Camille Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33; Édouard Lalo: Cellokonzert d-Moll; Frank Martin: Ballade für Cello und Orchester; Wen-Sinn Yang, Violoncello, Philharmonisches Orchester Giessen, Michael Hofstetter; 1 CD Oehms Classics OC 1838; Aufnahmen 2014/15, Veröffentlichung 02/2016 (61'36) – Rezension von Remy Franck

Nicht das Virtuose und Brillante suchen Wen Sinn Yang und Michael Hostetter im Ersten Cellokonzert von Camille Saint-Saëns, das nicht als virtuoses Showstück dargestellt wird, sondern als tiefschürfendes Musikstück von großer Expressivität. Nun äußert diese sich aber nicht, wie etwa bei Gabriel Lipkind, in Intensität, sondern eher in lyrischer Verhaltenheit.

Nicht weniger ausdrucksvoll und entsprechend spannend ist die ‘Ballade’ von Frank Martin mit ihrer vorbildlich wiedergegebenen Ruhelosigkeit im Wechsel von düsteren und leicht aufgehellten Passagen.

Im ersten Satz des Konzerts von Edouard Lalo spielt Wen Sinn Yang recht schwungvoll, aber das Orchester klingt zu kompakt, unflexibel und undifferenziert im Hintergrund. Im Intermezzo und in der Einleitung des letzten Satzes erreicht Yang wunderschöne Stimmungen, aber im Rondo fällt das Orchester dann wieder recht brüsk über den Orchesterpart her, der wie aus einem Fass heraus klingt.

Wer sich die guten Teile dieser Produktion zu Gemüte führen will, kann es ja über Download tun und das Lalo-Konzert weglassen. Der Rest lohnt sich ganz gewiss.

Wen Sinn Yang is an expressive performer in this program, and his warm and lyric cello playing is often moving.

 

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