Es muss jetzt raus, auch wenn es nichts mit Musik zu tun hat, aber wohl auch die Musikwelt betrifft: Seit Wochen ärgere ich mich über all das, was im Zusammenhang mit dem Coronavirus allenthalben zu hören und zu lesen ist, so dass ich mich mittlerweile weigere, mir Fernsehnachrichten anzuschauen, Radiosendungen anzuhören und in Zeitungen mehr als das zu lesen, was mich direkt beschäftigen muss, nämlich die Kulturrubrik.

Es hat wohl noch wie derart viele Nachrichten gegeben, die von Falschmeldungen, Halbwahrheiten und vor allem Spekulationen bestehen, wie seit Anfang des Jahres 2020. Viele Politiker und oft selbsternannten Experten kacken ihre Meinung in die Öffentlichkeit, mehr darauf aus, sich selbst Format zu geben als etwas wirklich Verlässliches bekannt zu geben. ‘Wee mengt, de weess näischt’, sagt ein luxemburgisches Sprichwort (Wer meint, der weiß nichts). Leider geht nicht nur der Obernullenkacker aus dem Weißen Haus den Fakten aus dem Weg.

Klar, die Faktenlage ist dünn. Man weiß tatsächlich nicht viel über die Art und Weise, wie sich das Virus verbreitet und schon gar nicht, wie es weiter verbreiten wird. Selbst die Statistiken, die als Oberste Wahrheit angesehen werden sind wohl in allen Fällen falsch, weil unvollständig. In Luxemburg hat das Gesundheitsministerium sogar wochenlang eine Zahl an Infektionen bekannt gegeben, die auch jene der getesteten Ausländer, also von nicht in Luxemburg lebenden Personen beinhaltet. Das verfälscht die Statistik, die international verbreitet wird, um ganze 15 Prozent nach oben.

Mein Rat an alle, die etwas zum Virus sagen wollen: Wer von etwas nichts Verlässliches weiß, soll den Mund halten. Das würde auf einen Schlag alle Spezialsendungen im Fernsehen überflüssig machen und in den Zeitungen den ökologischen Effekt der Papiereinsparung bringen.

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