Josef Marx: Eine Herbstsymphonie; Grazer Philharmoniker, Johannes Wildner; 1 CD cpo 555262-2; Aufnahme 06/2018, Veröffentlichung 01/2019 (67’00) - Rezension von Alain Steffen

Dies ist bereits die vierte CD mit Werken von Josef Marx, die cpo veröffentlicht. Die üppige und klangprächtige Herbstsymphonie des spätromantischen Komponisten sollte man unbedingt einmal gehört haben. Hier erlebt man die letzten Atemzüge der Jugendstil-Bewegung; allerdings ist die 67 Minuten dauernde Herbstsymphonie weit von der Qualität einer Mahlersymphonie entfernt.

Trotz der großen, leider oft repetitiven Schönheit und der Komplexität der vier Sätze erscheint das Werk heute altmodisch. Natürlich gibt es auch einiges an Modernität zu entdecken und als Hörer kann man sich dem Rausch der Musik trotzdem genüsslich hingeben. Allerdings bräuchte Marx Musik ein wirklich erstklassiges Orchester, um gerade die vielen Farben und Atmosphären in den richtigen Klang zu kleiden. Die Grazer Philharmoniker spielen solide und ziehen sich dabei achtbar aus der Affäre, während der Dirigent Johannes Wildner das richtige Interpretationskonzept zwischen Kitsch und Kunst findet. Eine CD für Entdecker.

In this sumptuous and sonorous Autumn Symphony the listener experiences the last breathing of the Art Nouveau movement. Despite the great, unfortunately often repetitive beauty and complexity of the four movements, the work looks a little old-fashioned. Nevertheless the music is enjoyable. The Graz Philharmonic plays accurately, and conductor Johannes Wildner finds the right concept between kitsch and art.

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