Am 1. August 2014 startet ein einzigartiges Projekt für die Region Luzern: Gemeinsam mit den Luzernern erarbeitet der amerikanische Komponist Tod Machover eine Sinfonie als klingendes Portrait der Stadt. Er ruft dazu auf, Klänge und Geräusche zu sammeln und dabei mitzuhelfen, die Struktur der gemeinschaftlichen Komposition zu erarbeiten. Die Uraufführung findet am 5. September 2015 im Rahmen des Lucerne Festival statt, mit dem ‘Festival Academy Orchestra’ unter der Leitung von Matthias Pintscher. Read More →

Richard Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche, Symphonia Domestica; Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle; 1 CD Oehms Classics OC 889; 2012/13 (60'13) - Rezension von Remy Franck

Als Einleitungsstück dirigiert Sebastian Weigle auf seiner zweiten Strauss-CD ‘Till Eulenspiegels lustige Streiche’, ein Werk, das er zwar detailreich gestaltet, mit dem Charme des Anekdotischen, aber ohne übergreifenden Atem.
Die ‘Domestica’ von Richard Strauss ist ein Stück, das zwischen dem Anspruch, auch in einer Tondichtung absolute Musik zu produzieren – daher der Titel ‘Symphonia’ – und der Meinung des Komponisten angelegt ist, dass alles in Musik übersetzt werden könne, also auch der Alltag einer Familie mit Familienstreitigkeiten und Glück, Frühstück und Babybadezimmer. Read More →

Gustav Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, Rückert-Lieder, Kindertotenlieder; Hermine Haselböck, Mezzosopran, Russel Ryan, Klavier; 1 CD Bridge 9341; 5/08 & 1/09 (60'34) – Rezension von Alain Steffen

Welche Sängerinnen verbinden Sie mit dem Lied-Schaffen von Gustav-Mahler? Ehrlich gesagt, mir fallen nur ganz wenige ein, die man wirklich als Mahler-Interpretinnen bezeichnen kann. Kathleen Ferrier, Christa Ludwig, Janet Baker, vielleicht noch Anne-Sofie von Otter. Umso überraschter war ich, als ich mir diese CD mit den ‘Liedern eines fahrenden Gesellen’, den ‘Rückert-Liedern’ und den ‘Kindertotenliedern’ mit der Mezzosopranistin Hermine Haselböck anhörte. Seit Christa Ludwigs Einspielungen habe ich keinen Mezzosopran mehr gehört, der diese Lieder in einer solchen Vollendung singt und sie mit einer derartigen Intensität gestaltet wie Hermine Haselböck. Read More →

Das Thema ist nicht neu. Nach dem Scheitern der Gespräche mit den Gewerkschaften und dem für heute angekündigten Streik und der damit verbundenen Absage der Bohème-Vorstellung, sieht der Intendant der Römischen Oper, Carlo Fuortes, keine andere Möglichkeit mehr, als das Haus in die Liquidierung zu führen. Sein letzter Rettungsplan sei von den Gewerkschaften nicht akzeptiert worden. Das Paradoxe daran sei, dass die aktuellen Konten einen ausgeglichenen Haushalt für das Jahr 2014 vorsehen, und die Liquidierung nur wegen ‘Altlasten’ von 33 Millionen Euro notwendig werde.

Die heutige Gala-Eröffnung der Bayreuther Festspiele mit dem ‘Tannhäuser’ musste nach gut 20 Minuten abgebrochen werden. Ein Bühnenelement hatte sich verklemmt. Der Vorhang ging runter, und es wurde eine 20-minütige Unterbrechung angekündigt.

Daniel Barenboim
Photo: Sheila Rock/EMI

« In diesem Konflikt sind wir alle Verlierer », schreibt Dirigent Daniel Barenboim heute in einer Stellungnahme zum israelisch-palästinenschen Krieg in der Tageszeitung ‘Die Welt’. Der Musiker ruft die Gegner auf,  « Mitgefühl miteinander zu haben ». Das sei unabdingbar für eine Annäherung. Es gebe keine militärische Lösung des Konflikts. Es sei kein politischer, « sondern ein menschlicher Konflikt zwischen zwei Völkern, die den tiefen und anscheinend unvereinbaren Glauben teilen, sie hätten ein Anrecht auf dasselbe kleine Stück Land, und zwar ohne das andere Volk. » Read More →

Conductor and composer Selman Ada has been appointed as the new General Director and General Art Director of the Turkish State Opera and Ballet in Istanbul. He is succeeding to Rengim Gökmen, who was dismissed from his job because of his remarks against the draft law on the Turkish Art Institution (TÜSAK). Read More →

Die Salzburger Festspiele fürchten um Sponsorengelder. Das sagt Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler im Magazin ‘News’. Sie behauptet, Mäzene, die der scheidende Intendant Pereira selbst gebracht hat, könnten unter Umständen auch mit ihm wieder gehen. Die Summe betrage « sicher mehr als eine Million für 2015. » Sie spricht in dem Interview ebenfalls von der Klage eines Wiener Nichtraucher-Aktivisten. Dieser habe die Festspiele wegen der Sponsor-Tätigkeit des Tabak-Multis JTI geklagt. Zwar lasse die Firma ihre Initialen ohne weiteren Zusatz unter die von ihr geförderten Projekte setzen, aber wenn das Gericht das dennoch als Tabakwerbung ansehe, würden die Festspiele 600.000 Euro verlieren.

Sergei Prokofiev: The Fiery Angel; Galina Gorchakova (Renata), Sergei Leiferkus (Ruprecht), Evgenia Perlasova-Verkovich (Hostess), Mikhail Kit (Porter), Larissa Dyadkova (Fortune-Teller), Evgeni Boitsov (Jacob Glock), Vladimir Galuzin (Agrippa), Yuri Laptev (Mathias), Chorus and Orchestra of the Mariinsky Theatre, Valery Gergiev; Inszenierung: David Freeman; 1 DVD Arthaus Musik 100 391; Stereo & Surround; Bild 4:3; 1993 (124') – Rezension von Manuel Ribeiro

‘The Fiery Angel’ ist ein eher unbekanntes, aber wichtiges Werk in Prokofievs Repertoire. Musik und Libretto hat der Komponist selber erstellt. Inspirationsquelle war der gleichnamige Roman von Valery Bryusov. Aus politischen Gründen wurde die Oper aus dem Jahre 1923 erst 1955 in Paris im ‘Théâtre des Champs-Elysées’ uraufgeführt, zwei Jahre nach Prokofievs Tod. Das Werk wurde nämlich während Stalins Regime als dekadent bezeichnet, gerade wie der Prosaroman von Bryusov. Vordergründig betrachtet, geht es um religiöse Hysterie und dämonische Besessenheit, doch es wird auch das Dreiecksverhältnis behandelt, das der Autor selbst mit der selbstzerstörerischen Figur seiner Geliebten, der Dichterin Nina Petrowskaja, erlebte. Read More →

Felix Mendelssohn-Bartholdy: Streichquartette Nr. 2, 3 & 6; Artemis Quartett; 2 CDs Erato 0825646366903; 5 & 9/13 (56’47, 30’54) – Rezension von Alain Steffen

Das Artemis Quartett erfreut den Zuhörer mit ebenso packenden wie schönen und wohl ausbalancierten Interpretationen der Streichquartette Nr. 2, 3 & 6 von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Zudem bietet das Quartett Interpretationen in bester Tradition, die dazu sehr musikantisch und dynamisch daherkommen. Man erlebt die vier Musiker als eingeschworenes Ensemble, bei dem sich jeder blind auf den anderen verlassen kann. Diese Vertrautheit spürt man dann auch in dem Spiel, bei dem sich die Interpreten die Noten wie Ping-Pong-Bälle zuwerfen. Read More →

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