Bela Bartok: Sonate Nr. 1 für Violine und Klavier – Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier + Karol Szymanowski: Mythen op. 30; Frank Peter Zimmermann, Violine, Dmytro Choni, Klavier; # BIS 2787; Aufnahme 01. + 12.2024, Veröffentlichung 03.10.2025 (72'40) – Rezension von Uwe Krusch ** (For English please scroll down)

Bartok empfand seine atonal geschriebenen Violinsonaten trotzdem als tonartgebunden, was beim Hören nicht jeder sofort nachvollziehen mag. Und sie haben auch etwas Siamesisches, so hat es der Musikwissenschaftler Pierre Citron einmal gedeutet. Denn beim thematischen Material gehen beide Instrumente völlig getrennte Wege und treffen sich nur an wenigen markanten Punkten. So sind sie bildlich am Rücken verbunden, können sich aber nie sehen.

In dieses Umfeld der Entwicklungen der musikalischen Moderne ab 1900 passt auch das dritte Stück, die Mythen von Szymanowski. Sie entstammen der Phase, in der er seine musikalische Sprache entwickelte, bei der er Klangfarben priorisierte.

Seit zwei Jahren spielen Zimmermann und Choni nun zusammen. Der arrivierte Geiger und der junge Pianist gestalten die Musik mit packender Energie und mit ausgeprägt gestaltendem Ansatz, so dass sie alle drei Werke zu Kunstwerken der Kammermusik formen. Dank dieses Zusammenwirkens prägen sie den gemeinsamen Weg, so dass man die siamesische Situation bei Bartok gar nicht wahrnimmt. Sie lassen mit dieser Intensität nicht nur die bei der Entstehung moderne Musiksprache hören, sondern entlocken den Werken Farbgebungen, die expressionische Züge heraufbeschwören. Und Zimmermann nimmt mit edel ausgeprägtem Ton der Musik die Schärfe, die die Stücke unangenehm klingen lassen würde.

Choni, von sich aus schon technisch brillant und mit Tiefsinn interpretierend, zeigt sich hier auch als feinfühliger und mit dem Partner aufs Engste in der Sicht auf die Interpretationen fühlender und ausführender Pianist.

Auch wenn die Aufnahme teilweise bereits nach nur einem Jahr des gemeinsamen Weges eingefangen wurde, haben sich hier zwei Musiker gefunden, die in der Beherrschung ihres Instrumentes und in der Interpretation der Musik einander bestens verstehen.

Bartok considered his atonal violin sonatas nevertheless to be key-based, which may not be immediately apparent to everyone when listening to them. They also have something Siamese about them, as musicologist Pierre Citron once said. This is because the thematic material of the two instruments follows completely separate paths, meeting only at a few distinctive points. They are thus figuratively connected at the back, but can never see each other.

The third piece, Szymanowski’s Myths, also fits into this context of developments in musical modernism from 1900 onwards. They originate from the phase in which he developed his musical language, prioritizing timbres.

Zimmermann and Choni have been playing together for two years now. The established violinist and the young pianist perform the music with gripping energy and a distinctive interpretative approach, transforming all three works into masterpieces of chamber music. Thanks to this interaction, they shape their joint path in such a way that Bartok’s Siamese situation is not even noticeable. With this intensity, they not only allow the modern musical language of the time to be heard, but also elicit colors from the works that evoke expressionistic traits. And Zimmermann, with his nobly distinctive tone, takes away the sharpness that would make the pieces sound unpleasant.

Choni, who is technically brilliant in his own right and performs with profound thoughts, also shows himself here to be a sensitive pianist who feels and performs in close harmony with his partner in his view of the interpretations.

Even though the recording was made after only one year of working together, these two musicians have found each other and understand each other perfectly in their mastery of their instruments and their interpretation of music.

Paata Burchuladze

Paata Burchuladze, the 70-year-old Georgian opera singer and leader of the ‘Rustaveli Avenue’ activist group, read a declaration in front of tens of thousands of Georgian citizens gathered near Freedom Square. Subsequently he was injured and arrested by the police. Read More →

Quatuor Ebène
(c) Julien Mignot

Im Rahmen des Zyklus Belcea Ébène hatte das Quatuor Ébène in der laufenden Saison seinen ersten Auftritt im Wiener Konzerthaus. Uwe Krusch hörte für Pizzicato das konventionell ausgewählte Programm, das zum Glück aber famos gespielt wurde. Lediglich bei der Zugabe gab es vielleicht eine kleine Überraschung. Read More →

Marta Kluczynska
(c) Marcin Klaban

The Polish Royal Opera Polska Opera Królewska) has announced that conductor Marta Kluczyńska has been appointed as Deputy General Manager. A charismatic conductor with a rich operatic, ballet, and symphonic repertoire, she has already collaborated many times with the institution, leading performances and concerts. Read More →

Kiri Te Kanawa

The Kiri Te Kanawa Foundation has been announced as the new Principal Naming Rights Partner of a New Zealand singing competition. From 2026, the Competition will be known as the Kiri Te Kanawa Song Quest. Read More →

Volver; Carlos Gardel: Por una cabeza + Volver (Bearbeitung von V. Forte) - Carlos Guastavino: Las Niñas + Bailecito - Manuel Ponce: Rapsodia mexicana n° 1 - Alfonso Leng: Doloras, poemas para piano - Heitor Villa-Lobos: Impressões seresteiras (Ciclo brasileiro W374) + Valsa da dor W316 - Ernesto Lecuona: Danzas afro-cubanas (I. La conga de media noche + VI. La comparsa) - Alberto Nepomuceno: Quatro peças lyricas op. 13 - Astor Piazzolla: Adiós noniño - Luis A. Calvo: Lejano Azul, intermezzo + Malvaloca, dance; Vittorio Forte, Klavier; # Mirare MIR 768; Aufnahmren 2024, Veröffentlichung 03.10.2025 (80'45) - Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Zu diesem Album schreibt der italienische, in Frankeich lebende Pianist Vittorio Forte: « Volver ist kein Umweg, es ist eine Rückkehr. Zu meiner kalabrischen Jugend, zu meinen argentinischen Lehrern und zu dem Gefühl, das in mir den Wunsch weckte, Musiker zu werden. Sie haben mich gelehrt, das Klavier zum Singen zu bringen. Es ist diese zutiefst menschliche Vermittlung, die im Herzen meines Spiels geblieben ist. » Read More →

Mario Castelnuovo Tedesco: Platero y yo; Niklas Johansen, Gitarre; # Our Recordings 8.226930-31; Aufnahme 02+05.2025, Veröffentlichung 03.10.2025 (48'50-60'16) - Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Der italienische Komponist Mario Castelnuovo-Tedesco hat 28 Kapitel von Platero y yo, einem der meistgelesenen Bücher in Spanien und Lateinamerika, für Erzähler und Gitarre vertont. In diesem Buch inszeniert der  Autor Juan Ramón Jiménez (1881-1958) sich und seinen Begleiter, den Esel Platero, in seinem kleinen andalusischen Dorf Moguer. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Klaviersonaten Nr. 14, K 457, Nr. 13, K 333 und Nr. 18, KV 576 + Fantasie in c-Moll, K 475; Christian Chamorel, Klavier; # Prospero Classical PROSP0122; Aufnahme 2024, Veröffentlichung 03,.10.2025 (59'46) - Rezension von Norbert Tischer ** (For English please scroll down)

Der Schweizer Pianisten Christian Chamorel setzt sich auf seinem neuen Album mit drei Mozart-Sonaten sowie der expressiven Fantasie in C-Moll KV 475 auseinander. Read More →

Fritz Kreislers Erben; 17 Stücke von Fritz Kreisler; Christian Altenburger, Daniel Auner, Leonhard Baumgartner, Ekaterina Frolova, Benjamin Schmid, Violine, Andrea Linsbauer, Klavier; # Gramola 99298; Aufnahmen 07 + 11.2022, Veröffentlichung 03.10.2025 (51'45) - Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Zum 150. Geburtstag des Geigers Fritz Kreisler (1875-1962) hat die Wiener Pianistin Andrea Linsbauer, fünf teils gestandene, teils junge österreichische Geiger versammelt, von denen vier jeweils vier Stücke spielen, Benjamin Schmid nur eines. Read More →

Thomas Adès: Violinkonzert: Concentric Paths - Edward Elgar: Violinkonzert h-Moll op. 61; Christian Tetzlaff, Violine, BBC Philharmonic Orchestra, John Storgards; # Ondine ODE 1480-2; Aufnahme 01.+12.2024, Veröffentlichung 03.10.2025 (61'54) – Rezension von Uwe Krusch ** (For English please scroll down)

Christian Tetzlaff bindet auf seinem aktuellen Album zwei Violinkonzerte zusammen, bei denen er meint, dass die Komponisten etwas geschrieben haben, von dem sie meinten, dass sie damit berühren und etwas bewegen können. Und dass es klanglich magische Musik ist. Read More →

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