Instrumental Theatre of Affects; Carl Philipp Emmanuel Bach: Hamburger Symphonien Nr. 1-6 Wq 182 + Finale aus Sonate Wq 63/6 (H. 75) + Fantasia Wq 59/5 (H. 279) + Fantasia Wq 117/13 (H. 225); Marcin Swiatkiewicz: Fantasia (Improvisation); Arte dei Suonatori, Marcin Swiatkiewicz; # BIS 2459; Aufnahme 08.2022, Veröffentlichung 05.04.2024 (84'46') - Rezension von Remy Franck

1768 hatte Carl Philipp Emanuel Bach seinen Posten am Hofe Friedrichs II. in Berlin aufgegeben und war nach Hamburg umgezogen, wo er die Nachfolge seines Taufpaten Georg Philipp Telemann antrat und musikalisch regelrecht aufblühte. Das äußert sich z.B. in den sogenannten 6 Hamburger Sinfonien, über die Dirigent Riccardo Minasi einmal sagte: « Die sechs Sinfonien, die Bach für van Swieten komponiert hat, sind absolut verrückt. Read More →

Yundi Li - Mozart (The Sonata Salzburg Project); Wolfgang Amadeus Mozart: Klaviersonaten Nr. 8 a-Moll KV 330, Nr. 11 A-Dur KV 331, Alla turca, Nr. 14 c-Moll KV 457 + Fantasie c-Moll KV 475; Yundi Li, Klavier; # Warner 505419793485; Aufnahme 11.2023, Veröffentlichung 05.04.2024 (81') – Rezension von Remy Franck

Warum? Warum bringt ein Label so ein Album auf den Markt? Warum spielt der chinesische Pianist Yundi Li dieses Mozart-Programm und nennt es großspurig The The Sonata Salzburg Project? Wollte er zeigen, dass man Mozart sehr ruhig, bedacht und einfach nur flüssig spielen kann, quasi ohne dynamischen Veränderungen, absolut sachlich und gefühlsfrei? Nur um der puren Schönheit willen? Dieses saft- und kraftlose Mozart-Programm ist das langweiligste, das ich seit Jahren gehört habe. Read More →

John D. Gottsch: Klaviertrio Founders + Three Improptus für Cello und Klavier + Scenes from Lausanne für 4 Fagotte + Bagatelles für Violine und Klavier + Klavierquintett Maryland Hunt;  Katherina Chatzinikolau, Dana Bostedt, Violine, Roger Morello Ros, Cello, Tobias Haunhorst, Klavier, Odysseas Lavaris, Bratsche, The Lippe Bassoon Quartet; # Hänssler Classic HC23077; Aufnahme 10.2022 & 05.2023, Veröffentlichung  05.04.24 (77’53) - Rezension von Alain Steffen

Ich habe dieses Album blind abgehört und dachte, ich hätte es mit einem Komponisten des späten 19. oder frühen 20. Jahrhunderts zu tun. Der amerikanische, in Florida lebende Komponist John D. Gottsch ist aber erst 1950 geboren. Seine Musik ist trotzdem sehr tonal und im klassischen Stil komponiert, so dass es so manchem Fervent zeitgenössischer Musik übel aufstoßen wird, was aber den flotten und originellen Kompositionen nichts anhaben kann, vorausgesetzt, man kann sich als Hörer auf diese einfache Art von Musik einlassen. Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 3 d-Moll; Nathalie Stutzmann Alt, Tölzer Knabenchor, Chor des Bayerischen Rundfunks, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; # BR Klassik 900194; Live-Aufnahme 12.2010, Veröffentlichung 05.04.2024 (97'31) - Rezension von Remy Franck

Es dauerte recht lange, bis sich diese Aufführung von Mahlers 3. Symphonie bei mir einklinkte. 75 Minuten lang hörte ich bloß zu, stellte sachlich fest, dass Jansons Kontrolle der Materie souverän ist, mit einer guten Balance und einem guten Niveau des Orchesters und der Vokalisten. Mehr ist da aber nicht, und das ist nicht einmal so viel als in Jansons’ Aufnahme desselben Werkes mit dem Concertgebouworkest, die vitaler und leidenschaftlicher ist. Read More →

Maurice Ravel: Le Tombeau de Couperin + Ma mère l'oye + Pavane pour une infante défunte; OBC Barcelona Symphony Orchestra, Ludovic Morlot;  L'Auditori LA-OBC-007; Aufnahme 07.2023, Veröffentlichung 05.04.2024 (59'11) - Rezension von Remy Franck

Das Symphonieorchester Barcelona (OBC) und sein Musikdirektor Ludovic Morlot wollen zwischen April 2024 und Dezember 2026 das gesamte Orchesterwerk mit den beiden Opern von Maurice Ravel auf sechs CDs veröffentlichen. Es handelt sich um eine langfristige Zusammenarbeit zwischen OBC und Ravel Edition, d.h. die Werke werden mit den revidierten Ausgaben aufgenommen. Das erste Album liegt nun vor und legt gleich die Messlatte hoch. Read More →

Helmut Lachenmann: My Melodies, Musik für acht Hörner und Orchester, Ausschnitte mit charakteristischen Stellen, Helmut Lachenmann im Gespräch mit Johann Jahn; Horngruppe des Symphonieorchesters des BR (Carsten Duffin, Ursula Kepser, Thomas Ruh, Ralf Springmann, Norbert Dausacker, François Bastian, Marlene Pschorr (Gast), Marcin Sikorski), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Matthias Hermann; # musica viva 900643; Aufnahme 06.2023, Veröffentlichung 05.04.2024 (68'26) – Rezension von Uwe Krusch

Kunst als Idylle wird man bei Helmut Lachenmann nicht finden. Und insofern führt auch ein Titel wie My Melodies eher aufs Glatteis als zum Ziel. Über fünf Jahrzehnte dauerte es, bis Lachenmann diesen Begriff, den sein Lehrer Nono abgelehnt hatte, verwenden konnte. Und noch mehr, es geht um den Umgang mit melodienartigen Gebilden, nicht um sie selbst. Können auch Pauken oder Geräusche eine Melodie formen? Wie sang schon Frank Sinatra: I did it my way. Und so könnte man auch die Herangehensweise von Lachenmann verstehen. Read More →

Anton Bruckner: The Complete Versions Edition; Symphonie Nr. 7 E-Dur WAB 107; ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Markus Poschner; # Capriccio C 8091; Aufnahme 12.2023, Veröffentlichung 05.04.2024 (59'22) - Rezension von Remy Franck

Diese Interpretation von Bruckners Siebter Symphonie ist ungemein spannend, weil sie sich sehr von vielen anderen unterscheidet. Es gibt in ihr keine rein klangliche Opulenz und vor allem nichts Würde- und Weihevolles. Mit nicht einmal sechzig Minuten ist Poschner auch in Sachen Tempo auf der schnellen Seite. Read More →

Robert Schumann: Davidsbündlertänze, op. 6 + Toccata, op. 7 + Arabeske, op. 18 + Faschingsschwank aus Wien, op. 26; Sergei Tanin, Klavier; # Prospero PROSP0092; Aufnahme 02.2021, Veröffentlichung 05.04.2024 (71'33) - Rezension von Remy Franck

Der in der Schweiz lebende Sergei Tanin überrascht mit einem sehr persönlichen Zyklus von Schumanns Davidsbündlertänzen, die er extrem kontrastiert. Florestan agiert wild, fieberhaft, oft wirkt er wie gehetzt, wohingegen die Poesie des « milden’ Eusebius gedehnt dargestellt wird. Read More →

Serge Rachmaninov: Etudes-Tableaux op. 39 Nrn. 1, 2, 5 & 6 + Etudes-Tableaux op. 33 Nrn 2, 3 & 5 + Préludes op. 23 Nrn. 1, 5, 6 & 7 + Préludes op. 32 Nrn. 5, 6 &12; Elégie (aus Cinq morceaux de fantaisie op. 3); Kreisler-Rachmaninov: Liebesleid; Valentin Magyar, Klavier; # Hungaroton HCD 32896; Aufnahme 10.2023, Veröffentlichung 05.04.2024 (57') - Rezension von Remy Franck

Wenn Valentin Magyar Klavier spielt, erklingt Musik, die etwas zu sagen hat. Er sitzt am Klavier wie ein Poet und erzählt Geschichten. Er lässt sie aufblühen und schmückt sie mit einer wirklich stupenden Virtuosität aus. Einfach atemberaubend ist, welche Fülle an Noten dabei zu Gehör kommt, welche dynamischen Kontraste er produzieren kann. Read More →

John Adams: City Noir (2009) + Fearful Symmetries (1988) + Girls of the Golden West – Lola Montez Does the Spider Dance (2016, rev. 2020); ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Marin Alsop; # Naxos 8.559935; Aufnahmen 05, 06 & 12.2022, Veröffentlichung 05.04.2024 (69'09) - Rezension von Remy Franck

Dieses monographische Adams-Programm beginnt mit City Noir, dem Komponisten nach « eine Sinfonie, die von dem besonderen Ambiente und der ganz eigenen Stimmung der sogenannten ‘Noir’ Filme aus Los Angeles inspiriert wurde. (…) Meine Musik ist eine Hommage nicht in erster Linie an die Filmmusik dieser Zeit, sondern eher an die grundsätzlichere Ästhetik dieser Ära. » Read More →

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