
Dieses Album ist eine Hommage an den griechischen Komponisten Mikis Theodorakis anlässlich seines 100. Geburtstages am 29. Juli 2025.
Die Suite für Klavier und Orchester entstand 1954-55, als Theodorakis gerade erst sein Studium am Pariser Konservatorium begonnen hatte. Es ist ein Werk, das noch völlig von den Leiden während des Bürgerkriegs und der Folter auf der Gefängnisinsel Makronissos geprägt ist. Theodorakis war dort schwersten Folterungen ausgesetzt, wurde zweimal lebendig begraben und war dem Tode nahe. Diese traumatischen Erlebnisse verarbeitet er in dieser Suite für Klavier und Orchester. Er selbst schrieb: « In der Ersten Suite stütze ich mich ausnahmslos auf griechische demotische Motive und auf griechische Skalen. Die Basis des Werks ist jedoch ein immer wiederkehrender, stählerner, endloser Rhythmus, der, genauso wie das kretische musikalische Material, damals etwas absolut Originelles für die westliche Musik darstellte. Die Erste Suite sollte in Rhythmus und Farbe für meine Heimat Kreta ein klingendes Denkmal werden. Im Sinne Nietzsches war das, was mich damals geleitet hat, das Dionysische in seiner tragischen Bedeutung. Mit der Ersten Suite war ich zum Komponisten geworden. »
Die spannungsvolle Interpretation wird diesem erbarmungslos rhythmischen Werk vollauf gerecht.
Auch der erste Satz des Klavierkonzerts mit Streichorchester ist über weite Strecken rhythmisch, bringt aber viel mehr Farben in die Musik als die (erst nach dem Konzert entstandene) Suite. Der zweite und letzte Satz ist ein Largo, in dem sich Liebesgedanken und Trauer zu einem wunderbaren Ganzen fügen.
Die beiden frühen, sehr nachhaltig wirksamen Werke, davon Theodorakis haben immer noch nicht den ihnen eigentlich zukommenden Platz im Repertoire, und deswegen kann man diese Veröffentlichung nicht genügend loben.
Danae Dörken beschließt das Album mit den Klavierfassungen von sieben populären Liedern des Komponisten.
This album is a tribute to the Greek composer Mikis Theodorakis on the occasion of his 100th birthday on July 29, 2025.
The Suite for Piano and Orchestra was composed in 1954-55, when Theodorakis had just begun his studies at the Paris Conservatory. It is a work that is still completely marked by the suffering of the civil war and the torture on the prison island of Makronissos. There, Theodorakis was subjected to the most severe torture, was buried alive twice, and was close to death. In this Suite for Piano and Orchestra, he deals with these traumatic experiences. He himself wrote: « In the First Suite, I rely exclusively on Greek demotic motifs and Greek scales. The basis of the work, however, is a recurring, steely, endless rhythm which, like the Cretan musical material, was something absolutely original for Western music at that time. The First Suite was to become a musical monument to my homeland, Crete, in rhythm and color. In Nietzsche’s sense, what guided me at that time was the Dionysian in its tragic sense. With the First Suite, I had become a composer. »
The exciting interpretation does full justice to this mercilessly rhythmic work.
The first movement of the Piano Concerto with String Orchestra is also rhythmic for long stretches, but brings much more color to the music than the Suite (which was written after the Concerto). The second and final movement is a Largo in which thoughts of love and sadness come together in a beautiful whole.
These two early works by Theodorakis, which have a very lasting effect, still do not have their rightful place in the repertoire, which is why this release cannot be praised enough.
Danae Dörken closes the album with piano versions of seven popular songs by the composer.