Antoine Dauvergne: Les Troqueurs, La Double Coquette (Arr. Gérard Pesson); Jaël Azzaretti, Isabelle Poulenard, Alain Buet, Benoît Arnould, Mailys de Villoutreys, Robert Gretchell, Ensemble Amarillis, Héloïse Gaillard & Violaine Cochard; 2 CDs NoMadMusic NMM017; 2011/14 (11'34) – Rezension von Remy Franck

Die Erzählungen von Jean de la Fontaine sind weitaus weniger populär als seine Fabeln. Eine dieser Erzählungen diente aber Antoine Dauvergne (1713-1797) als Vorlage für seine komische Oper ‘Les Troqueurs’, für die Jean Joseph Vade (1719-1759) das Libretto schrieb. Die 1751 uraufgeführte Oper hat nur vier Figuren: Lubin der mit Margot verlobt ist, diese aber letztlich für ein bisschen zu flatterhaft hält. Sein Freund Lucas ist mit Fanchon verlobt, die jedoch für sein Empfinden zu zurückhaltend ist. Die beiden Männer entscheiden, die Partnerinnen auszutauschen und informieren ihre Verlobten. Read More →

Philippe Chamouard: Symphonie No. 6 (La montagne de l'âme), Les Rêves de l'ombre; Transsylvanisches Symphonieorchester Cluj-Napoka , Alain Pâris; 1 CD Triton TRI331197: 11/14 (64'38) – Rezension von Remy Franck

Der französische Komponist Philippe Chamouard (*1952) macht es sich nicht leicht: er komponiert nicht abstrakt und nach intellektuellen Regeln – was mehr Technik verlangt als Musikalität – sondern gemäß seiner Inspiration. Diese, so sagt er selber, steht in seiner harmonischen Sprache in Verbindung mit Klangästhetik, Humanismus und Spiritualität. Das zeigt sich sehr deutlich in der 6. Symphonie ‘La montagne de l’âme’ (Der Berg der Seele), die 2005 entstand und 2014 uraufgeführt wurde. Read More →

Argentum et Aurum (Musical Treasures from the Early Habsburg Renaissance); Els Janssens-Vanmunster, Raitis Grigalis, Ensemble Leones, Marc Lewon; 1 CD Naxos 8.573346; 2013 (78’37) – Rezension von Manuel Ribeiro

‘Argentum et Aurum’, Silber und Gold, ist eine Sammlung von Werken aus der frühen Renaissance und das Resultat eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts der Universität Wien unter dem Motto ‘Musikleben des Spätmittelalters in der Region Österreich (ca. 1350 – 1520)’. Read More →

Jean Sibelius: Lemminkäinen Legends, Pojohla‘s Daughter; Finnish Radio Symphony Orchestra, Hannu Lintu; 1 SACD Ondine 1262-5; 10 & 11/14 (61’40) - Rezension von Alain Steffen

Alle Jahre wieder erscheint eine Aufnahme von Jean Sibelius’ Tondichtung ‘Lemminkäinen’. Zu meinen Favoriten gehören die Einspielungen von Salonen und dem ‘Los Angeles Philharmonic’ (die modernste), von Petri Sakari und dem ‘Iceland Symphony Orchestra’ (die dynamischste) und Mikko Franck und dem ‘Swedish Radio Symphony Orchestra’ (die romantischste). Read More →

Ernest Chausson: Poème de l'amour et de la mer, op. 19; Hector Berlioz: Les Nuits d'été, op. 7; Henri Duparc: Le Manoir de Rosemonde, L'Invitation au voyage, Chanson triste; Soile Isokoski, Sopran, Helsinki Philharmonic Orchestra, John Storgards; 1 CD Ondine ODE12612; 2014 (64'10) – Rezension von Remy Franck

Wenn jemand nicht gewusst haben sollte, dass Ernest Chausson ein Bewunderer Richard Wagners war, wird hier mit der Nase drauf gestoßen. John Storgards ‘wagnerisiert’ die Komposition sehr, und überhaupt finde ich das Orchester in dieser Aufnahme klanglich weitaus interessanter als Soile Isokoski, von deren Gesang man kein einziges Wort versteht. Als Vokalise war das Stück aber wohl ebenso wenig gedacht wie die ‘Nuits d’été’ von Hector Berlioz, in der sich die opulent-warme Stimme mit dem Orchesterklang etwas unglücklich vermischt, weil Storgards viel feiner zeichnet als die Sängerin. Read More →

Georg Friedrich Händel: Triosonaten op. 5 Nr. 1-7; Al Ayre Espanol, Eduardo Lopez Banzo, Cembalo & Dirigent; 1 CD Challenge Classics; 2014 (76'34) – Rezension von Remy Franck

« Händel war ein Mensch, der das Leben zu genießen verstand, und seine Musik strahlt genau diese Lebensfreude aus. » Das sagt Eduardo Lopez Banzo, der Spiritus Rector und Dirigent von ‘Al Ayre Espanol’, und dieser Lebensfreude scheint er auch in den Triosonaten op. 5 nachzuspüren, die Händel 1739, also lange nach seiner Italien-Reise aus älterem Material zusammenkomponierte, weil sein Verleger Walsh ihm Kammermusik bestellt hatte und der Komponist nur Zeit und Lust für einige Arrangements hatte. Read More →

Leonardo Vinci: Catone in Utica; Max Emanuel Cencic (Arbace), Franco Fagioli (Cesare), Juan Sancho (Catone), Valer Sabadus (Marzia), Martin Mitterrutzner (Fulvio), Vince Yi (Emilia), Il Pomo d'Oro Riccardo Minasi; 3 CDs Decca 4788195; 3/14 (233'42) – Rezension von Remy Franck

Nach dem Erfolg von Leonardo Vincis ‘Artaserse’ wird jetzt mit ‘Catone in Utica’ (1728) eine weitere Vinci-Oper auf ein Libretto von Pietro Metastasio der Vergessenheit entrissen. Read More →

Robert Schumann: Genoveva; Dietrich Fischer-Dieskau (Siegfried), Edda Moser (Genoveva), Peter Schreier (Golo), Gisela Schröter (Margaretha), Siegfried Vogel (Drago), Siegfried Lorenz (Hidufus), Rundfunkchor Berlin, Gewandhausorchester Leipzig, Kurt Masur; 2 CDs Brillant Classics 95117; Stereo; 1978 (126’03) – Rezension von Manuel Ribeiro

Robert Schumanns spröder Oper ‘Genoveva’ kann nur ein motiviertes Opernteam zu richtigem Leben verhelfen. Kurt Masur hatte ein solches Ensemble als er 1978 das Werk aufnahm. Die Solopartien sind hervorragend besetzt und Orchester und Chor glänzen unter Masurs zupackendem Dirigat. Die Wiederveröffentlichung der zu DDR-Zeiten entstanden Aufnahme muss man ausdrücklich begrüßen. Read More →

IMMER NOCH SPANNEND
Christian Tetzlaff, ‘Artist of the Year 2015’ der ICMA, hat 2005 mit David Zinman und dem Tonhalle-Orchester Zürich ein heute, zehn Jahre später, immer noch aktuelles und in seiner rhythmischen Frische und unromantischen Beseeltheit faszinierendes Beethoven-Konzert aufgenommen. Zusammen mit den Romanzen hat es Sony nun an Brilliant Classics lizensiert, wo es für wenig Geld zu haben ist. Wer’s nicht hat, soll zugreifen, denn diese Interpretation ist eine der spannendsten, die je auf Tonträger festgehalten wurden (94857)! Read More →

Félicien David: Le Désert (Fassung ohne Sprecher; Vollständige Fassung mit Rezitation); Cyrille Dubois, Tenor, Zachary Wilder, Tenor, Jean-Marie Winling, Sprecher, Accentus, Orchestre de Chambre de Paris, Laurence Equilbey; 2 CDs Naïve V5405; 5/14 (94'30) - Rezension von Remy Franck

Nach der Premiere von ‘Le Désert’, 1844 in Paris, schrieb Hector Berlioz, Félicien David sei ein Genie. Das war einer der vielen Geistesblitze des Franzosen, deren Bedeutung von der Geschichte relativiert wurden. Auch jetzt, nach der immerhin schon zweiten Aufnahme des Werks, wird keiner von einem absoluten Geniestreich reden. Aber die Musik ist letzlich doch sehr charakteristisch und verdient, gehört zu werden. Read More →

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