In mehreren Interviews haben Sie gesagt, dass Sie sich nicht allzu sehr um die Preise kümmern, sondern eher in die Zukunft blicken. Was motiviert Sie?
Ich freue mich natürlich über die Anerkennung meiner Arbeit, aber es ist mir sehr fremd, meinen Geist zur Ruhe kommen zu lassen oder zur Ruhe zu kommen. Ich ertappe mich oft dabei, dass ich mir meine älteren Aufnahmen anhöre und mich über mich selbst ärgere, dass ich bestimmte Dinge anders hätte machen sollen, aber wenn ich sie einmal losgelassen habe, kann ich sie nicht mehr ändern. In den 80er und 90er Jahren habe ich alle Haydn-Sinfonien aufgenommen, und wenn ich sie anhöre, habe ich das gleiche Gefühl. Read More →
Firmly rooted in Western musical culture, she has always maintained a link with the musical tradition of her country of origin, also drawing inspiration from other musical latitudes and from extra-musical artistic and cultural universes.
Your writing happens on paper, giving up the possibility offered by the computer to edit your scores, which are clean but at the same time creative, works of art in themselves. Is your writing always linear, without second thoughts?
I always compose at my desk, without a computer or a keyboard. I never play the notes I write on the staff. I was brought up this way: it’s my habit and it’s the only way I can compose. Creating a piece is a job where I have to make many decisions on many different levels, including the entire context, focusing less on the sound of each individual note. This process takes a lot of time, also because I make sketches first. And, of course, it’s always possible that I’ll have relapses or second thoughts, or that I’ll throw away some material and start over again. Read More →
Planet Earth – as within so without – ein ungewöhnlicher Titel für eine CD mit klassischen Klavierwerken. Sie wollen mit dem Titel und der Stückauswahl einen künstlerischen Anstoß geben und einen Herzenswunsch zum Ausdruck bringen. Worum geht es Ihnen?
Ich mag ausdrucksstarke und ungewöhnliche Titel, die Neugier wecken und das Potenzial haben, Menschen mit unterschiedlichstem Hintergrund anzusprechen. Für mich bleibt klassische Musik zeitlos und damit immer modern und relevant – auch das schwingt im Titel Planet Earth – As Within, So Without mit. Read More →
Was war deine erste Komposition?
Mein Opus 1 war Amores, Ovids Liebesgedichte für Streichquartett und Stimme. Die Uraufführung 2005 habe ich selbst gesungen und spontan improvisiert und meine eigenen Bühnenbilder gemalt. Meine Mutter ist damals an einem Lichthebel gesessen und wir haben das sozusagen voll szenisch aufgeführt. Die Leute waren begeistert. Ein erster Versuch und gleich ein Kick mitten hinein in die Welt des Schöpfens und der Kreation! Read More →
Die Werke auf Ihrer CD waren eigentlich für die Traversflöte geschrieben. Sie treten den beeindruckenden Beweis an, dass die Blockflöte der Travers- bzw. Querflöte in nichts nachsteht. Was hat Sie dazu veranlasst, die Konzerte auf der Blockflöte zu spielen?
Auf meiner Suche nach einer neuen Herausforderung war relativ schnell klar, dass ich mich mit dem neuen Album an Flötenkonzerte aus der Frühklassik wagen möchte. Im Vordergrund stand dabei die Überzeugung, dass die ursprünglich für die Traversflöte konzipierten Werke auf der Blockflöte besser klingen, da wir heute in der Lage sind Blockflöten zu bauen, die ihren ursprünglichen kernigen und warmen Klang beibehalten, jedoch an voluminöser Strahlkraft dazu gewonnen haben. Read More →
Arthur Stockel, Sie wurden bereits mit 21 Jahren Soloklarinettist beim Luxembourg Philharmonic. Wie sind Sie denn eigentlich hier gelandet?
(lacht) Ich kam eigentlich eher durch Zufall zum Luxembourg Philharmonic. Ich hatte bis dahin die Position des Bass-Klarinettisten beim London Symphony Orchestra inne, wo ich auch das Vorspielen gewonnen hatte und wo ich mich auch sehr wohl fühlte. Ich hatte somit das große Glück, meine ersten Sporen als Orchestermusiker beim LSO verdienen zu können. Kurz darauf aber wurde der Posten des Soloklarinettisten beim Luxembourg Philharmonic ausgeschrieben und das interessierte mich natürlich sehr. Read More →
Giulio Caccini is not the best-known figure of his time. What led you to devote this double disc to him?
Like many singers, I discovered Giulio Caccini through his Amarilli, mia bella, found in one of the volumes of the Arie Antiche. I must have been 12, and it was love at first sight. I became interested in his work, and discovered his Nuove Musiche, his Euridice (which we recorded in 2008)… Read More →
Martin Rajna, Ihre Ernennung zum nächsten Musikdirektor des Luxembourg Philharmonic kam ja sehr unerwartet und relativ kurzfristig. Erst am 15. November 2024 dirigierten Sie ihr erstes Konzert mit dem Orchester und am 9. Januar unterschrieben Sie einen Vierjahresvertrag. Was hat sie letztendlich bewogen, den Posten anzunehmen?
Als ich zum ersten Mal auf die Bühne der Philharmonie trat, fühlte ich mich sofort daheim. Und bereits nach den ersten Minuten der ersten Probe fühlte ich mich ungemein wohl mit dem Orchester. Die Musiker des Luxembourg Philharmonic reagierten außerordentlich schnell auf meine Wünsche. Ich spürte, dass die Chemie zwischen uns stimmte. Read More →
The ICMA jury’s reasoning is based on the argument that you are one of the most inquiring pianists of our time. You have not chosen the comfortable path of well-known scores, but are a constant explorer in the archives, searching for valuable but rarely performed works. My first question is: what was the starting point of your explorations? What was the first discovery that led you down this path of discovering unknown works?
First of all, I feel very honored to receive this award. And it’s absolutely true that I have tried to follow this forgotten or unknown path. But it doesn’t mean that I don’t care about Tchaikovsky, Brahms, Bach or Beethoven. But for me it’s a very important part of my life to dedicate my time, my work and my enthusiasm to these kinds of pieces and composers. Read More →
You recorded this John Adams album in Vienna with the Vienna Radio Symphony Orchestra. When we think of Vienna, we naturally think of Beethoven or Mahler. Is there a Beethovenian or Mahlerian dimension to the music of John Adams?
The ORF Radio-Symphonieorchester Wien is an extraordinarily versatile orchestra, playing the most avant-garde new music one day and the classics the next. For me, Adams is both unique and respectful of tradition. For my first season in Baltimore, I paired living composers with Beethoven, and John was my first contact. He asked for the most minimalist of Beethoven’s symphonies: Symphony No. 7! Read More →