 Carl Friedrich Christian Fasch: Missa a 16 voci; Domenico Scarlatti: Stabat Mater; Kammerchor Stuttgart, Frieder Bernius; 1 CD Carus  CAR83508; Aufnahme 1996/2007, Veröffentlichung 11/2019 (46'36) - Rezension von Guy Engels
								
					Carl Friedrich Christian Fasch: Missa a 16 voci; Domenico Scarlatti: Stabat Mater; Kammerchor Stuttgart, Frieder Bernius; 1 CD Carus  CAR83508; Aufnahme 1996/2007, Veröffentlichung 11/2019 (46'36) - Rezension von Guy Engels
				
			Bei Frieder Bernius und dem Kammerchor Stuttgart ist man quasi immer auf der sicheren Seite, wenn es um Chorgesang geht, der höchsten Ansprüchen genügt. Dies bedeutet nicht, dass Bernius in seinen Interpretationen immer den sicheren, den risikofreien Weg sucht.
Ohne Mut, ohne Wagnis kommen keine spannenden, packenden und mitreißenden Interpretationen zustande. Die Ersteinspielung von Faschs Missa a 16 voci gehört in diese Kategorie. 16 Solisten, 16 Einzelstimmen verschmelzen hier zu einer ausdrucksstarken Einheit, die eine breite Palette an farblichen und stimmlichen Abstufungen bereithält. Carl Friedrich Christian Fasch, Gründer der Berliner Singakademie, ist ein Kind des Barock und erlebt seine letzten Jahre in der Klassik. Stilistische Brüche sind in dieser 16-stimmigen Messe aus den 80-er Jahren des 18. Jahrhunderts nicht zu hören.
Frieder Bernius hält seine Sänger zu einem ungekünstelten, natürlichen Vortrag an, zu klarer Rhethorik, die in der großartigen Fuge des Cum sancto spiritu (Gloria) einen ihrer wunderbaren Höhepunkte erlebt.
Genau wie Fasch war auch Domenico Scarlatti ein Zeitgenosse von J.S. Bach. Der Italiener und der Thomaskantor teilen sich gar das Geburtsjahr 1685. Scarlattis Stabat Mater lässt Frieder Bernius sehr intim, zurückgenommen singen – es ist das stille Leid der liebenden Mutter.
 
		










 
					
				






