Richard Strauss: Violinsonate Es-Dur; César Franck: Violinsonate A-Dur; Augustin Dumay, Violine, Louis Lortie, Klavier; 1 CD Onyx 4096; 9/12 (73’10) – Rezension von Guy Engels

Zwei Meister und zwei Meisterwerke: Das Ergebnis garantiert magische Momente, wie man sie in der Musik nur selten erlebt. Augustin Dumay und Louis Lortie musizieren aus einem Geist, aus einem Gedanken und einem Atem. Kein Ton, keine Phrase lässt Zweifel an ihrer Wahlverwandtschaft aufkommen. Der frühen Strauss-Sonate verleihen sie einen leichten, zarten, lyrischen Ton, umgarnt von der jugendlichen Frische und musikalischen Reife des damals 23-jährigen Komponisten.

Während Richard Strauss die Musik quasi in den Schoß fiel, musste César Franck sie sich hart erarbeiten. Dementsprechend entstanden seine Meisterwerke im Jahrzehnt vor seinem Tod – darunter die Violinsonate A-Dur. Augustin Dumay und Louis Lortie gehen das Werk mit verhaltener Attitüde an, lassen die Musik aus sich selbst sprechen. Mit ausgedehnten, perfekt getimten und artikulierten Phrasierungen lassen sie Augenblicke von nahezu unvergänglicher Schönheit entstehen. Beide Musiker denken das Werk vom Beginn an, haben stets das Ganze im Blick, derart, dass das Recitativo ganz natürlich, geradezu zwangsläufig in das Schlussallegretto mündet.

Two masterworks played by two master performers: Dumay and Lortie start playing the lyric and tender Sonata by young Richard Strauss and then deliver a stunning account of César Franck’s sonata: simply beautiful!

Deux chefs-d’œuvre joués par deux maîtres: Dumay et Lortie donnent un caractère lyrique et léger à la Sonate du jeune Strauss et habillent la Sonate de César Franck d’une beauté intemporelle.

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