 Franz Schubert: Späte Klavierwerke Vol. 3; Klaviersonaten Nr. 18 & 19 (D. 894 & 958); Andrea Lucchesini, Klavier; 1 CD Audite 97.767; Aufnahme 10/2019,   Veröffentlichung 02/10/2020 (73'52) - Rezension von Remy Franck
								
					Franz Schubert: Späte Klavierwerke Vol. 3; Klaviersonaten Nr. 18 & 19 (D. 894 & 958); Andrea Lucchesini, Klavier; 1 CD Audite 97.767; Aufnahme 10/2019,   Veröffentlichung 02/10/2020 (73'52) - Rezension von Remy Franck
				
			Zwei Sonaten spielt Andrea Lucchesini auf dieser Audite-CD, die mit den Nummern 18 und 19. Die achtzehnte, D. 894 von Oktober 1826, der ihr Verleger den Beinamen ‘Fantasie’ gegeben hat, ist eine von Schuberts enigmatischsten Sonaten mit einer Musik, die « zwischen Lächeln und Tränen sehr behutsam in immer neuen Varianten ihren Weg sucht », wie Guy Wagner einmal notierte. Lucchesini bleibt hier seinem Stil treu, an denen er uns gewöhnt hat. (Pizzicato-Rezension 1 & Pizzicato-Rezension 2)
Wo etwa Menahem Pressler jedem Ton, jedem Akkord nachhorcht und viel verhaltene Emotion in sein Spiel bringt, schärft Lucchesini die Kontraste und begleitet die Tränen mit dramatischen Gesten. Sein Lächeln ist abgeklärt, wenn nicht zynisch.
In der Sonate in c-Moll D. 958 benutzt der italienische Pianist seine ganze Ausdruckskraft, um der Musik jene innere Dramatik zu geben, die so charakteristisch für diese eigenwillige 19. Sonate ist. Dieser Schubert ist kein melancholischer, keiner, der traurig seinem Ende entgegenlebt, sondern der allenfalls ziemlich heftig reagiert oder sogar eher bloß als Erneuerer der Klaviersonate vorgestellt wird. Entsprechend klug schält Lucchesini die vielschichtigen Strukturen heraus und gibt jeder Wiederholung ihr Eigenleben.
 
		










 
					
				






