Maria Herz: Konzert für Klavier und Orchester, op. 4 + Konzert für Violoncello und Orchester, op. 10 + Orchestersuite op. 13 + Vier kurze Orchesterstücke für großes Orchester, op. 8; Oliver Triendl, Klavier, Konstanze von Gutzeit, Cello, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Christiane Silber; # Capriccio C5510; Aufnahme 11.2022 + 06.2023; Veröffentlichung 03.05.2024 (68'26) – Rezension von Uwe Krusch

Zwei Solokonzerte und zwei Orchesterwerke kleineren Formats sind auf der Einspielung mit Werken von Maria Herz zu entdecken. Biografische Daten der zu Lebzeiten auch unter dem Vornamen ihre Mannes Albert Publizierende sind in Untenstehendem Beitrag erfahrbar.

Nach Aufnahmen mit Kammermusik lassen sich hier Orchesterwerke erleben. Selbst Theodor W. Adorno interessierte sich für ihre Musik. Von der Spätromantik ausgehend entwickelte sie ihren Stil, der einen spielerischen Charme bewahrte. So streifte sie auch Expressionismus, neue Sachlichkeit und Neobarock. Die meisten ihrer Werke blieben ungedruckt. Auffallend ist auch, dass ihre Kompositionen sehr hohe Anforderungen an die Aufführenden stellen.

Während das Klavierkonzert formal klassisch in drei Sätzen geschrieben wurde und eine halbe Stunde dauert, ist das Cellokonzert mit nur einem Satz zehn Minuten kürzer. Die vier kurzen Orchesterstücke und die Suite dauern jeweils gut eine Viertelstunde.

Oliver Triendl, immer gut für wieder zu entdeckende Komponisten oder Werke wirft sich auch hier mit exzellentem Einsatz in den Solopart und gestaltet ihn zu einer memorablen Darstellung. Nicht weniger zupackend und zugleich einfühlsam spielt Konstanze von Gutzeit das Cello in dem für ihr Instrument geschriebenen Konzert.

Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Christiane Silber ist nicht nur als Begleiter in den beiden Solokonzerten aufmerksamer und engagierter Partner der Solisten, sondern gestaltet auch die kleinformatigen beiden Orchesterstücke mit Liebe zum Detail und zur Ausformung der gestalterischen Eigenheiten der zu hörenden Kompositionen von Maria Herz.

Nach den klein besetzten Aufnahmen der zitierten Aufnahme sind hier groß besetzte Werke erstmals wieder zu erleben.

Two solo concertos and two smaller orchestral works can be discovered on this recording of works by Maria Herz. Biographical details of the composer, who also published under her husband Albert’s first name during her lifetime, can be found in the underneath mentioned articles.

After recordings of chamber music, orchestral works can be experienced here. Even Theodor W. Adorno was interested in her music. Based on late Romanticism, she developed her style, which retained a playful charm. She also touched on expressionism, new objectivity and neo-baroque. Most of her works remained unpublished. It is also striking that her compositions place very high demands on the performers.

While the piano concerto was formally written in three classical movements and lasts half an hour, the cello concerto is ten minutes shorter with just one movement. The four short orchestral pieces and the suite each last a good quarter of an hour.

Oliver Triendl, always good for rediscovering composers or works, also throws himself into the solo part here with excellent commitment and turns it into a memorable performance. Konstanze von Gutzeit plays the cello in the concerto written for her instrument with no less vigor and sensitivity.

The Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin under the direction of Christiane Silber is not only an attentive and committed partner to the soloists in the two solo concertos, but also performs the two small-format orchestral pieces with a love of detail and for shaping the artistic characteristics of the compositions by Maria Herz that can be heard.

After the small-scale recordings of the above-mentioned recording, large-scale works can be experienced here for the first time.

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