Johannes Brahms: Streichsextette Nr. 1 op. 18 + Nr. 2 op. 36; Mandelring Quartett, Roland Glassl (Viola), Wolfgang Emanuel Schmidt (Violoncello); 1 CD Audite 97.715; Aufnahme 12/2016, Veröffentlichung 03/2017 (71'41) – Rezension von Uwe Krusch

Die Sextette von Johannes Brahms blicken beide zurück. Während der Rückblick im ersten Sextett in B-Dur, op. 18, musikalischer Natur ist – der langsame Variationssatz enthält Anklänge an die Chaconne in d-Moll für Solovioline von Johann Sebastian Bach und an die Variationen für Klavier c-Moll von Ludwig van Beethoven -, ist derjenige im zweiten sehr persönlich. Read More →

**** - Alicia Terzian: Carmen Criaturalis + Canto a Mi Misma + Off the Edge + 3 Piezas, Op. 5; Alexander Mikhalev, Bariton, Vox Futura, Choir of the Art College of Krasnoyarsk, Siberian State Symphony Orchestra; Vladimir Lande & Andrew Shenton; 1 CD Navona Records NV6088; Aufnahmen 09/2016, Veröffentlichung 06/2017 (50'59) – Rezension von Remy Franck

Diese CD porträtiert die 1934 geborene argentinische Komponistin Alicia Terzian. Das erste Werk, ‘Carmen Criaturalis’, wurde 1970 komponiert und wird von der Komponistin als Beginn der Spektralmusik angesehen. Doch irgendwie verbittert sagte sie einmal in einem Interview: « It is a spectral work and they have not recognized it… because I am a woman… ». ‘Carmen criaturalis’ ist ein Konzert für Horn, Streichorchester und Schlagzeug. Es mischt sehr raffiniert und zugleich auch emotional die oft lyrischen, auf Mikrotönen beruhenden Texturen. Read More →

Johann Sebastian Bach: Die Kunst der Fuge; Ensemble L’arte della Fuga; 2 CDs Oehms Classics 1854; Aufnahmen 07 & 10/2016, Veröffentlichung 05/2017 (113'38) – Rezension von Uwe Krusch

‘Die Kunst der Fuge’ von Johann Sebastian Bach ist durch und durch ein Rätsel. Als letztes Werk konnte Bach sie nicht vollenden. Er beschäftigte sich seit 1742 mit dieser Komposition, und es kann angenommen werden, dass diese Fuge als Jahresbeitrag für die Mizlersche ‘Correspondierende Societät der musicalischen Wissenschaften’ gedacht war. Read More →

Manuel de Falla: Nächte in spanischen Gärten für Klavier & Orchester + Der Dreispitz (El sombrero de tres picos) + Interlude & Dance aus La vida breve + Danza ritual del fuego aus El amor brujo; Mari Kodama (Klavier), Sophie Harmsen (Mezzosopran), Orchestre de la Suisse Romande, Kazuki Yamada; 1 SACD Pentatone PTC 5186598; Aufnahme 07/2016, Veröffentlichung 26/05/2017 (72'59) – Rezension von Remy Franck

Der erste Eindruck dieser Veröffentlichung ist der akustische: die Pentatone-Techniker haben im Surround-Klang den Zuhörer ins Orchester gesetzt, und die Streicherklänge schwirren einem ums Ohr in wohlig schwellenden und abschwellenden Formen, sinnlich, exotisch und ungemein stimmungsvoll. In diesen üppigen und schwelgerischen Ortchesterklang ist Mari Kodamas viel sachlicherer, virtuos tanzender Klavierklang eingebettet. Read More →

Winter's Warmth: Contemporary Works for Orchestra; Andrew Schultz: Falling Man/Dancing Man Op. 68; John Carollo: Let Freedom Ring, The Transfiguration of Giovanni Baudino; R. Barry Ulrich: Russian Winter; J. A. Kawarsky; Episodes for Piano and Orchestra; Karel Martinek, Orgel, Moravian Philharmonic Orchestra, Petr Vronsky, Peter Laul, Klavier, St. Petersburg State Symphony Orchestra, Vladimir Lande; 1 CD Navona Records 6091; Aufnahmen 03 + 09/2016, Veröffentlichung 04/2017 (58'57) – Rezension von Remy Franck

Sehr unterschiedliche symphonische Werke von zeitgenössischen Komponisten bilden das Programm dieser CD. ‘Falling Man/Dancing Man’, 2005 vom Australier Andrew Schultz komponiert, wurde durch zwei sehr gegensätzliche  Fotos inspiriert, eines von einem Mann, der am 11. September 2001 vom ‘World Trade Center’ in den Tod stürzt, und ein zweites, das ein Befreiungsfest im 2. Weltkrieg zeigt. Read More →

Tomasz Jakub Opalka: Collisions of the Matter (2012) + Symphony No. 2, Emerge (2014) + D.N.A. Bass clarinet concerto (2012) + Quadra (2007); Polish Sinfonia Iuventus Orchestra, Krzysztof Slowinski, Jadwiga Czarkowska, Bassklarinette, Chamber Orchestra of the Chain X Festival, Wojciech Michniewski , Polish Radio Symphony Orchestra (POR), Lukasz Borowicz; 1 CD Warner 0190295883225; Aufnahmen 2008-2014, Veröffentlichung 04/2017 (61'38) – Rezension von Norbert Tischer

Der 1983 in Polen geborene Komponist Tomasz Jakub Opalka, in Warschau und in Los Angeles ausgebildet, schreibt für den Konzertsaal ebenso wie für den Film und teilt seine Aktivitäten entsprechend zwischen seinem Heimatland und den USA auf. Read More →

Sehr persönliche Debüt-Platte
Auf ihrer Debüt-Platte bei Oehms Classics stellt sich die 22-jährige deutsche Pianistin Elisabeth Brauss mit sehr persönlichen Interpretationen vor. Beethovens Siebte Sonate spielt sie mit viel Impetus, und in Prokofievs 2. Sonate zeigt sie mit beeindruckender Rhythmik, wie sehr der Komponist sich mit diesem Werk von  Rachmaninov befreite. Read More →

Piotr Tchaikovsky: Serenade für Streicher op. 48, Souvenir de Florence op. 70, Valse sentimentale op. 51 Nr. 6 für Cello & Streicher, Oktober aus Die Jahreszeiten op. 37a für Cello & Streicher, Nocturne op. 19 Nr. 4 für Cello & Streicher; Metamorphosen Berlin, Wolfgang Emanuel Schmidt, Ltg. & Cello; 1 CD Sony Classical 88985422242; Aufnahme 07+12/2016. Veröffentlichung 04/2017 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

In Sachen ‘Streicherserenade’ von Tchaikovsky bin ich wohl etwas schwierig und habe mit dieser Musik eigentlich sehr oft Verdauungsschwierigkeiten. Ich mag nicht, wenn sie in zu viel Fett zubereitet wird, anders gesagt, wenn es ihr an Leichtigkeit und Eleganz fehlt und wenn etwas zu stark auf die Gefühlstube gedrückt wird. Read More →

Johannes Brahms: Klavierquintett op. 34; Robert Schumann: Streichquartett Nr. 1 a-moll op. 41 Nr. 1; Menahem Pressler, Klavier, Pacifica Quartet; 1 CD Cedille CDR90000170; Aufnahmen 2014/2016, Veröffentlichung 03/2017 (71'39) – Rezension von Remy Franck

Das Klavierquintett von Johannes Brahms wird in dieser Aufnahme vom 1994 gegründeten ‘Pacifica Quartet’ sowie Altmeister Menahem Pressler gespielt, der zum Zeitpunkt der Aufnahme 91 Jahre alt war. Und in diesem Alter spielt man nicht mehr wie ein junger Löwe. Pressler gab wohl die sehr moderaten Tempi vor, denn vom ‘Pacifica Quartet’ hätte man sich ein etwas dynamischeres Musizieren erwartet. Read More →

Jivaro's Works; Robert Schumann: Waldszenen (Nr. 7, Vogel als Prophet); Edvard Grieg: Peer Gynt Suiten Nr. 1 & 2; Claude Debussy: 11 Nocturnes, L. 91: II. Fêtes; Igor Stravinsky: Suite de l'oiseau de feu; Erik Satie: Gymnopédie No. 1; Hector Berlioz: La damnation de Faust (Teil IV, Scène XV: D'amour l'ardente flamme (Arr. Etienne Lamaison); Wakani 1-4 (Improvisationen); Ensemble Zellig; 1 CD Klarthe K041; Aufnahme 09/2015, Veröffentlichung 21/04/2017 (75'14) - Rezension von Remy Franck

Durch die ‘Reduktion’ von Menschenköpfen auf etwa ein Drittel ihrer originalen Größe erhielten die Jivaro-Indianer sogenannte Tsantzas, rituelle Objekte, in denen der Geist der Getöteten eingeschlossen wurde und die siegreichen Kämpfer vor der Rache des Getöteten beschützten. ‘Jivaro’s works’ nennt das französische Ensemble Zellig seine musikalischen Reduktionen und will sich damit offenbar vor der Rache der Komponisten schützen, deren Musik für dieses Programm reduziert wurde. Read More →

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