Antonio Draghi: Il Prometeo; Fabio Trümpy, Scott Conner, Mariana Flores, Giuseppina Bridelli, Choeur de Chambre de Namur, Cappella Mediterranea, Leonardo Garcia Alarcon; 2 CDs Alpha 582; Aufnahme 2018, Veröffentlichung 03/2020 (126') - von Remy Franck

Antonio Draghi schrieb seine Comedia in musica ‘Aun vencido, vence Amor, ò El Prometeo’ auf einen eigenen Text in spanischer Sprache. Das Libretto basiert möglicherweise auf Calderóns Komödie La Estatua de Prometeo. 1669 uraufgeführt, ist die Oper angeblich nicht mehr aufgeführt worden bis die Opéra de Dijon sie im Juni 2018 unter der Leitung von Leonardo Garcia Alarcon präsentierte. Alarcon hatte dafür den fehlenden 3. Akt rekonstruiert.

Draghi hat die Prometheus-Sage nach eigenem Gutdünken arrangiert. In der Mythologie ist Prometheus der Sohn eines Titanen. Um die Menschen zu bestrafen, die sich den Göttern widersetzt hatten, verbot Jupiter ihnen den Einsatz von Feuer. Darauf entwendet Prometheus den Göttern das Feuer und bringt es den Menschen. Deswegen wird er auf Befehl des Göttervaters gefesselt und in der Einöde des Kaukasusgebirges festgeschmiedet. Dort sucht ihn regelmäßig ein Adler auf und frisst von seiner Leber, die sich danach stets erneuert. Erst nach langer Zeit wird er von Herkules befreit und schließlich von Jupiter begnadigt.

Bei Draghi gibt es mehrere Handlungsstränge, in denen Prometheus in Liebesgeschichten und Götterintrigen verwickelt wird.

Für diese Produktion hat Alarcon ein Ensemble zusammengestellt, das ziemlich homogen und durchwegs von guten Niveau ist. In der Titelrolle ist der Tenor Fabio Trümpy ein zuverlässiger Interpret, der jedoch darstellerisch von der Sopranistin Mariana Flores als Tetis in den Schatten gestellt wird.

Mit guten Leistungen warten auch Giuseppina Bridelli als Nisea und Alejandro Meerapfel als Jupiter auf. Die Cappella Mediterranea überzeugt mit einem vitalen und farbigen Orchesterspiel und der Chœur de Chambre de Namur ist, wie zu erwarten, tadellos in seinen freilich nur kurzen Darbietungen.

Antonio Draghi wrote his Comedia in musica ‘Aun vencido, vence Amor, ò El Prometeo’ on his own Spanish text. First performed in 1669, the opera is said not to have been performed again until the Opéra de Dijon presented it in June 2018 under the direction of Leonardo Garcia Alarcon who has lso reconstructed the missing 3rd act.
Draghi arranged the Prometheus saga at his own discretion. In mythology, Prometheus is the son of a Titan. After Jupiter forbade mortals to use fire, Prometheus steals the  fire from the gods and brings it to mankind. Therefore, by order of the father of the gods, he is tied up and forged in the wasteland of the Caucasus Mountains. There, an eagle regularly visits him and eats from his liver, which then renews itself constantly. Only after a long time is he freed by Hercules and finally pardoned by Jupiter.
In Draghi’s opera there are several storylines, and Prometheus is involved in love stories and intrigues.
For this production Alarcon has put together an ensemble that is quite homogeneous and of good standard throughout. In the title role the tenor Fabio Trümpy is a reliable interpreter, but he is outshone by the soprano Mariana Flores as Tetis.
Giuseppina Bridelli as Nisea and Alejandro Meerapfel as Jupiter also give good performances. The Cappella Mediterranea convinces with a vital and colourful orchestral performance and the Chœur de Chambre de Namur is, as expected, impeccable in its admittedly only short performances.

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