Jerzy Fitelberg:  Streichquartette Nr. 4 + Nr. 5; Fitelberg Quartet (Aleksander Daszkiewicz, Violine, Fabio Salmeri, Violine, Pawel Riess, Viola, Jakub Galownik, Violoncello); 1 CD Acte Préalable AP0543; Aufnahme 2022, Veröffentlichung 01.03.2023 (61'40) - Rezension von Norbert Tischer

Jerzy Fitelberg (1903-1951) ist ein Komponist, dessen Name nicht geläufig ist. Er teilte das Schicksal vieler, die wegen ihrer jüdischen Abstammung aus Europa emigrieren mussten. Und obwohl er in den 1950er Jahren in New York sehr geschätzt war, geriet seine Musik in Vergessenheit.

Das polnische Label Acte Préalable bringt nun die Ersteinspielungen von zwei Streichquartetten auf den Markt, gespielt vom Fitelberg Quartet, einem Ensemble, das zu Ehren von Jerzy Fitelberg gegründet wurde.

Es handelt sich um die Quartette Nr. 4 und Nr. 5 und um sehr anspruchsvolle Werke. Das dramatische Streichquartett Nr. 4 entstand 1936 in Paris und besteht aus einem Thema, sieben Variationen und einer abschließenden Fuge. Es wird sehr gestisch und kraftvoll intensiv vom Fitelberg Quartet interpretiert.

Das 1945 komponierte Quartett Nr. 5 hat drei Sätze, ein tänzerisches Allegro, einen fünfteiligen Variationensatz sowie ein fein differenziertes, aber insgesamt in seiner Gestik rhetorisches Finale, dessen teilweise pulsierenden Charakter das Fitelberg Quartet kraftvoll realisiert, ohne seinen größeren Melodienreichtum je gefällig werden zu lassen.

Jerzy Fitelberg (1903-1951) is a composer whose name is not very familiar. He shared the fate of many who had to emigrate from Europe because of their Jewish ancestry. And although he was highly appreciated in New York in the 1950s, his music fell into oblivion.

The Polish label Acte Préalable is now releasing the premiere recordings of two string quartets, played by the Fitelberg Quartet, an ensemble founded in honor of Jerzy Fitelberg.

The Quartets No. 4 and No. 5 are very challenging works. The dramatic String Quartet No. 4 was written in Paris in 1936 and consists of a theme, seven variations and a concluding fugue. It is interpreted very gesturally and powerfully intensely by the Fitelberg Quartet.

Composed in 1945, Quartet No. 5 has three movements, a dance-like Allegro, a five-part variation movement, and a well differentiated finale that is altogether rhetorical in its gestures. The Fitelberg Quartet powerfully realizes its sometimes pulsating character without ever allowing its greater melodic richness to become pleasing

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