Andrzej Panufnik: Concerto for Bassoon and String Orchestra, Symphony No. 9 (Speranza); Robert Thompson, Fagott, BBC Symphony Orchestra, Andrzej Panufnik; 1 CD Heritage HTGCD266; 1987 (66'56) – Rezension von Remy Franck

Diese CD ist im Schallplattenangebot von Bedeutung: Die 1987 von der BBC gemachten Aufnahmen entstanden unter der Leitung des Komponisten und sie werden mit einer Einführung Panufniks eingeleitet.

Das Konzert für Fagott und Streicher entstand gerade, als die Nachricht vom Foltertod des polnischen Priesters Jerzy Popieluszko die Welt erschütterte, und Panufnik widmete ihm das Werk, das, obwohl eigentlich absolute Musik und ohne Programm, den Geist Popieluszkos in sich trägt. Bewegend ist insbesondere das Spiel der tiefen Streicher mit seinen brutalen ‘Hieben’, Ausdruck wohl der dunklen Kräfte der polnischen Geheimpolizei. Im Kontrast dazu steht der sehr lyrische und reflektive Gesang des Fagotts, das aber hin und wieder sehr humoristisch plappert, um dann schmerzlich aufzuschreien, von harschen Streichen zur Ruhe gebracht. Der langsame Satz, eine Arie, zeigt wohl Popieluzkos unerschüttlichen Glauben und seine innere Ruhe, was auch immer mit ihm geschehen sollte. Ganz klar ist, dass die Streicher und das Fagott immer wieder auseinanderdriften, und eine Harmonie, eine Vereinigung nicht möglich erscheint. Ausdrücklich bewundern muss man das Spiel des amerikanischen Fagottisten Robert Thompson, der das Werk bestellt hatte.

Andrzej Panufniks ‘Sinfonia di Speranza’ ist keine leichte Kost. Geschrieben als Hommage an die Neunte von Beethoven enthält sie eine spirituelle Botschaft, die vom Glauben an die Menschheit und der Sehnsucht nach Toleranz geprägt wird. Über weite Strecken dominieren langsam fließende melodische Linien in Bogenform, ähnlich denen eines Regenbogens, der dem Komponist angeblich als Inspiration diente.

Zwölf solcher Bögen gibt es, symmetrisch aufgebaut, alternierend zwischen warmen und kalten Farben. Einige Ausbrüche verhindern, dass das Ganze monoton wirkt. Die Musik ist expressiv, und wirkt in Panufniks Interpretation nicht so bedrückend wie in der Version von Lukas Borowicz bei cpo, und trotzdem habe ich den Eindruck von einer durchaus nicht besonders optimistischen und wohl eher idealistischen Sehnsucht als von echter Hoffnung.

These recordings made under the baton of the composer are highly valuable treasures. Both of the works are introduced by Andrzej Panufnik himself and get gripping performances from the BBC Symphony Orchestra and bassoonist Robert Thompson

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