Heinrich Marschner: Klaviertrios Vol. 2: Trio Nr. 2 op. 111, Trio Nr. 6 op. 148; Gould Piano Trio (Lucy Gould, Violine, Richard Lester, Cello, Benjamin Frith, Klavier); # Naxos 8.574682; Aufnahme 04.2024, Veröffentlichung 22.08.2025 (62'59) – Rezension von Uwe Krusch ** (For English please scroll down)

Die Reihe der Klaviertrios von Heinrich Marschner findet im zweiten Teil ihre Fortsetzung wiederum mit einem frühen und einem späten Werk des Genres.

Das zweite Trio hebt mit einem düsteren Ton an, der, unterbrochen von einem lyrischen Abschnitt, immer unruhig und spannungsgeladen bleibt und im dramatischen Presto endet. Dagegen sprüht der zweite Satz vor Optimismus, der an die frühe Romantik denken lässt. Im Presto kehrt die ruhelose Energie zurück, die durch scharfe Sforzandi und Crescendi noch gesteigert wird. Das Finale bringt die bedrohliche Szenerie des Anfangs erneut zu Gehör.

Das Klaviertrio Nr. 6 entstand knapp zehn Jahre später. Trotzdem bietet es Ähnlichkeiten zu dem zweiten. Es steht in einer Moll-Tonart, der aufgewühlte Modus belebt das gekonnte Zusammenspiel der Instrumente. In der Durchführung tritt eine neue stille und spannende Atmosphäre zutage, bevor der Satz dramatisch schließt. Abwechslungsreiche Wechselspiele von Klavier und Streichern prägen den zweiten Satz, bevor ein Dominantseptakkord in das energiegeladene stürmische Scherzo führt. Im Finale überwiegt bis auf unruhige Momente die heitere Stimmung, bevor das Trio wiederum temperamentvoll endet.

Auch in der Fortsetzung kann das Gould Piano Trio uneingeschränkt überzeugen. Es adelt die Werke mit seinem natürlich wirkenden, aber auch hingebungsvollen Einsatz. Damit wird die handwerklich gut gesetzte und auch im musikalischen Einfall ansprechende Musik durch die Interpretationen aufgewertet, so dass man mit großem Gefallen zuhört.

The series of piano trios by Heinrich Marschner continues in the second part, again with an early and a late work of the genre.

The second trio opens with a somber tone which, interrupted by a lyrical section, always remains restless and full of tension and ends in a dramatic Presto. In contrast, the second movement sparkles with optimism, reminiscent of early Romanticism. In the Presto, the restless energy returns, heightened by sharp sforzandi and crescendi. The finale brings back the threatening scene from the beginning.

The Piano Trio No. 6 was composed almost ten years later. Nevertheless, it has similarities to the second. It is in a minor key, the agitated mode enlivens the skillful interplay of the instruments. A new quiet and exciting atmosphere emerges in the development section before the movement closes dramatically. The second movement is characterized by varied interplay between the piano and strings before a dominant seventh chord leads into the energetic, stormy Scherzo. In the finale, the cheerful mood prevails apart from some restless moments, before the trio once again ends in a spirited manner.

The Gould Piano Trio is also fully convincing in the sequel. It ennobles the works with its natural, but also devoted performance. The well-crafted and musically appealing music is thus enhanced by the interpretations, so that one listens with great pleasure.

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