Wie bereits gestern gemeldet, ist die Wahl des Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker gescheitert. In einer zweiten Pressemitteilung heißt es seitens Orchestervorstand Peter Riegelbauer: « Nach einer Orchesterversammlung, die 11 Stunden gedauert hat, sind wir leider zu keinem Ergebnis gekommen. Es gab gute und lebhafte Diskussionen und mehrere Wahlgänge. Aber wir konnten uns leider auf keinen Dirigenten einigen.“ Read More →

Serge Dorny
© Matthias Creutziger

Am Landgericht Dresden beginnt heute der Prozess um die Entlassung des Semperoper-Intendanten Serge Dorny. Dieser war im Februar 2014 fristlos entlassen worden – sechs Monate vor seinem Amtsantritt. Das Sächsische Kunstministerium begründete die Kündigung mit einem Vertrauensverlust. Dorny sieht sich hingegen als Opfer eines Kompetenzgerangels mit Dirigent Christian Thielemann. Das Gericht muss nun aufgrund einer Klage Dornys prüfen, ob die vom Freistaat Sachsen geltend gemachten Gründe eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen.

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9; Philharmoniker Hamburg, Simone Young 1 SACD Oehms Classics OC 693; Live 10/14 (59'01) – Rezension von Remy Franck

Der erste Satz dieser Aufnahme von Anton Bruckners Neunter Symphonie zeigt Simon Young als Dirigentin, die das Lyrische der Musik maximal herausarbeitet. Das führt zu manchmal neuartig klingenden Klanglinien, die, genau wie andere Interpretationsmerkmale, das Interesse an einer in ihrer Gesamtwirkung freilich nicht besonders eindringlichen Aufführung wachhält. Aber allein ein breiter, großer Brucknerklang ist etwas Schönes. Read More →

Dmitri Shostakovich: Preludes op. 34 Nr. 2, 6, 10, 12, 13, 15-22, 24 für Violine & Klavier (Arr. Dmitri Tsyganov); Sergei Prokofiev: Visions fugitives op. 22 für Violine & Klavier (Arr. Viktor Derevianko); Kurt Weill: 7 Stücke aus Die Dreigroschenoper für Violine & Klavier (Arr. Stefan Frenkel); Benjamin Schmid, Violine, Lisa Smirnova, Klavier; 1 CD Ondine ODE 1253-2; 2014 (54'23) – Rezension von Remy Franck

Ein recht ungewöhnliches, aber durch und durch spannendes Programm spielen der Geiger Benjamin Schmid und die Pianistin Lisa Smirnova auf einer CD von Ondine: Dargeboten werden nur Bearbeitungen: Zunächst gibt es 14 der 19 Präludien, die Dmitri Tsyganov aus Dmitri Shostakovichs Op.34 arrangierte. Die Interpretationen haben viel narrative Kraft und werden mit kommunikativer Spannung gespielt. Prokofievs Klavierstücke ‘Visions fugitives’ gibt es in einer brillanten Bearbeitung von Viktor Derevianko, die die beiden Musiker effektvoll und mit unbändigem Spieltrieb zu größter Wirkung bringen. Read More →

Philharmonie Berlin

« Die heutige Wahl eines Nachfolgers von Sir Simon Rattle als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker ist ohne Ergebnis geblieben. Über das weitere Vorgehen halten wir Sie auf dem Laufenden. » Um 21.37 Uhr erreichte uns diese knappe Pressemitteilung der Berliner Philharmoniker. Anfangs wurde angekündigt, das Ergebnis der Wahl in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem sei für 14 Uhr zu erwarten. Doch bis dahin hatten die 124 wahlberechtigten Orchestermitglieder hinter verschlossenen Türen keinen Nachfolger für Sir Simon Rattle bestimmt. Read More →

Philharmonie Berlin

Nach monatelangen überflüssigen und oft törichten Spekulationen traten die Berliner Philharmoniker heute Morgen in der Jesus-Christus-Kirche – einst Karajans bevorzugter Aufnahmeort – zusammen, um den Nachfolger für den 2018 abtretenden Simon Rattle zu bestimmen. Eine Mehrheit der 124 wahlberechtigten Musiker konnte zunächst nicht erreicht werden. Das Ergebnis war für 14 Uhr erwartet worden, doch auch quasi drei Stunden später liegt noch kein Name vor. Der zu bestimmende Chefdirigent folgt auf Hans von Bülow, Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan, Claudio Abbado und Simon Rattle.

Palau de les Arts, Valencia
Photo: Remy Franck

Zubin Mehta (79) ist erzürnt über die im Januar erfolgte Entlassung der österreichischen Intendantin Helga Schmidt am ‘Palau de les Arts’ in Valencia. In einem Interview mit der österreichischen Agentur APA sagte der Dirigent, er werde nicht mehr an dem spanischen Opernhaus dirigieren, bis Schmidt nicht Gerechtigkeit widerfahren sei. Für den Vorwurf der Veruntreuung öffentlicher Gelder gebe es bislang keine Beweise. Er sieht hinter den Ermittlungen gegen die Intendantin ein « politisches Komplott ».

Szczecin Philharmonic Hall
(c) Filip Kacalski

The EU Prize for Contemporary Architecture, the Mies van der Rohe Award, was presented to the Philharmonic Hall in Szczecin over the weekend. The hall was designed by Barcelona-based studio Barozzi/Veiga. “This winning project finds a convincing formal and spatial strategy for a city which strives for a better future in a fast changing economy and social patterns,” the jury said. The building was hailed for “delivering a dignity to urban life and at the same time enhancing the city’s specific historical identity with a contemporary ‘monument’.”

Felix Mendelssohn Bartholdy: String Quartets, Vol. I (Quartette Nr. 1 op. 12 & 4 op. 44/2, Quartett Es-Dur (1823); Escher String Quartet (Adam Barnett-Hart, Aaron Boyd, Pierre Lapointe, Dane Johansen); 1 SACD BIS-1960; 4/14 (80'10) – Rezension von Remy Franck

An Aufnahmen der Mendelssohn-Quartette besteht eigentlich kein Bedarf, und wenn eine Neuaufnahme dennoch für höchste Aufmerksamkeit sorgt, dann weil neue Aspekte zutage treten. Und davon gibt es genug in dieser Aufnahme des amerikanischen ‘Escher String Quartet’, dessen Name ja schon Programm ist: er bezieht sich auf den niederländischen Graphiker Maurits Cornelis Escher, der sich mit der Darstellung perspektivischer Unmöglichkeiten, optischer Täuschungen und multistabiler Wahrnehmungsphänomene befasste, die trotz ‘Unmöglichkeit’ immer ein Ganzes ergaben. Read More →


Jean Françaix: Konzert für 2 Klaviere & Orchester; Francis Poulenc: Konzert für 2 Klaviere & Orchester, Les Animaux Modèles (Suite); Mona Bard, Rica Bard, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Ariane Matiakh; 1 CD Capriccio C 5237; 2014 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Mit viel Leichtigkeit, Schwung und Eleganz begegnen Mona und Rica Bard dem Doppelkonzert von Jean Françaix, wohl wissend, dass diese neoklassische Musik echt französischen Charakters ist, fein, brillant und mit einer guten Portion Humor, ja sogar Ironie. Sie reflektiert das Vergnügen, das der Komponist beim Komponieren empfand, weil er nicht, wie er sagte, die « Autobahnen des Intellekts, sondern die Waldwege » wählte. Read More →

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