Ralph Vaughan Williams: Symphonie Nr. 5; Gerald Finzi: Klarinettenkonzert; Philharmonia Orchestra, Michael Collins, Dirigent & Klarinette; 1 SACD BIS 2367; Aufnahme 07/2019, Veröffentlichung 07/20 (68’30) - Rezension von Alain Steffen

Der phantastische Klang dieser BIS-Einspielung kommt der Musik von Ralph Vaughan Williams sehr entgegen. Die gewaltigen Klangmassen können sich räumlich hervorragend entfalten, was für den Hörer ein wirklicher Genuss ist, zumal die pastorale 5. Symphonie vom grandios aufspielenden Philharmonia Orchestra aufgeführt wird. Allerdings kommt die Interpretation durch Michael Collins nicht an die Referenzeinspielungen heran. Obwohl er vor allem mit den Farben von Vaughan Williams’ Musik hervorragend zurechtkommt, fehlt der Musik der nötige Biss. Der weiche, lyrische Interpretationsansatz verhindert ein akzentreiches Musizieren, das der 5. Symphonie normalerweise sehr guttut.

Besser gelingt Collins dann das Klarinettenkonzert von Gerald Finzi, das er sowohl spielt auch dirigiert. Auch hier bleiben die Farben das kennzeichnendste Merkmal. Der weiche Charakter des Werks mit seinem interessanten Klarinettenpart wird von den Streichern des Philharmonia Orchestra optimal umgesetzt.

The fantastic sound of this BIS recording enhances the music of Ralph Vaughan Williams. The enormous sound masses can fully unfold, which is a real pleasure for the listener, especially since the pastoral 5th Symphony is played by the grandiose Philharmonia Orchestra. However, the interpretation by Michael Collins does not come close to the reference recordings. Although he gets along excellently with the colours of Vaughan Williams’ music, the symphony lacks the necessary bite. Collins then succeeds better with Gerald Finzi’s Clarinet Concerto, which he both plays and conducts. Here, too, the colours remain the most distinctive feature. The soft character of the work, with its interesting clarinet part, is optimally realized by the strings of the Philharmonia Orchestra.

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