Il Giardino Dei Sospiri: Francesco Gasparini: Ombre, cure sospetti aus Atalia; Georg Friedrich Händel: Agrippina-Sinfonia HWV 6 + Qual ti ribeggio HWV 150; Benedetto Marcello: Arianna abbandonata; Leonardo Leo: Angelica e Medoro; Leonardo Vinci: Maria dolorata-Sinfonia; Magdalena Kozena, Mezzosopran, Collegium 1704, Vaclav Luks; 1 SACD Pentatone PTC 5186 725; Aufnahmen 09/2018, Veröffentlichung 04/2019 (81'44) – Rezension von Uwe Krusch

Diese CD mit dem Titel ‘Garten der Seufzer’ enthält tragische Liebesszenen aus weltlichen Kantaten und Oratorien. Von Marcello über Gasparini und Leo bis zu Händel beleuchtet das Programm die Bandbreite der Affekte, die Kantaten bieten können. Das umfangreiche Programm wird durch zwei instrumentale Sinfonien aus den Federn von Vinci und Händel angereichert.

Die Einspielung bietet mit Erstaufnahmen feine Entdeckungen, wie Marcellos Arianna abbandonata sowie wunderbare Orchesterpartien wie Leonardo Vincis Sinfonia aus Maria dolorata. Dass die Händel-Kantate Qual ti riveggio, oh Dio der glänzende Abschluss für das Album ist, verringert nicht den Stellenwert der anderen Werke.

Mit ihrer ersten Aufnahme für das Label Pentatone kehrt die Mezzosopranistin Magdalena Kozena zum barocken Repertoire und damit zu ihren Ursprüngen zurück. Ihre Freude an der Musik wird mit diesem Album auf die Hörerschaft übertragen. Kozena interpretiert diese tragischen Heldinnen mit großer Leidenschaft und brilliert mit ihrer betörenden und beweglichen Stimme. Ihr Ton ist wirkungsvoll wie eh und je, ihre Ornamente überzeugen. Vielleicht hat ihre Stimme im Vergleich zu ihren früheren Händel Interpretationen noch eine zusätzliche Nuance Dunkelheit gewonnen.

Begleitet wird sie vom exzellenten Ensemble Collegium 1704 unter Václav Luks. Dieses mittelgroße Ensemble spielt beeindruckend homogen. Das Continuo rückt mit individuellen Akzenten aus dem Schatten. Sie begleiten ihre Solistin unerschrocken in den temperamentvollen Arien.

Das Programm dieser CD ist vorzüglich geplant und mit einzigartiger Barockmusik ausgeführt, so dass ein sehr intensives Album entstanden ist, dass sich aber nur dem genau Interessierten öffnet und nicht etwa mit plakativem Auftritt für sich einnimmt.

In the Baroque music, the cantata often reveals profound emotions. Here we have a fine collection of this type of music. Magdalena Kozena and the Collegium 1704 explore this deeply expressive world with passion and vitality.

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