Mieczyslaw Weinberg: Sonaten für Violine und Klavier Nrn. 4, 5 & 6, Ensemble des Equilibres (Agnes Pyka, Violine, Dimitri Vassilakis, Klavier); 1 CD Arion AR 102; Aufnahme 05+06/2019, Veröffentlichung 11/2019 (54'47) – Rezension von Uwe Krusch

Die Aufnahme mit den Sonaten von Mieczyslaw Weinberg wird mit den drei späteren Sonaten abgeschlossen, nachdem die ersten drei schon  vor gut einem Jahr erschienen. Das eingespielte Duo Pyka und Vassilakis, das sozusagen die kleinste Form des Ensemble des Equilibres ausmacht, hat sich auch diesen Werken angenommen. Während der Pianist während der Rainy Days in Luxemburg mit der Piano Phase von Steve Reich auch auf der Bühne überzeugen konnte, beschränkt sich die Annäherung an das Spiel der Geigerin auf die Aufnahmen. Wie schon in der ersten Einspielung haben die beiden Künstler eine fein aufeinander abgestimmte Weise gefunden, miteinander zu agieren. Das macht den Reiz ihrer Darbietung aus.

Diese Fortsetzung der Einspielung der Sonaten führt die ausgeglichene Darstellung weiter, mit der die beiden Interpreten in sich gegenseitig lassendem Atmen und Agieren umgehen. Und dann wird doch auch deutlich, dass der Komponist hier die Schicksalsschläge seines Lebens stärker herausstellt. Der Ton wird schroffer, abweisender, aufgewühlter, so wie es das Leben von Weinberg einforderte. Das ändert nichts an der qualitativ guten Darstellung der Musik durch die beiden Musiker, so dass die Fortsetzung hält, was die erste Serie versprochen hat.

The recording with the sonatas by Mieczyslaw Weinberg is completed with the three later sonatas, the first three having already been released  a year ago. Duo Pyka and Vassilakis, which is, so to speak, the smallest form of the Ensemble des Equilibres, has also recorded this program. As in the first recording, the two artists have found a finely tuned way of playing together. This is what makes their performance so appealing. And then it also becomes clear that the composer here emphasizes more strongly the strokes of fate of his life. The tone is more abrupt, dismissive, and agitated, just as Weinberg’s life. This doesn’t change anything about the qualitatively good presentation of the music by the two musicians, so that the final disc keeps what the first promised.

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