostropovich und Benjamin Britten, dessen 100. Geburtstag die Musikwelt bekanntlich 2013 gefeiert hat. Beide haben diese Werke zusammen für die Schallplatte aufgenommen… in legendären Einspielungen. Read More →

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