Auguste Dupont: Klavierkonzert Nr. 3 op. 49; Peter Benoit: Symfonisch Gedicht op. 43 für Klavier & Orchester; Howard Shelley, Sinfonieorchester St. Gallen; 1 CD Hyperion CDA86264; Aufnahme 02/2018, Veröffentlichung 07/02/2020 (62'49) - Rezension von Remy Franck

Die 80. Folge der Hyperion-Reihe The Romantic Piano Concerto enthält zwei Konzerte der belgischen Komponisten Auguste Dupont (1827–1890) und Peter Benoit (1834–1901).

Das etwas mehr als halbstündige Konzert von Dupont beginnt etwas düster und entwickelt sich dann zu einem vorwiegend brillanten und verspielten Allegro moderato, das Howard Shelley kraftvoll und drängend spielen. Ähnlich quirlig ist das Finale. Sehr beeindruckend! Das Adagio, ein lyrisches Nocturne, ist ebenfalls sehr attraktiv und wird feinfühlig interpretiert. Das Konzert hat Dupont zu Beginn der 1870er Jahre komponiert und 1880 überarbeitet.

Peter Benoit komponierte sein Klavierkonzert in drei Sätzen op. 43b im Jahre 1865, ungefähr gleichzeitig mit dem Flötenkonzert op. 43a. Den beiden gab er den Titel Symfonisch Gedicht. Vom Klavierkonzert gibt es eine alternative Version des belgischen Pianisten Arthur De Greef, doch hat Howard Shelley für die vorliegende Aufnahme die Originalversion eingespielt.

Der erste Satz trägt den Titel Ballade und ist ein eher dunkel, zutiefst romantisches Stück. Der zweite Satz, Bardenzang (Bardengesang), ist kantabel und verwendet eine Melodie, mit der, dem Booklettext zufolge, die Geschichte des alten Rittergeschlechts von Harelbeke erzählt wird. Die zwischen Pathos und Zartheit schwankende Musik wird von Shelley und dem Sinfonieorchester St. Gallen ausdrucksvoll gespielt.

Das Finale, ein Scherzo mit dem Titel Fantastische Jagd befasst sich immer noch mit dem Rittergeschlecht und kündigt das Ende von dessen Burg an. Der Satz ist energetisch und sehr bildhaft. Zweifellos ist es das stärkste und wirksamste Stück des Werks, das damit einen ähnlich guten Eindruck hinterlässt wie das Konzert von Dupont. Während diese Komposition bereits einmal aufgenommen wurde, ist jene von Dupont eine Weltersteinspielung. Beide Konzerte verdienen absolut gehört zu werden.

Dupont’s slightly more than half-hour long Piano Concerto has a rather dark beginning and then develops into a brilliant and playful Allegro moderato, which Howard Shelley plays powerfully and urgently. The finale is similarly lively. Very impressive! The Adagio, a lyrical Nocturne, is also very attractive and it is sensitively played. Dupont composed this concerto in the early 1870s and revised it in 1880.
Peter Benoit composed his Piano Concerto in three movements op. 43b in 1865, about the same time as the Flute Concerto op. 43a. He gave both the title Symfonisch Gedicht.  There is an alternative version of the piano concerto by the Belgian pianist Arthur De Greef, but Howard Shelley has recorded the original version.
The first movement is entitled Ballade and is a rather dark, deeply romantic piece.  The second movement, Bardenzang (Bard’s Song), is cantabile and uses a melody which, according to the booklet text, tells the story of the old knightly dynasty of Harelbeke. The music, which oscillates between pathos and tenderness, is played expressively by Shelley and the St. Gallen Symphony Orchestra.
The Finale, a scherzo entitled Fantastic Hunt, still deals with the knightly dynasty and announces the end of its castle. The movement is energetic and very pictorial.  It is undoubtedly the strongest and most effective piece of the work, which thus leaves a similarly good impression as Dupont’s Concerto. While this composition has already been recorded once, Dupont’s Concerto is a world premiere recording.  Both concertos absolutely deserve to be heard.

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