César Franck: Symphonie en ré mineur + Variations Symphoniques; Denis Kozhukhin, Klavier, Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Gustavo Gimeno; 1 SACD Pentatone Classics PTC 5186771; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 12/06/2020 (54'01) - Rezension von Remy Franck

Spannungsvoll, sehr atmosphärisch, bedrückt und mysteriös zugleich, so zieht Gustavo Gimeno den Hörer in seine Interpretation der Symphonie von César Franck. Auffallend sind auch sofort der ungewohnte Reichtum an Farben und die Transparenz, die auch Zweitlinien deutlich werden lässt. Den weiteren Verlauf des ersten Satzes differenziert der Dirigent nicht weniger spannend und stimmungsvoll.

Der zweite Satz schwankt zwischen Nachdenklichkeit und innerer Unruhe. Sehr schön ist, wie Gimeno fließend auch lichtere Momente in die Musik zaubert und den Satz mit viel Rhetorik erlebnisreich macht. Im Finale zeigt uns Gimeno einen eher verstörten, stark irritierten Komponisten, dessen Gefühle eine ausgeprägte Unsicherheit verraten, der diese aber in einer wundervoll gesteigerten Musik überwindet und sie nach manchem Zögern im Jubel enden lässt. Was Mikko Franck in seiner rezenten Einspielung nicht gelang, nämlich den Satz kohärent und wirkungsvoll zu steigern, passiert in dieser vom Philharmonischen Orchester Luxemburg grandios gespielten Aufnahmen besonders gut.

Die Variations Symphoniques werden sehr vital und doch einfühlsam gespielt, wobei der Pianist und das Orchester in einen richtigen Dialog geraten. Denis Kozhukhins pianistische Darstellung imponiert ebenso wie Gimenos Leitung, die sich durch einen großartigen Zugriff auszeichnet. Für mich ist dies eine der anspruchsvollsten Interpretationen, die ich kenne, und die dem schon so oft kitschig geratenen Werk zu einer ausgezeichneten Wirkung verhilft.

Gustavo Gimeno’s account of the beginning of César Franck’s Symphony is exciting, very atmospheric, depressing and mysterious at the same time, with an unusual richness of colours and transparency. The conductor differentiates the further course of the first movement no less excitingly and atmospherically.
The second movement oscillates between thoughtfulness and inner restlessness, with some very beautiful lighter moments. In the third movement, Gimeno shows us a rather disturbed, strongly irritated composer whose feelings betray a pronounced uncertainty, but who overcomes this in a wonderful long crescendo, and after some hesitation the Symphony ends in jubilation. Magnificently played by the Luxembourg Philharmonic Orchestra, the movement becomes coherent and effective in this interpretation which surpasses the one by Mikko Franck in his recent recording. https://www.pizzicato.lu/franck-by-franck-reviewed-by-franck/
The Variations Symphoniques are played with great vitality and yet with sensitivity, whereby the pianist and the orchestra enter into a real dialogue. Denis Kozhukhin’s performance impresses as much as Gimeno’s conducting. For me, this is one of the best interpretations I know, and it gives the work, which has so often turned out to be kitschy, an excellent shape.

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