Jean Sibelius: Lemminkäinen Legends, Pojohla‘s Daughter; Finnish Radio Symphony Orchestra, Hannu Lintu; 1 SACD Ondine 1262-5; 10 & 11/14 (61’40) - Rezension von Alain Steffen

Alle Jahre wieder erscheint eine Aufnahme von Jean Sibelius’ Tondichtung ‘Lemminkäinen’. Zu meinen Favoriten gehören die Einspielungen von Salonen und dem ‘Los Angeles Philharmonic’ (die modernste), von Petri Sakari und dem ‘Iceland Symphony Orchestra’ (die dynamischste) und Mikko Franck und dem ‘Swedish Radio Symphony Orchestra’ (die romantischste). Daneben braucht sich diese Neueinspielung mit dem ‘Finnish Radio Symphony Orchestra’ unter Hannu Lintu nicht zu verstecken. Auf der einen Seite vereint sie die Modernität eines Salonen und die Dynamik eines Sakari, auf der anderen geht sie ihren eigenen Weg und erreicht eine Tiefe und erzählerische Kraft, wie sie in keiner der genannten Einspielungen enthalten ist. Lintus Sibelius ist eher düster, erst in ‘Lemminkäinens Rückkehr’ lichtet sich das Klangbild zu einem strahlenden Orchesterklang.

Der ‘Schwan von Tuonela’ beeindruckt durch seine kargen Farben, während die beiden langen Sätze ‘Lemminkäinen und die Mädchen auf der Insel’ und ‘Lemminkäinen in Tuonela’ die Musik insbesondere in der Tiefe und in den Zwischenstimmen ausloten und durch Lintus kluge Gestaltung einen sehr narrativen Charakter bekommen.

Diese klanglich hervorragende Aufnahme wird durch ihre individuelle Leseart in erster Linie jeden Sibelius-Kenner und –Liebhaber begeistern.

Finnish conductor Hannu Lintu delivers a fully convincing, yet very personal account of both Lemminkäinen Legends and Pojohla‘s Daughter. Excellent orchestral paying and superb sonics consolidate the positive impression.

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