Gala Mariinsky; Anna Netrebko, Olga Borodina, Ekatarina Semnechuk, Placido Domingo, René Pape, Mikhail Petrenko, Denis Matsuev, Leonidas Kavakos, Yuri Bashmet, Mariinsky-Ballett, -Chor und -Orchester, Valery Gergiev; Regie: Vasily Barkhatov; 1 Blu-ray Arthaus Musik 108 153; Stereo; Bild 16:9; 2013 (120’) – Rezension von Manuel Ribeiro

Das Mariinski-Theater in St. Petersburg ist eines der renommiertesten Opern- und Balletthäuser der Welt. Erbaut im Jahr 1860 und benannt nach Maria Alexandrowna von Hessen-Darmstadt, der Frau des Zaren Alexanders II., ist es die künstlerische Heimat vieler russischer Solisten und eines bekannten Balletts und Orchesters.

Nach der Jahrtausendwende wurde es aufwendig restauriert und seit 2013 krönt mit Mariinski II ein prachtvoll-moderner Neubau den St. Petersburger Theaterplatz.

Bei seiner Eröffnung am 2. Mai 2013 gab es unter der Leitung des Dirigenten Valery Gergiev ein großes Event mit einigen der sogenannten Stars der klassischen Szene. Was an einem solchen Abend auch vielleict noch durchging, ist auf einer Videodisc kaum haltbar. Die Schwachstellen sind unübersehbar.
Das Konzert ist relativ banal, um nicht zu sagen schülermäßig inszeniert.

Auch ist kein Zusammenhang erkennbar, weder musikalisch noch tänzerisch, mit einer Folge bekannter Nummern, die eigentlich nicht zusammenpassen. Russische Arien (Boris Godunov, Iolanta…) alternieren mit Ballettszenen und Auszügen aus ganz anderen Repertoire-Bereichen, Barock (Bach), Klassik (Rossini, Bizet) und Romantik (Wagner, Verdi). Glücklicherweise werden die meisten Stücke auf hohem Niveau dargeboten.

Gergievs Freundschaft mit Putin hat schon viele Kommentare hervorgerufen, und in unserem Fall ist zu sagen, dass der russische Präsident doch allzu oft im Bild gezeigt wird. Hier hätte der Regisseur etwas sensibler vorgehen und das Künstlerische nicht mit dem Politischen so sehr vermengen sollen. Diese Huldigung an Putin hat auf einer weltweit vertriebenen Musik-DVD nichts zu suchen und hinterlässt einen bitteren Beigeschmack.

Schade ist auch, dass der Ton der Videodisc nur in Stereo angeboten wird.

Despite some good performances this concert definitely lacks a convincing concept. With the camera showing Putin all too often, the videodisc clearly has a bitter taste.

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